Lange Zeit hat sich das Vorurteil gehalten, dass Frauen nicht komponieren können, da ihnen angeblich die eigentliche schöpferische Fähigkeit als Voraussetzung fehlt. Zwar ist es richtig, dass Frauen auf diesem Sektor weniger in Erscheinung traten als ihre männlichen Zeitgenossen, doch gibt es hierfür Ursachen, die in den gesellschaftlichen Gegebenheiten zu suchen sind.Im ausgehenden 18. und im 19. Jahrhundert, den Epochen der Aufklärung und der Hochblüte musikalischer Großleistungen, wurde den Frauen eine Ausbildung und Förderung vorenthalten, die ihnen sonst erlaubt hätte, über die Grenze des häuslichen Musizierens hinaus Selbstständiges zu leisten. Trotz dieser Hemmnisse gab es Persönlichkeiten, hochbegabte Frauen, die diese Hürden überwanden und ihre kompositorischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen vermochten. Allerdings handelte es sich um Angehörige einer begüterten Mittel- und Oberschicht oder um Frauen, die Musikerfamilien entstammten und eine gründliche Ausbildung genießen konnten.Diese Auswahl, die 19 Komponistinnen aus acht Ländern umfasst, kann keinen Anspruch auf repräsentative Gültigkeit erheben, weil zum einen ein systematisches Verzeichnis der in Archiven und Bibliotheken lagernden Autographe und Drucke noch nicht existiert und zudem der Zeitraum vom 18. Jahrhundert bis zur Moderne zur Beschränkung zwingt. Dennoch sind die Herausgeberinnen überzeugt, dass diese Veröffentlichung lohnend und gerechtfertigt ist und jedes der Stücke für sich selber sprechen kann.Komponistinnen verfolgten - gegen Vorurteil und Widerstand - ihren Weg, den sie nun, in einem sich anzeigenden Wandel der Betrachtung und der Einstellung zur Frau, weiterhin gehen werden.Schwierigkeitsgrad: 3
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