Wieder entdeckt: Pointiert formulierte, nachdenkliche Texte des jungen Heinz Berggruen über Menschen und Orte, die er verlassen muss, über politische Bedrohungen - Abschied und Aufbruch zugleich: in eine neue Welt, in der die alte aber nicht vergessen bleibt.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Zu behaupten, mit diesem Büchlein Heinz Berggruen als Journalisten zu entdecken, wäre vermessen, meint Christoph Bartmann, schließlich sei Berggruen als Journalist längst entdeckt und seine Feuilletons und Reportagen in zwei Bänden bereits zusammengetragen. Die in diesem Band eingefangenen Skizzen zeigen den jungen Journalisten Berggruen, der für die berühmte "Frankfurter Zeitung" Feuilletons unter einem Kürzel schrieb, weil er als Jude schon nicht mehr mit vollem Namen kennzeichnen durfte, zeigen den angehenden Journalisten, der bei der Zeitschrift des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (CV) volontierte und dort "beinahe gelehrte Beiträge" schrieb, und sie zeigen den Abschied nehmenden Reporter, der auf dem Umweg über Kopenhagen in die USA auswanderte. Besonders Berggruens Artikel für das Feuilleton der "Frankfurter Zeitung" charakterisieren ihn als würdigen Vorläufer der Berliner Seiten der "FAZ", schwärmt Bartmann: Wie wär's mit einer Typologie der Berliner Bahnhöfe, lockt er die Leser, oder einer kritischen Unterscheidung von Havel und Spree? Berggruen erwies darin, lobt Bartmann, einen ausgeprägten Hang zum Unspektakulären. Seine spektakuläre Karriere als Kunstsammler war damals noch nicht anvisiert. Nach dem Krieg kehrte Berggruen nach Europa zurück, fügt der Rezensent hinzu, ließ sich aber in Paris nieder, wo er seine große Kunstsammlung aufbaute.
© Perlentaucher Medien GmbH
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