Er erzähle als »Überzeugungstäter mit gutem Gewissen« seine kleine Geschichte, ohne die Perspektive als Zeitzeuge zur allein gültigen zu erheben. Schreibt Heinz Niemann. Er war fast vierzig Jahre in der SED. Und seinen Blick richtet er vornehmlich auf Walter Ulbricht und Erich Honecker. Doch die Ulbricht-Zeit steht bei dem Politikwissenschaftler im Zentrum: Erstens weil die DDR - wie damals von einigen westlichen Beobachtern bemerkt - der »interessanteste Staat in Europa war«. Und weil zweitens der Autor meint, das träfe auch auf diesen Zeitabschnitt seiner Biografie zu. Niemann sieht diese Partei ehrlich und kritisch. Das Land, das sie maßgeblich gestaltete, wertet er als eine durch unwiederholbare Umstände gegebene großartige Chance, einen sozialistischen Staat zu schaffen, was eine Zeit lang gut ging. Bis sich diese SED sukzessive selbst abschaffte. Niemann hat kein akamisches Geschichtsbuch, sondern ein populäres Lesebuch geschrieben, das auch für Wissenschaftler eine historische Quelle ist
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