Im Zeitalter von Globalisierung und Finanzkrise erscheint eine Besinnung auf die Grundlagen unseres Geldes geboten. Diese Kleine Geschichte des Geldes hilft zu verstehen, daß Kapitalströme noch nie auf den nationalen Rahmen beschränkt waren, sondern in einem weit verzweigten, nicht erst heute globalen Austausch standen. Im historischen Vergleich wird der Eurobesitzer zu schätzen wissen, daß er gegenwärtig in Europa eine unvergleichlich lange Zeit der Geldwertstabilität genießt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.04.2009So funktioniert das Geld
Wie entsteht eine Hyperinflation? Das interessiert zurzeit viele Leute, denn die Angst vor einer neuen Inflation ist groß. Da hilft ein Blick auf die Jahre 1922 und 1932. Harvard-Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson sieht zwei Gründe: Erstens wollten die deutschen Politiker ihre Ausgaben nicht senken. Zweitens hatten sie nach dem verlorenen Krieg kaum noch Zugang zum internationalen Kapitalmarkt und konnten keine Kredite im Ausland aufnehmen. Ihnen blieb nur die Notenpresse.
Zwei Bücher sind in diesen Wochen erschienen, die sich mit der Geschichte des Geldes beschäftigen. Beide bieten wenig Aktuelles zur Subprime-Krise, aber Niall Ferguson vermittelt ein tiefes grundsätzliches Verständnis vom Geld - und ist so anekdotenreich geschrieben, dass die Lektüre Spaß macht: Leser lernen auch, dass Bankier Rothschild einer der wichtigsten Leute in der Schlacht von Waterloo war. Wer eine systematischere Geschichte lesen will, auch wenn sie trockener ist, greift zu Michael Norths "Kleiner Geschichte des Geldes".
bern.
Niall Ferguson. "Der Aufstieg des Geldes". Econ Verlag, 25,90 Euro.
Michael North. "Kleine Geschichte des Geldes". C. H. Beck, 14,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wie entsteht eine Hyperinflation? Das interessiert zurzeit viele Leute, denn die Angst vor einer neuen Inflation ist groß. Da hilft ein Blick auf die Jahre 1922 und 1932. Harvard-Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson sieht zwei Gründe: Erstens wollten die deutschen Politiker ihre Ausgaben nicht senken. Zweitens hatten sie nach dem verlorenen Krieg kaum noch Zugang zum internationalen Kapitalmarkt und konnten keine Kredite im Ausland aufnehmen. Ihnen blieb nur die Notenpresse.
Zwei Bücher sind in diesen Wochen erschienen, die sich mit der Geschichte des Geldes beschäftigen. Beide bieten wenig Aktuelles zur Subprime-Krise, aber Niall Ferguson vermittelt ein tiefes grundsätzliches Verständnis vom Geld - und ist so anekdotenreich geschrieben, dass die Lektüre Spaß macht: Leser lernen auch, dass Bankier Rothschild einer der wichtigsten Leute in der Schlacht von Waterloo war. Wer eine systematischere Geschichte lesen will, auch wenn sie trockener ist, greift zu Michael Norths "Kleiner Geschichte des Geldes".
bern.
Niall Ferguson. "Der Aufstieg des Geldes". Econ Verlag, 25,90 Euro.
Michael North. "Kleine Geschichte des Geldes". C. H. Beck, 14,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main