Nominiert für den Österreichischen Buchpreis 2024
Ein soghafter Roman über die zerstörerische Kraft des Ungesagten. »Einzigartig und nervenzerfetzend.« Doris Knecht
Pia und Jakob sitzen im Klassenzimmer der 2B, ihnen gegenüber die Lehrerin ihres Sohnes. Es habe einen Vorfall gegeben, mit einem Mädchen. Pia kann zunächst nicht glauben, was ihrem siebenjährigen Kind da vorgeworfen wird. Denn Luca ist ein guter Junge, klug und sensibel. Sein Vater hat daran keinen Zweifel. Aber Pia kennt die Abgründe, die auch in Kindern schlummern, das Misstrauen der anderen erinnert sie an ihre eigene Kindheit. Sie lässt ihren Sohn nicht mehr aus den Augen und sieht einen Menschen, der ihr von Tag zu Tag fremder wird. Bei dem Versuch, ihre Familie zu schützen, wird Pia schließlich mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Ein fesselndes psychologisches Drama über die Illusion einer heilen Kindheit.
Ein soghafter Roman über die zerstörerische Kraft des Ungesagten. »Einzigartig und nervenzerfetzend.« Doris Knecht
Pia und Jakob sitzen im Klassenzimmer der 2B, ihnen gegenüber die Lehrerin ihres Sohnes. Es habe einen Vorfall gegeben, mit einem Mädchen. Pia kann zunächst nicht glauben, was ihrem siebenjährigen Kind da vorgeworfen wird. Denn Luca ist ein guter Junge, klug und sensibel. Sein Vater hat daran keinen Zweifel. Aber Pia kennt die Abgründe, die auch in Kindern schlummern, das Misstrauen der anderen erinnert sie an ihre eigene Kindheit. Sie lässt ihren Sohn nicht mehr aus den Augen und sieht einen Menschen, der ihr von Tag zu Tag fremder wird. Bei dem Versuch, ihre Familie zu schützen, wird Pia schließlich mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Ein fesselndes psychologisches Drama über die Illusion einer heilen Kindheit.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Mit großem Interesse liest Rezensent Nicolas Freund den Roman von Jessica Lind. Luca, der in die zweite Klasse geht, soll einer Mitschülerin etwas angetan haben, schweigt sich über dieses Ereignis gegenüber seiner Mutter Pia aber aus, resümiert Freund. Bei Pia werden wegen des Vorfalls auch Erinnerungen aus ihrer Kindheit wach. Der Kritiker ist vor allem durch die Sprache und Komposition der Autorin in den Bahn geschlagen. So erinnere Linds literarisches Verfahren an ein Drehbuch, das Wort "Schnitt" wird als Stilmittel verwendet, um einen neuen Abschnitt zu beginnen. Ansonsten nutzt die Autorin eine "klare und präzise" Sprache, die durch die Unzuverlässigkeit der Erzählerin Pia, die ihre eigenen Geheimnisse vor dem Leser verbirgt, geschickt getrübt wird, staunt der Kritiker. Ein "Familienhorror", der der Grausamkeit von Kindern nachgeht, schließt Freund.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.08.2024Wem wir nicht gewachsen sind
Der neue Roman der österreichischen Schriftstellerin Jessica Lind ist vor drei Wochen erschienen und war zwischenzeitlich schon kurzfristig vergriffen. Das liegt natürlich einerseits am Thema: wechselseitige Probleme zwischen Eltern und Kindern - das fasziniert und provoziert immer von Neuem, weil es jeden angeht, denn jeder hat zumindest eine Hälfte dieser Rollen schon gespielt. Es liegt aber auch an der Art und Weise, wie Jessica Lind schreibt. Ihr vor drei Jahren erschienener Debütroman "Mama" bot schon ein ähnliches Thema auf (wenn auch noch ohne Kind; da ging es ums Erlebnis einer Schwangerschaft), aber auch eine Erzählstimmung, die einen Großteil des potentiellen Publikums ausschloss: Lind ist eine Kennerin und Könnerin des Horrorgenres.
Und so hätte man vom Titel ihres zweiten Romans auch stilistisch auf eine Fortsetzung schließen können, doch dem ist nicht so. Wobei es immer noch die souveräne Inszenierung von Bedrohung und Unheimlichkeit gibt: wenn sich die Blicke des siebenjährigen Luca und seiner Mittdreißiger-Mutter Pia kreuzen. Wenn Pia, die Icherzählerin des Romans, in einem Moment des Zweifels den Sohn in einem Wandschrank festsetzt. Wenn sie ein gemeinsam mit ihrem Mann Jakob und Luca bezogenes Gästezimmer von innen abschließt - und zwar nicht, damit niemand eindringen, sondern damit niemand ausbrechen kann. Aber das sind diesmal nur winzige Momente, die jedoch einem hellsichtigen Buch über ein dunkles Motiv jene Zwielichtzonen verschaffen, die eine Lektüre erst spannungsreich machen. Und Lind weiß diese Spannung zu schüren: "Jakob denkt wie einer, dem in seinem Leben nichts Schlimmes passiert ist. Und so ist es ja auch. Deswegen brauche ich ihn. Weil er glaubt, dass es mehr Gutes gibt als Schlechtes. Ich brauche das Helle, das Jakob ist. Auch wenn es mich regelmäßig an den Rand des Wahnsinns treibt." Da wissen wir noch nicht, was Pia selbst denn so Schlimmes widerfahren ist.
Was wir wissen, und das von Beginn an: Pia und Jakob leben in St. Pölten (der Heimatstadt von Jessica Lind, eine Stunde von Wien entfernt und in Österreich nicht eben bestbeleumundet), Luca geht in die zweite Klasse, und eines Tages beschuldigt ihn eine Mitschülerin, sich im sonst leeren Klassenraum vor ihr entblößt zu haben. Die Lehrerin sucht das Gespräch mit den Eltern und wühlt damit im weiteren Verlauf der Handlung Erinnerungen an Pias eigene Kindheit auf. In der es aber keine vergleichbaren Erlebnisse gegeben hat, sondern familiäre Harmonie, die durch ein Unglück zerstört wurde. Wodurch bei Pia ein Misstrauen gegenüber kindlichem Verhalten geschaffen wurde, das sie nun beim eigenen Sohn nicht abstellen kann. Zu Jakobs Befremden.
Der Roman legt eine Fährte aus, die sich in zahlreichen Windungen durch Pias ganzes Leben zieht: von ihrer unerwarteten Geburt, als die Eltern schon einen Adoptionsantrag für ein Mädchen gestellt hatten, der ihr dann die nur wenig jüngere Schwester Romi bescherte, deren Verhältnis zu Pias Mutter die Ältere immer mehr ins Grübeln brachte, bis zu Romis Auszug als Teenagerin. Danach ist der Kontakt zwischen den Schwestern abgebrochen, auch weil Romis Rolle bei dem familiären Unglücksfall für Pia ungeklärt geblieben ist - die Erwachsenen sprachen mit der seinerzeit Achtjährigen nicht darüber; sie tun es bis heute nicht.
Aus den "kleinen Monstern" des Titels, der sich einer flapsigen Bemerkung der Mutter von Lucas bestem Schulfreund verdankt, werden große: Auch bei ihnen ist das, was man als Monstrosität wahrnehmen könnte, ein unschuldiges Phänomen, bedingt durch seelische Verletzungen während der Kindheit. Davon erzählt der Roman. Aber eben nicht als Horrorstory, sondern in drei fein gesponnenen Psychogrammen: von Pia, Luca und Romi. Wobei nur die Icherzählerin im Erwachsenenalter begleitet wird. Da der Roman nur einen Handlungsraum von einem knappen halben Jahr abdeckt, könnte nur spekuliert werden, was in Luca durch das Misstrauen seiner Mutter ausgelöst wird, und Romi hat zwar zum Schluss einen Auftritt, doch der bleibt so offen wie das ganze Buch. Wobei diese Offenheit genau das ist, was in Pias Leben gefehlt hat.
Linds psychologische Feinfühligkeit erweist sich auch im Porträt von Pias Mutter, deren Umgang mit ihren Töchtern in einem den ganzen Roman durchziehenden subtilen Spiel mit anderen Eltern-Kind-Beziehungen kontrastiert wird und in die Existenz einer Großmutter mündet, die ihren Frieden mit sich selbst nie gemacht hat, obwohl sie Pia als denkbar starke und entsprechend kompromisslose Frau erscheint. In den Schilderungen ihrer langjährigen Partnerschaft mit Pias Vater, dem gereizten Familienleben von Jakobs Schwester und dem religiös bestimmten Verhalten von Pias Schwiegereltern treten zudem weitere Partnerschafts- und Eltern-Konstellationen zutage, die aus "Kleine Monster" geradezu eine Anthologie des traditionellen Familienlebens machen. Sowie dessen Herausforderung angesichts eines gewandelten Bildes von Elternschaft, das auf partnerschaftliches Agieren abstellt, ohne dass die Kinder dem im buchstäblichen Sinne gewachsen wären.
Dadurch wird aus dem Roman aber kein Lehrbuch. Jessica Lind hat keine Botschaft, sie betreibt Phänomenologie. Und gerade deshalb liest man die Geschichte mit so viel Gewinn. Pia stellt im Laufe der Handlung alles infrage und geht daraus nun selbst als starke Frau hervor. Ob das indes zum Nutzen auch ihrer Nächsten sein wird, steht nunmehr für uns infrage. "Jakob sieht nicht, was ich sehe", wird Pias anfangs zitierte Charakterisierung neunzig Seiten später fortgesetzt: "Weil er das Dunkle nicht kennt. Aber ich kenne es, und wenn Luca auch so ist, dann ist er es wegen mir." An diesem grundlegenden Dunkel ändert sich auch durch Pias neu gewonnene Hellsichtigkeit nichts. ANDREAS PLATTHAUS
Jessica Lind: "Kleine Monster". Roman.
Hanser Berlin Verlag,
Berlin 2024.
251 S., geb., 24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.
Der neue Roman der österreichischen Schriftstellerin Jessica Lind ist vor drei Wochen erschienen und war zwischenzeitlich schon kurzfristig vergriffen. Das liegt natürlich einerseits am Thema: wechselseitige Probleme zwischen Eltern und Kindern - das fasziniert und provoziert immer von Neuem, weil es jeden angeht, denn jeder hat zumindest eine Hälfte dieser Rollen schon gespielt. Es liegt aber auch an der Art und Weise, wie Jessica Lind schreibt. Ihr vor drei Jahren erschienener Debütroman "Mama" bot schon ein ähnliches Thema auf (wenn auch noch ohne Kind; da ging es ums Erlebnis einer Schwangerschaft), aber auch eine Erzählstimmung, die einen Großteil des potentiellen Publikums ausschloss: Lind ist eine Kennerin und Könnerin des Horrorgenres.
Und so hätte man vom Titel ihres zweiten Romans auch stilistisch auf eine Fortsetzung schließen können, doch dem ist nicht so. Wobei es immer noch die souveräne Inszenierung von Bedrohung und Unheimlichkeit gibt: wenn sich die Blicke des siebenjährigen Luca und seiner Mittdreißiger-Mutter Pia kreuzen. Wenn Pia, die Icherzählerin des Romans, in einem Moment des Zweifels den Sohn in einem Wandschrank festsetzt. Wenn sie ein gemeinsam mit ihrem Mann Jakob und Luca bezogenes Gästezimmer von innen abschließt - und zwar nicht, damit niemand eindringen, sondern damit niemand ausbrechen kann. Aber das sind diesmal nur winzige Momente, die jedoch einem hellsichtigen Buch über ein dunkles Motiv jene Zwielichtzonen verschaffen, die eine Lektüre erst spannungsreich machen. Und Lind weiß diese Spannung zu schüren: "Jakob denkt wie einer, dem in seinem Leben nichts Schlimmes passiert ist. Und so ist es ja auch. Deswegen brauche ich ihn. Weil er glaubt, dass es mehr Gutes gibt als Schlechtes. Ich brauche das Helle, das Jakob ist. Auch wenn es mich regelmäßig an den Rand des Wahnsinns treibt." Da wissen wir noch nicht, was Pia selbst denn so Schlimmes widerfahren ist.
Was wir wissen, und das von Beginn an: Pia und Jakob leben in St. Pölten (der Heimatstadt von Jessica Lind, eine Stunde von Wien entfernt und in Österreich nicht eben bestbeleumundet), Luca geht in die zweite Klasse, und eines Tages beschuldigt ihn eine Mitschülerin, sich im sonst leeren Klassenraum vor ihr entblößt zu haben. Die Lehrerin sucht das Gespräch mit den Eltern und wühlt damit im weiteren Verlauf der Handlung Erinnerungen an Pias eigene Kindheit auf. In der es aber keine vergleichbaren Erlebnisse gegeben hat, sondern familiäre Harmonie, die durch ein Unglück zerstört wurde. Wodurch bei Pia ein Misstrauen gegenüber kindlichem Verhalten geschaffen wurde, das sie nun beim eigenen Sohn nicht abstellen kann. Zu Jakobs Befremden.
Der Roman legt eine Fährte aus, die sich in zahlreichen Windungen durch Pias ganzes Leben zieht: von ihrer unerwarteten Geburt, als die Eltern schon einen Adoptionsantrag für ein Mädchen gestellt hatten, der ihr dann die nur wenig jüngere Schwester Romi bescherte, deren Verhältnis zu Pias Mutter die Ältere immer mehr ins Grübeln brachte, bis zu Romis Auszug als Teenagerin. Danach ist der Kontakt zwischen den Schwestern abgebrochen, auch weil Romis Rolle bei dem familiären Unglücksfall für Pia ungeklärt geblieben ist - die Erwachsenen sprachen mit der seinerzeit Achtjährigen nicht darüber; sie tun es bis heute nicht.
Aus den "kleinen Monstern" des Titels, der sich einer flapsigen Bemerkung der Mutter von Lucas bestem Schulfreund verdankt, werden große: Auch bei ihnen ist das, was man als Monstrosität wahrnehmen könnte, ein unschuldiges Phänomen, bedingt durch seelische Verletzungen während der Kindheit. Davon erzählt der Roman. Aber eben nicht als Horrorstory, sondern in drei fein gesponnenen Psychogrammen: von Pia, Luca und Romi. Wobei nur die Icherzählerin im Erwachsenenalter begleitet wird. Da der Roman nur einen Handlungsraum von einem knappen halben Jahr abdeckt, könnte nur spekuliert werden, was in Luca durch das Misstrauen seiner Mutter ausgelöst wird, und Romi hat zwar zum Schluss einen Auftritt, doch der bleibt so offen wie das ganze Buch. Wobei diese Offenheit genau das ist, was in Pias Leben gefehlt hat.
Linds psychologische Feinfühligkeit erweist sich auch im Porträt von Pias Mutter, deren Umgang mit ihren Töchtern in einem den ganzen Roman durchziehenden subtilen Spiel mit anderen Eltern-Kind-Beziehungen kontrastiert wird und in die Existenz einer Großmutter mündet, die ihren Frieden mit sich selbst nie gemacht hat, obwohl sie Pia als denkbar starke und entsprechend kompromisslose Frau erscheint. In den Schilderungen ihrer langjährigen Partnerschaft mit Pias Vater, dem gereizten Familienleben von Jakobs Schwester und dem religiös bestimmten Verhalten von Pias Schwiegereltern treten zudem weitere Partnerschafts- und Eltern-Konstellationen zutage, die aus "Kleine Monster" geradezu eine Anthologie des traditionellen Familienlebens machen. Sowie dessen Herausforderung angesichts eines gewandelten Bildes von Elternschaft, das auf partnerschaftliches Agieren abstellt, ohne dass die Kinder dem im buchstäblichen Sinne gewachsen wären.
Dadurch wird aus dem Roman aber kein Lehrbuch. Jessica Lind hat keine Botschaft, sie betreibt Phänomenologie. Und gerade deshalb liest man die Geschichte mit so viel Gewinn. Pia stellt im Laufe der Handlung alles infrage und geht daraus nun selbst als starke Frau hervor. Ob das indes zum Nutzen auch ihrer Nächsten sein wird, steht nunmehr für uns infrage. "Jakob sieht nicht, was ich sehe", wird Pias anfangs zitierte Charakterisierung neunzig Seiten später fortgesetzt: "Weil er das Dunkle nicht kennt. Aber ich kenne es, und wenn Luca auch so ist, dann ist er es wegen mir." An diesem grundlegenden Dunkel ändert sich auch durch Pias neu gewonnene Hellsichtigkeit nichts. ANDREAS PLATTHAUS
Jessica Lind: "Kleine Monster". Roman.
Hanser Berlin Verlag,
Berlin 2024.
251 S., geb., 24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.09.2024Rätselhafte Kinder
In „Kleine Monster“ von Jessica Lind
geht es um einen Vorfall in der Klasse 2 b.
Und dann sitzt da im Wohnzimmer dieses Gespenst auf dem Sofa. Pia weiß, dass es eigentlich kein Ungeheuer ist, das sich unter einer Decke versteckt hat, kein böser Geist, der sie zu Hause heimsucht. Es ist ihr Sohn, Luca. Und Luca hat etwas getan. Oder genauer: Soll etwas getan haben. Als er in der Pause allein war mit Alena, im Klassenzimmer der beiden. Sie gehen in die 2b. „Gibt es Zeugen?“
Kann das sein? Das ist noch eine der harmloseren Fragen, die sich Pia und ihr Partner Jakob jetzt stellen. Was soll da schon passiert sein, bei zwei Zweitklässlern? Und überhaupt: Ihr Kind ist doch nicht pervers oder so. Aber allein der Vorwurf, allein die Vorstellung genügt, um das Kopfkino in Gang zu bringen, um das eigene Kind zu einem Fremden werden zu lassen. Und ist da nicht irgendwie immer, tief drinnen, diese Ungewissheit, diese Frage nach der Fremdheit im anderen, nach etwas, das man nicht wirklich begreifen kann, selbst im eigenen Kind nicht?
Die österreichische Schriftstellerin und Drehbuchautorin Jessica Lind hat sich einen Zugang zu diesem Thema der Fremdheit gesucht, der auch als eigenes Romansujet Bestand haben könnte: das Schweigen. Denn Luca schweigt einfach dazu, was mit Alena im Klassenzimmer passiert ist, und es ist dieses Schweigen, das Pia, die Erzählerin des Romans, so richtig fertigmacht.
Erzählt wird die langsame Entdeckung und Aufdeckung dieses Traumas in einer klaren und präzisen Sprache, deren vermeintliche Durchsichtigkeit aber immer wieder getrübt wird wie die Oberfläche eines Waldsees. Ein Motiv, das der Roman selbst mehrmals aufruft, schon auf dem Cover. „Das Haus liegt am Waldrand. Links davon beginnen schon die Bäume, hohe Tannen, die dem Garten das Licht nehmen und deren Nadeln sich in die Sohlen bohren, wenn man mit den nackten Füßen durchs Gras läuft.“
Vom Faktischen geht es in dieser Sprache schnell, manchmal im selben Satz, hinüber ins Gefühlte und Subjektive, und bald wird klar, dass es hier unter der Oberfläche um mehr geht als das Problem mit dem kleinen Luca. Denn auch der Erzählerin Pia ist nicht ganz zu trauen. Und die Probleme mit ihrem Sohn schlagen Wellen, die bis in ihre eigene Kindheit zurückschlagen. Denn ein Schweigen wie das ihres Sohnes hat ihr schon einmal viel Leid verursacht.
Man merkt diesem verführerisch einfachen Stil die Filmschule an, durch die Autorin Lind gegangen ist, und es ist ja gerade dieses angeblich so „filmische Schreiben“, das jungen Schriftstellern immer wieder zum Vorwurf gemacht wird. Lind macht aber genau das zu einem Teil ihres literarischen Verfahrens, nicht nur in ihrer oft bildreichen Erzählweise, sondern ganz eindeutig, wenn zum Beispiel ein Szenenwechsel mit einem Absatz aus einem einzigen Wort markiert wird: „Schnitt.“
Das kann man als Flucht nach vorne verstehen – oder als Stilmittel, als weiteres Fiktionssignal, das dem Leser sagt: Glaube bloß nicht alles, was du hier liest. Schaue immer unter die Oberfläche, schaue immer nach, dass da nicht doch ein Geist im Wohnzimmer unter der Decke steckt. Die vermeintliche Eindeutigkeit filmischer Bilder so zu unterlaufen kann eigentlich nur in der Literatur funktionieren.
Dieser Stil wird von Lind auch fast konstant durchgehalten, wobei gerade die kurzen Momente, wenn die Klarheit und Doppelbödigkeit in den Kitsch oder die Belanglosigkeit abzugleiten drohen, den Text vor zu großer Kälte bewahren.
In dem Versuch, etwas aufzudecken, das im Verborgenen drängt und gärt, ähnelt Linds Ansatz auch den (Anti-)Heimatromanen ihres Landsmanns Josef Winkler, obwohl ihre Sprache in starkem Kontrast zu dessen poetischen, fast barocken Textschöpfungen steht. Lind entfaltet auch keinen Heimat-, sondern einen Familienhorror, der nicht auf Österreich beschränkt ist und der überall lauert, wenn man nur lange und genau genug hinsieht, in kleinen, oft unscheinbaren Szenen: eine Übernachtung im Designerhaus der reichen Schwägerin. Ein Besuch am Familiengrab. Und dann aber auch wieder in Szenen, die ganz klar und trotzdem nicht einfach zu verstehen sind, wie Luca, der im Garten mit einem Stock eine Blindschleiche tötet. Einfach so.
Warum machen Kinder so etwas? Warum ist es so schwer, den anderen zu verstehen? Jessica Lind hat einen subtilen und durchdachten Roman über diese Frage geschrieben. Als blättere man in einem alten Familienfotoalbum, das man schon lange nicht mehr in der Hand hatte, und versucht, sich an die Geschichten zu all den vermeintlich vertrauten Gesichtern zu erinnern.
NICOLAS FREUND
Erzählt wird die langsame
Entdeckung und
Aufdeckung eines Traumas
Jessica Lind: Kleine Monster. Roman. Hanser Berlin, Berlin, 2024.
256 Seiten, 24 Euro.
Der verführerisch einfache Stil der Filmschule: die österreichische Schriftstellerin Jessica Lind.
Foto: Pamela Rußmann / Hanser
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
In „Kleine Monster“ von Jessica Lind
geht es um einen Vorfall in der Klasse 2 b.
Und dann sitzt da im Wohnzimmer dieses Gespenst auf dem Sofa. Pia weiß, dass es eigentlich kein Ungeheuer ist, das sich unter einer Decke versteckt hat, kein böser Geist, der sie zu Hause heimsucht. Es ist ihr Sohn, Luca. Und Luca hat etwas getan. Oder genauer: Soll etwas getan haben. Als er in der Pause allein war mit Alena, im Klassenzimmer der beiden. Sie gehen in die 2b. „Gibt es Zeugen?“
Kann das sein? Das ist noch eine der harmloseren Fragen, die sich Pia und ihr Partner Jakob jetzt stellen. Was soll da schon passiert sein, bei zwei Zweitklässlern? Und überhaupt: Ihr Kind ist doch nicht pervers oder so. Aber allein der Vorwurf, allein die Vorstellung genügt, um das Kopfkino in Gang zu bringen, um das eigene Kind zu einem Fremden werden zu lassen. Und ist da nicht irgendwie immer, tief drinnen, diese Ungewissheit, diese Frage nach der Fremdheit im anderen, nach etwas, das man nicht wirklich begreifen kann, selbst im eigenen Kind nicht?
Die österreichische Schriftstellerin und Drehbuchautorin Jessica Lind hat sich einen Zugang zu diesem Thema der Fremdheit gesucht, der auch als eigenes Romansujet Bestand haben könnte: das Schweigen. Denn Luca schweigt einfach dazu, was mit Alena im Klassenzimmer passiert ist, und es ist dieses Schweigen, das Pia, die Erzählerin des Romans, so richtig fertigmacht.
Erzählt wird die langsame Entdeckung und Aufdeckung dieses Traumas in einer klaren und präzisen Sprache, deren vermeintliche Durchsichtigkeit aber immer wieder getrübt wird wie die Oberfläche eines Waldsees. Ein Motiv, das der Roman selbst mehrmals aufruft, schon auf dem Cover. „Das Haus liegt am Waldrand. Links davon beginnen schon die Bäume, hohe Tannen, die dem Garten das Licht nehmen und deren Nadeln sich in die Sohlen bohren, wenn man mit den nackten Füßen durchs Gras läuft.“
Vom Faktischen geht es in dieser Sprache schnell, manchmal im selben Satz, hinüber ins Gefühlte und Subjektive, und bald wird klar, dass es hier unter der Oberfläche um mehr geht als das Problem mit dem kleinen Luca. Denn auch der Erzählerin Pia ist nicht ganz zu trauen. Und die Probleme mit ihrem Sohn schlagen Wellen, die bis in ihre eigene Kindheit zurückschlagen. Denn ein Schweigen wie das ihres Sohnes hat ihr schon einmal viel Leid verursacht.
Man merkt diesem verführerisch einfachen Stil die Filmschule an, durch die Autorin Lind gegangen ist, und es ist ja gerade dieses angeblich so „filmische Schreiben“, das jungen Schriftstellern immer wieder zum Vorwurf gemacht wird. Lind macht aber genau das zu einem Teil ihres literarischen Verfahrens, nicht nur in ihrer oft bildreichen Erzählweise, sondern ganz eindeutig, wenn zum Beispiel ein Szenenwechsel mit einem Absatz aus einem einzigen Wort markiert wird: „Schnitt.“
Das kann man als Flucht nach vorne verstehen – oder als Stilmittel, als weiteres Fiktionssignal, das dem Leser sagt: Glaube bloß nicht alles, was du hier liest. Schaue immer unter die Oberfläche, schaue immer nach, dass da nicht doch ein Geist im Wohnzimmer unter der Decke steckt. Die vermeintliche Eindeutigkeit filmischer Bilder so zu unterlaufen kann eigentlich nur in der Literatur funktionieren.
Dieser Stil wird von Lind auch fast konstant durchgehalten, wobei gerade die kurzen Momente, wenn die Klarheit und Doppelbödigkeit in den Kitsch oder die Belanglosigkeit abzugleiten drohen, den Text vor zu großer Kälte bewahren.
In dem Versuch, etwas aufzudecken, das im Verborgenen drängt und gärt, ähnelt Linds Ansatz auch den (Anti-)Heimatromanen ihres Landsmanns Josef Winkler, obwohl ihre Sprache in starkem Kontrast zu dessen poetischen, fast barocken Textschöpfungen steht. Lind entfaltet auch keinen Heimat-, sondern einen Familienhorror, der nicht auf Österreich beschränkt ist und der überall lauert, wenn man nur lange und genau genug hinsieht, in kleinen, oft unscheinbaren Szenen: eine Übernachtung im Designerhaus der reichen Schwägerin. Ein Besuch am Familiengrab. Und dann aber auch wieder in Szenen, die ganz klar und trotzdem nicht einfach zu verstehen sind, wie Luca, der im Garten mit einem Stock eine Blindschleiche tötet. Einfach so.
Warum machen Kinder so etwas? Warum ist es so schwer, den anderen zu verstehen? Jessica Lind hat einen subtilen und durchdachten Roman über diese Frage geschrieben. Als blättere man in einem alten Familienfotoalbum, das man schon lange nicht mehr in der Hand hatte, und versucht, sich an die Geschichten zu all den vermeintlich vertrauten Gesichtern zu erinnern.
NICOLAS FREUND
Erzählt wird die langsame
Entdeckung und
Aufdeckung eines Traumas
Jessica Lind: Kleine Monster. Roman. Hanser Berlin, Berlin, 2024.
256 Seiten, 24 Euro.
Der verführerisch einfache Stil der Filmschule: die österreichische Schriftstellerin Jessica Lind.
Foto: Pamela Rußmann / Hanser
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
"Jessica Linds Form erinnert in Ansätzen an David Lynch."
Judith Kuckart, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 29.09.24
"Jessica Lind kennt die Kniffe, mit denen man Spannung erzeugt. Ihr Ton ist eindringlich und voll überraschender Bilder." Die Presse, 12.10.24
"Jessica Lind hat einen subtilen und durchdachten Roman... geschrieben. Als blättere man in einem alten Familienfotoalbum, das man schon lange nicht mehr in der Hand hatte, und versucht, sich an die Geschichten zu all den vermeintlich vertrauten Gesichtern zu erinnern."
Nicolas Freund, Süddeutsche Zeitung, 18.09.24
"Ich habe diesen Roman atemlos und gierig gelesen. ... Ein echter Pageturner." Dana Vowinckel, Missy Magazine, 09.09.24
"Soghaft fängt Jessica Lind die Widersprüchlichkeit von Mutterliebe ein!" Friederike Trudzinski, Working Woman, Oktober 2024
"Sie erzeugt in dem Roman ein geschicktes psychologisches Spiel, das an einen Horrorfilm erinnert und den Roman zu einem Pageturner macht... Jessica Lind ist ein junger Stern, der am Literaturhimmel auftaucht."
Felix Münger und Simon Leuthold, SRF Radio, 20.09.24
"Der literarische Ton ist eindringlich und immer wieder voll überraschender Bilder, niemals oberflächlich oder flapisg. Die Figuren sind einfühlsam gezeichnet, psychologisch überzeugend... Lesen Sie selbst!"
Lind Stift, Presse am Sonntag, 22.09.24
"Jessica Lind inszeniert souverän Bedrohung und Unheimlichkeit ... Ein hellsichtiges Buch über ein dunkles Motiv, jene Zwielichtzonen, die eine Lektüre erst spannungsreich machen. Lind weiß diese Spannung zu schüren ... und erzählt eben nicht eine Horrorstory, sondern drei feingesponnene Psychogramme ... Sie hat keine Botschaft, sie betreibt Phänomenologie. Und gerade deshalb liest man die Geschichte mit so viel Gewinn. Die Protagonistin Pia stellt im Laufe der Handlung alles in Frage und geht daraus selbst als starke Frau hervor." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.08.24
"Die intermittierende Handlungsführung, Cliffhanger, unmerklich gesetzte Plot Points und eine fortlaufende Geschwindigkeitserhöhung machen dieses dramaturgisch höchst vertrackte Buch zum literarischen Pageturner. ... Ein hochgelungener Text, der mit Kammerspiel, Thriller und Märchenmotiven spielt, ohne je an Glaubwürdigkeit zu verlieren. ... Man vermutet ein Ende mit Schrecken, und folgt tatsächlich einem Schrecken ohne Ende." Jan Drees, Deutschlandfunk, 13.08.24
"Ein raffiniert gebauter, doppelbödiger Roman. Lind inszeniert die Institution Familie als eine permanente Konkurrenzsituation. ... Ein Text, in dem sich immer wieder Falltüren öffnen, ... eine Geschichte, die auf hintergründige Weise zu überzeugen vermag." Christoph Schröder, SWR Kultur, 19.07.24
"Ein Buch, das man durchsuchtet, das es wirklich in sich hat, mit einem irren Spannungsbogen. ... Ich konnte es nicht aus der Hand legen." Julia Kortenjann, Deutschlandfunk Kultur, 15.08.24
"Linds Prosa ist überaus zugänglich, die Figurenpsychologie ausgefeilt. ... Lind praktiziert das Sezieren elterlicher Gefühlswelten, von Paarbeziehungen und innerfamiliären Verwebungen. Es geht um Antipathien und Aussöhnung. Es geht um Monströses wie Verwandtschaft wie um grundlegend Separierendes, so etwa völlig unterschiedliche Erinnerungen an Geschehnisse." Alexander Kluy, Der Standard, 23.08.24
"Ein ebenso raffiniertes wie beklemmendes Psychodrama, ... ein subtiles, doppelbödiges Kammerspiel der Emotionen.. ... Jessica Lind beweist ein untrügliches Gespür für ganz feine Haarrisse in Familienkonstellationen ... und geht unerschrocken auf Monsterjagd." Bernd Melichar, Kleine Zeitung, 24.08.24
"Ein Roman mit Sogwirkung ... messerscharfe Beobachtungsgabe, psychologisch ein Wahnsinn, ein Roman, der einem richtig unter die Haut greift. Von Jessica Lind werden wir noch sehr viel hören!" Bianca Braunshofer, Puls 4-TV, 23.07.24
"Jessica Lind hat ein feines Gespür für das Unheimliche. ... Man möchte mehr lesen!" Zita Bereuter, ORF FM4, 23.07.24
"Ein psychologischer Roman über den Dauerdruck, unter dem Mütter heutzutage stehen. ... Ein durchaus packend zu lesendes, souverän geschriebenes Familiendrama." Oliver Pfohlmann, WDR3, 26.07.24
"Ein Wirklichkeitsmärchen, das mit Schauer-, Horror-, und Traummotiven arbeitet." Judith Kuckart, SR2 Kulturradio, 16.07.24
"Das Beste, was ich seit Langem gelesen habe! ... Ein Buch über Elternschaft und Kindheitstraumata, das schwere Themen bedacht und leise verhandelt, voller Zwischentöne, eindrücklich und berührend." Valentina Escherich, Radio Dreyeckland, 21.07.24
Judith Kuckart, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 29.09.24
"Jessica Lind kennt die Kniffe, mit denen man Spannung erzeugt. Ihr Ton ist eindringlich und voll überraschender Bilder." Die Presse, 12.10.24
"Jessica Lind hat einen subtilen und durchdachten Roman... geschrieben. Als blättere man in einem alten Familienfotoalbum, das man schon lange nicht mehr in der Hand hatte, und versucht, sich an die Geschichten zu all den vermeintlich vertrauten Gesichtern zu erinnern."
Nicolas Freund, Süddeutsche Zeitung, 18.09.24
"Ich habe diesen Roman atemlos und gierig gelesen. ... Ein echter Pageturner." Dana Vowinckel, Missy Magazine, 09.09.24
"Soghaft fängt Jessica Lind die Widersprüchlichkeit von Mutterliebe ein!" Friederike Trudzinski, Working Woman, Oktober 2024
"Sie erzeugt in dem Roman ein geschicktes psychologisches Spiel, das an einen Horrorfilm erinnert und den Roman zu einem Pageturner macht... Jessica Lind ist ein junger Stern, der am Literaturhimmel auftaucht."
Felix Münger und Simon Leuthold, SRF Radio, 20.09.24
"Der literarische Ton ist eindringlich und immer wieder voll überraschender Bilder, niemals oberflächlich oder flapisg. Die Figuren sind einfühlsam gezeichnet, psychologisch überzeugend... Lesen Sie selbst!"
Lind Stift, Presse am Sonntag, 22.09.24
"Jessica Lind inszeniert souverän Bedrohung und Unheimlichkeit ... Ein hellsichtiges Buch über ein dunkles Motiv, jene Zwielichtzonen, die eine Lektüre erst spannungsreich machen. Lind weiß diese Spannung zu schüren ... und erzählt eben nicht eine Horrorstory, sondern drei feingesponnene Psychogramme ... Sie hat keine Botschaft, sie betreibt Phänomenologie. Und gerade deshalb liest man die Geschichte mit so viel Gewinn. Die Protagonistin Pia stellt im Laufe der Handlung alles in Frage und geht daraus selbst als starke Frau hervor." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.08.24
"Die intermittierende Handlungsführung, Cliffhanger, unmerklich gesetzte Plot Points und eine fortlaufende Geschwindigkeitserhöhung machen dieses dramaturgisch höchst vertrackte Buch zum literarischen Pageturner. ... Ein hochgelungener Text, der mit Kammerspiel, Thriller und Märchenmotiven spielt, ohne je an Glaubwürdigkeit zu verlieren. ... Man vermutet ein Ende mit Schrecken, und folgt tatsächlich einem Schrecken ohne Ende." Jan Drees, Deutschlandfunk, 13.08.24
"Ein raffiniert gebauter, doppelbödiger Roman. Lind inszeniert die Institution Familie als eine permanente Konkurrenzsituation. ... Ein Text, in dem sich immer wieder Falltüren öffnen, ... eine Geschichte, die auf hintergründige Weise zu überzeugen vermag." Christoph Schröder, SWR Kultur, 19.07.24
"Ein Buch, das man durchsuchtet, das es wirklich in sich hat, mit einem irren Spannungsbogen. ... Ich konnte es nicht aus der Hand legen." Julia Kortenjann, Deutschlandfunk Kultur, 15.08.24
"Linds Prosa ist überaus zugänglich, die Figurenpsychologie ausgefeilt. ... Lind praktiziert das Sezieren elterlicher Gefühlswelten, von Paarbeziehungen und innerfamiliären Verwebungen. Es geht um Antipathien und Aussöhnung. Es geht um Monströses wie Verwandtschaft wie um grundlegend Separierendes, so etwa völlig unterschiedliche Erinnerungen an Geschehnisse." Alexander Kluy, Der Standard, 23.08.24
"Ein ebenso raffiniertes wie beklemmendes Psychodrama, ... ein subtiles, doppelbödiges Kammerspiel der Emotionen.. ... Jessica Lind beweist ein untrügliches Gespür für ganz feine Haarrisse in Familienkonstellationen ... und geht unerschrocken auf Monsterjagd." Bernd Melichar, Kleine Zeitung, 24.08.24
"Ein Roman mit Sogwirkung ... messerscharfe Beobachtungsgabe, psychologisch ein Wahnsinn, ein Roman, der einem richtig unter die Haut greift. Von Jessica Lind werden wir noch sehr viel hören!" Bianca Braunshofer, Puls 4-TV, 23.07.24
"Jessica Lind hat ein feines Gespür für das Unheimliche. ... Man möchte mehr lesen!" Zita Bereuter, ORF FM4, 23.07.24
"Ein psychologischer Roman über den Dauerdruck, unter dem Mütter heutzutage stehen. ... Ein durchaus packend zu lesendes, souverän geschriebenes Familiendrama." Oliver Pfohlmann, WDR3, 26.07.24
"Ein Wirklichkeitsmärchen, das mit Schauer-, Horror-, und Traummotiven arbeitet." Judith Kuckart, SR2 Kulturradio, 16.07.24
"Das Beste, was ich seit Langem gelesen habe! ... Ein Buch über Elternschaft und Kindheitstraumata, das schwere Themen bedacht und leise verhandelt, voller Zwischentöne, eindrücklich und berührend." Valentina Escherich, Radio Dreyeckland, 21.07.24