Kleine Philokalie: Mönchsväter der Ostkirche über das Gebet
Die »Philokalie« ist das zentrale klassische Werk aszetisch-mystischer Literatur der Ostkirche. Wörtlich bedeutet der griechische Begriff »philokalía« »Liebe zur Schönheit« bzw. »Liebe zur Tugendschönheit«. Ein »philókalos« ist also
jemand, der das Schöne und Edle liebt, also ein tugendhafter, edler Mensch. Etabliert ist der Name…mehrKleine Philokalie: Mönchsväter der Ostkirche über das Gebet
Die »Philokalie« ist das zentrale klassische Werk aszetisch-mystischer Literatur der Ostkirche. Wörtlich bedeutet der griechische Begriff »philokalía« »Liebe zur Schönheit« bzw. »Liebe zur Tugendschönheit«. Ein »philókalos« ist also jemand, der das Schöne und Edle liebt, also ein tugendhafter, edler Mensch. Etabliert ist der Name »Philokalie« jedoch auch als Synonym für »Anthologie«, für eine Blütenlese also, eine Textsammlung besonders eindrucksvoller Zitate.
Die griechische »Philokalie« wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts von Mönchen der griechischen Mönchsrepublik Athos zusammengestellt. Das mehrbändige Originalwerk enthält Texte von 26, später 38 geistlichen Autoren, meist Mönchen, aus der Zeit vom 4. bis zum 14. Jahrhundert.
Allmählich wurde die »Philokalie« zum seelsorgerlich-pädagogischen Handbuch für das klösterliche Leben der Ostkirche. Doch fand das geistlich gehaltvolle Werk auch große Verbreitung unter Laien, besonders in Russland, dort unter dem Namen »Dobrotoljubie«.
Die vorliegende kleine Auswahl, erstmals 1976 erschienen, konzentriert auf 190 Seiten wichtige Textauszüge einiger Autoren zum Thema Gebet. Umfangsmäßig und thematisch reicht dieser kleine Auswahlband natürlich nicht an das Originalwerk heran, dessen erste vollständige Übertragung ins Deutsch erst 2004 erfolgte. Wer aber ein gehaltvolles Konzentrat der Mönchsväter der Ostkirche zum Thema Gebet sucht, ist hier goldrichtig.
Ausgewählt und übersetzt wurde das Bändchen von Matthias Dietz, die Einleitung besorgte der russisch-orthodoxe Kirchenhistoriker Igor Smolitsch, von dem auch das Buch „Leben und Lehre der Starzen“ stammt.