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Ein paar Stangen, eine dünne Nylonhülle, Iso-Matte und Schlafsack - manche Menschen brauchen dann nur noch das Schmurgeln des Gaskochers, um sich zu Hause zu fühlen. Andere benötigen außerdem einen ausklappbaren Ofen, einen faltbaren Küchenschrank, einen Farbfernseher, einen Gartenzaun oder wenigstens eine Kübelpflanze. Zelte stehen wild auf Wiesen, auf nummerierten Plätzen, am Strand, im Schnee. Ob am Walchsee oder auf Hawaii: Zelten ist erschwinglich, naturnah, kontaktfördernd, mal abenteuerlich, mal romantisch, immer aber ein Erlebnis

Produktbeschreibung
Ein paar Stangen, eine dünne Nylonhülle, Iso-Matte und Schlafsack - manche Menschen brauchen dann nur noch das Schmurgeln des Gaskochers, um sich zu Hause zu fühlen. Andere benötigen außerdem einen ausklappbaren Ofen, einen faltbaren Küchenschrank, einen Farbfernseher, einen Gartenzaun oder wenigstens eine Kübelpflanze. Zelte stehen wild auf Wiesen, auf nummerierten Plätzen, am Strand, im Schnee. Ob am Walchsee oder auf Hawaii: Zelten ist erschwinglich, naturnah, kontaktfördernd, mal abenteuerlich, mal romantisch, immer aber ein Erlebnis
Autorenporträt
Jochen Temsch leitet den Reiseteil der "Süddeutschen Zeitung". Als passionierter Freizeitläufer ist er am liebsten in den Bergen unterwegs.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.08.2006

Glücklich zwischen Stoff und Leinen

Ein paar Stangen, eine dünne Nylonhülle, Isomatte und Schlafsack - manche Menschen brauchen nicht mehr zum Glück. So auch Jochen Temsch und Birgit Lutz-Temsch, die ihre Urlaube angeblich ausschließlich im Zelt verbringen. Ob in den verschneiten Rocky Mountains bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, ob auf den überfüllten Campingplätzen am Gardasee oder am Ostseestrand von Mecklenburg-Vorpommern - dabei haben die beiden Autoren eine genaue Vorstellung davon, was sich Hotelbesucher entgehen lassen. In mehreren Kurzgeschichten philosophieren die beiden über ihre Leidenschaft des Zeltens. Es sei erschwinglich, naturnah, kontaktfördernd, mal abenteuerlich, mal romantisch, immer aber ein Erlebnis, schreiben sie - und gehen haarklein auf die Abenteuer ein, die sie beim Campieren erlebt, durchlebt und überlebt haben. Sie begegneten Campingfreunden, die es genießen, ihr Zelt nach dem Prinzip "Sardinenbüchse" an das ihres Nachbarn zu bauen, um spätestens um sieben Uhr morgens von dessen Transistorradio geweckt zu werden und sich mit ihm und hundert anderen in dem kleinen Waschraum des Zeltplatzes zu drängen. Und sie verbrachten Tage weitab vom Trubel inmitten eines geschützten Stückchens Natur irgendwo in einem wenig besuchten Nationalpark, um sich dort ganz und gar auf Ruhe und Einsamkeit einzulassen. Dabei klingt es durchaus romantisch, Kojoten zu belauschen, "die nicht allzuweit entfernt den Mond anheulen". Die beiden Autoren haben offenbar alles schon einmal ausprobiert. Nicht zuletzt aus den Gegensätzen bezieht das Buch seinen Reiz.

abog

"Zelten. Kleine Philosophie der Passionen" von Jochen Temsch und Birgit Lutz-Temsch. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005. 126 Seiten. Broschiert, 7,50 Euro. ISBN 3-423-3419-7.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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