Lessing nannte ihn einen "Schriftsteller", Herder bezeichnete ihn als "Litterator und Altertumskenner". Schon zu seinen Lebzeiten (geb. 1717 in Stendal, gest. 1768 in Triest) galt Johann Joachim Winckelmann als der bedeutendste Kenner der antiken Kunst in Europa. Nach einer langen Zeit in Rom als unabhängiger Gelehrter und Bibliothekar, während der er engen Kontakt zur römischen Geisteswelt pflegte, bekleidete er in seinen letzten Jahren in Rom das Amt eines Oberaufsehers aller Altertümer in und um Rom. 1768 wurde er auf der Rückreise von Deutschland in Triest ermordet. Er gilt als einer der ersten Archäologen und Begründer der modernen Kunstwissenschaft. Seine Schriften zur antiken Kunst und zu deren Nachahmung sind auch heute noch faszinierende Standardlektüre.
Die Neuauflage der Kleinen Schriften (1755-1763) zum günstigen Preis bietet eine hervorragende Gelegenheit, sich von einigen der wichtigsten und einflußreichsten Werke dieses klassischen Humanisten begeisternzu lassen. Deutlich tritt dabei seine immense kulturhistorische Bedeutung zutage. Wie sich das idealistische Antikenbild der deutschen Klassik und Romantik erst vor dem Hintergrund seiner bahnbrechenden "Gedanken über die Nachahmung der Griechischen Wercke" von 1755 erklärt, so wäre selbst noch Rilkes berühmtes Sonett auf den archaischen Torso Apollos ohne Winckelmanns Hymnus auf den belvederischen Apoll undenkbar.
Der Band ist mit einem Geleitwort des Präsidenten der Winckelmann-Gesellschaft, Max Kunze, versehen und wird von dem Archäologen Hellmut Sichtermann eingeleitet. Wer sich darüber hinaus über die Quellen informieren möchte, der ist mit dem umfangreichen Kommentar des Literaturwissenschaftlers Walther Rehm auf das Beste versorgt.
Die Neuauflage der Kleinen Schriften (1755-1763) zum günstigen Preis bietet eine hervorragende Gelegenheit, sich von einigen der wichtigsten und einflußreichsten Werke dieses klassischen Humanisten begeisternzu lassen. Deutlich tritt dabei seine immense kulturhistorische Bedeutung zutage. Wie sich das idealistische Antikenbild der deutschen Klassik und Romantik erst vor dem Hintergrund seiner bahnbrechenden "Gedanken über die Nachahmung der Griechischen Wercke" von 1755 erklärt, so wäre selbst noch Rilkes berühmtes Sonett auf den archaischen Torso Apollos ohne Winckelmanns Hymnus auf den belvederischen Apoll undenkbar.
Der Band ist mit einem Geleitwort des Präsidenten der Winckelmann-Gesellschaft, Max Kunze, versehen und wird von dem Archäologen Hellmut Sichtermann eingeleitet. Wer sich darüber hinaus über die Quellen informieren möchte, der ist mit dem umfangreichen Kommentar des Literaturwissenschaftlers Walther Rehm auf das Beste versorgt.