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Peter Häberles Sammlung "Kleine Schriften" vereint Beiträge aus den Jahren 1975-2001. Sie konzentriert sich auf engagierte Würdigungen deutscher Staatsrechtslehrer, ins Grundsätzliche zielende Rezensionsabhandlungen sowie Interviews, die ausländische Verfassungsrechtler mit dem Bayreuther/St. Gallener Gelehrten durchgeführt haben.
In allen diesen Literaturgattungen erweist sich Häberle als Meister der kleinen Form: als kreativ und kraftvoll, die kulturwissenschaftlichen wie die europäischen Bezüge stets mitbedenkend, als begrifflich so moderat wie selbstbehauptungsfreudig und, bei allem
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Produktbeschreibung
Peter Häberles Sammlung "Kleine Schriften" vereint Beiträge aus den Jahren 1975-2001. Sie konzentriert sich auf engagierte Würdigungen deutscher Staatsrechtslehrer, ins Grundsätzliche zielende Rezensionsabhandlungen sowie Interviews, die ausländische Verfassungsrechtler mit dem Bayreuther/St. Gallener Gelehrten durchgeführt haben.

In allen diesen Literaturgattungen erweist sich Häberle als Meister der kleinen Form: als kreativ und kraftvoll, die kulturwissenschaftlichen wie die europäischen Bezüge stets mitbedenkend, als begrifflich so moderat wie selbstbehauptungsfreudig und, bei allem Theorie- und Problembewußtsein, als geortet und lösungsorientiert. Wir begegnen in Häberle einem modernen deutschen Intellektuellen, den eine frühe, ertragreiche Wendung zum Forschen über Personen und Prinzipien auszeichnet. Dem großen geistigen Schwung seiner Schriften wird sich kein Leser entziehen können.

Das Buch erscheint zur Entpflichtung dieses global rezipierten Württembergers in der einschlägigen Tübinger Schriftenreihe. Der Verleger hat ein Geleitwort, der Herausgeber ein Nachwort beigesteuert - auch diese Beiträge charakterisieren Peter Häberle als einen traditionsbewußten Neuerer, dem für eine offensichtlich unversiegbare Kaskade von Ideen, Encouragements und Synthesen zu danken ist.
Autorenporträt
Peter Häberle, einer der »ersten Verfassungsrechtler der Welt« (EL PAÍS), promovierte 1961 nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen, Bonn, Montpellier und Freiburg über den »Wesensgehalt« der Grundrechte (3. Aufl. 1983). 1969 folgte die Habilitation über das »öffentliche Interesse« bei K. Hesse (2. Aufl. 2006). Beide Schriften zählen heute zu weltweit rezipierten Standardwerken. Peter Häberle wurde als Ordinarius nach Marburg, Augsburg und Bayreuth berufen. Er entfaltet seit 1982 seinen verfassungsvergleichend-kulturwissenschaftlichen Ansatz und lehrte fast 20 Jahre als ständiger Gastprofessor für Rechtsphilosophie in St. Gallen. Sein Werk: 38 Bücher, mehr als 350 Aufsätze, Übersetzungen in 18 Sprachen. Häberle ist Ehrendoktor der Universitäten Tessaloniki, Granada, Lima, Brasilia, Lissabon, Tiflis und Buenos Aires sowie Großoffizier Italiens, Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Akademien (zuletzt Argentinien). 1998 mit dem Max-Planck-Forschungspreis ausgezeichnet, erhielt er später die Ehrenmedaillen der Verfassungsgerichte in Rom und Lima, im Jahre 2004 dann eine spanische und eine deutsche Festschrift. Verleihung der höchsten Klasse des Cruzeiro do Sul Brasiliens (2011) und Internationaler Héctor Fix-Zamudo Preis der Universität Mexico City für herausragende rechtswissenschaftliche Leistungen sowie die Ehrenmedaille der Universität Lissabon (2014).
Rezensionen
"Der Sammelband bildet nicht die erste Sammlung verstreuter Schriften des Autors, wohl aber eine besonders schön ausgestattete, von Wolfgang Graf Vitzthum besorgte Auswahl kleinerer Arbeiten Häberles. Das Buch enthält neben Vorworten des Verlegers Norbert Simon und des Herausgebers Graf Vitzthum ein Foto des nachdenklich, fast versonnen blickenden, ewig jugendlich wirkenden Gelehrten, und es erscheint im Jahr des siebzigsten Geburtstags Peter Häberles. Dieser Festtag war im Frühjahr 2004 in Berlin mit zwei Festschriften, einer seiner deutschen Schüler und einer seiner lateinamerikanischen und südeuropäischen Verehrer, gefeiert worden.

Soll man sagen, das kleine Buch - und es ist mit 435 Seiten wahrlich nicht kurz - enthält Nebenwerke? Dies verbietet die Akribie der Darstellung und die Kunst der Formulierung des Autors, die es ermöglicht, in jeder dieser wissenschaftlichen Miniaturen den ganzen Häberle in der Fülle seiner Gedanken wiederzufinden. Wie kaum ein anderer pflegt gerade er die Gattungen der kleinen wissenschaftlichen Form. Sie haben ihre eigene Ästhetik, bis hin zum Geburtstagsblatt, das an biedermeierliche Poesiealben gemahnt, und worin der ehrende Autor die Eigenart des zu Ehrenden in wenigen, treffenden Strichen abbildet. Wenn es im Mörike-Jahr 2004 gestattet ist: die Zeichnung mit dem wissenschaftlichen Silberstift.

Die hier gesammelten kleineren Arbeiten Häberles erschienen zwischen 1975 und 2001 in den verschiedensten Publikationen. Sie geben einen gelungenen Überblick über das Schaffen Häberles im vergangenen Vierteljahrhundert und spiegeln zugleich die wissenschaftlichen Schwerpunkte, denen sich der Autor immer wieder unermüdlich angenommen hat und die mittlerweile ein fast unübersehbares OEuvre des Verfassungsrechts als Kulturwissenschaft bilden. Hierzu gehören das wissenschaftliche Portrait von Personen, deren Schaffen sich Häberle in einfühlsamer Weise schriftstellerisch nähert, ebenso wie die Abhandlung über Sachthemen in Aufsatz- oder Vortragsform, oder das wissenschaftliche Gespräch. Alle diese Annäherungsformen an Personen wie an Sachthemen werden dem Leser in gekonnter Auswahl geboten: zunächst unter I. 'Würdigungen deutscher Staatsrechtslehrer: Elemente einer personalen Staatsrechtslehre', denn Staatsrechtslehre wird von Personen gemacht, was in Deutschland oft übersehen wird, nicht von anonymen Mächten. Unter den dreizehn aus unterschiedlichen Anlässen Dargestellten finden sich Ernst Forsthoff, Ulrich Scheuner, Günter Dürig, Herbert Krüger, Werner von Simson und Peter Schneider. Staatsrechtslehrer, die nicht mehr leben, und die hier noch einmal eine persönliche Würdigung finden. Hinzu treten Würdigungsreden für Horst Ehmke, Konrad Hesse, Hans Heinz Rupp, Alexander Hollerbach, Hans-Peter Schneider und Dimitris Th. Tsatsos. Unter II. 'Rezensionen, Literaturgattungen, Grenzüberschreitungen' findet sich eine kleine Auswahl (elf) aus der Überfülle aus Hunderten von Buchbesprechungen, eine Gattung, die Häberle zu den schwierigsten wissenschaftlichen Aufgaben zählt, und die er wie nur wenige andere vollendet beherrscht. Thomas Oppermann sprach hier einmal von einem 'Röntgenauge' Häberles. Eine weitere Besonderheit Häberles ist die Besprechung ganzer wissenschaftlicher Literaturgattungen, wie sie auch hier in der Auswahl, neben einigen exemplarischen Einzel-Buchbesprechungen, zu finden sind: Festschriften, Wissenschaftliche Zeitschriften, ganze Schriftenreihen oder die Gattung des Festschriftbeitrags im Rahmen einer Würdigung des Staatsrechtslehrers Hans F. Zacher. Hinzu treten in diesem Abschnitt Würdigungen des Staatsdenkens Ernst Forsthoffs und Hermann Hellers, der Tätigkeit des griechischen Staatsrechtslehrers Tsatos in Deutschland und des Beitrags der deutschen Staatsrechtslehre im Prozess der deutschen Einigung, ein Ereignis, das Häberle, Europäer und Patriot zugleich, ganz besonders berührt hat. Unter III. schließlich 'Wissenschaftliche Gespräche und gemeineuropäisches Verfassungswesen' kann man Häberle im intensiven Gespräch in fünf Interviews miterleben, die zwischen 1996 und 2001 mit Kollegen aus aller Welt, von Japan bis Zagreb, geführt worden sind. Abgerundet wird dieser Abschnitt mit dem Abdruck einer Abhandlung des begeisterten Pädagogen Häberle zum 'Verständnis des Rechts als Problem des Verfassungsstaats', einem Vorlesungskommentar zur Vorlesung Rechtsphilosophie, die Häberle in St. Gallen gehalten hat, und einer Betrachtung zur Rechtswissenschaft als Lehrfach in einem werdenden Europa. Beschlossen wird die Auswahl mit einem einfühlsamen Portrait Wolfgang Graf Vitzthums, eines engen Assistentenkollegen und Freund Häberles aus seinen Freiburger Anfangszeiten: 'Auf den Schultern von Riesen ...': Kann nicht neben den Zwergen auch einmal ein Riese auf den Schultern von Riesen stehen? Es kann nur ein - freilich tiefsichtiges - Zeitbild der Persönlichkeit, des Gedankenreichtums und des unermüdlichen Schaffens Peter Häberles sein (worin sich eben auch der Schwabe zeigt, der 'schafft, nicht arbeitet'), dem man - zu unserer Belehrung, Bereicherung und zur Ehre unserer Wissenschaft - noch hoffentlich viele, gesunde Jahre wünschen kann.

Insgesamt: eine wertvolle Bereicherung der Arbeiten von und über Häberle. Und, als Hinweis für den Studierenden: Wer sich nicht gleich an die großen Werke Häberles traut, hier findet er vielleicht den Zugang zu ihm, der in auf Weiteres neugierig macht." -- Univ.-Prof. Michael Kilian, in: "Die Öffentliche Verwaltung", Heft 6/2005
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"Insgesamt: eine wertvolle Bereicherung der Arbeiten von und über Häberle. Und, als Hinweis für den Studierenden: Wer sich nicht gleich an die großen Werke Häberles traut, hier findet er vielleicht den Zugang zu ihm, der ihn auf Weiteres neugierig macht." Univ.-Prof. Michael Kilian, in: Die Öffentliche Verwaltung, 6/2005