Marktplatzangebote
18 Angebote ab € 1,93 €
  • Buch mit Leinen-Einband

Dieses Buch ist ein Unikum: Als Herausgeber seiner selbst tritt Schiller hier auf, im Wettlauf mit den Nachdruckern präsentiert er dem Publikum die Vielfalt seines Werks: die „Sendung Moses“ und die „Philosophischen Briefe“, den „Verbrecher aus verlorener Ehre“ und das „Spiel des Schicksals“, die Antrittsvorlesung zur Universalgeschichte und die „Briefe über Don Carlos“, die Aufsätze „Etwas über die erste Menschengesellschaft“ und „Über Völkerwanderung, Kreuzzüge und Mittelalter“. Eine einmalige Zusammenstellung großartiger Prosa, in der sich der Historiker, der Erzähler und der Dramatiker Schiller begegnen.…mehr

Produktbeschreibung
Dieses Buch ist ein Unikum: Als Herausgeber seiner selbst tritt Schiller hier auf, im Wettlauf mit den Nachdruckern präsentiert er dem Publikum die Vielfalt seines Werks: die „Sendung Moses“ und die „Philosophischen Briefe“, den „Verbrecher aus verlorener Ehre“ und das „Spiel des Schicksals“, die Antrittsvorlesung zur Universalgeschichte und die „Briefe über Don Carlos“, die Aufsätze „Etwas über die erste Menschengesellschaft“ und „Über Völkerwanderung, Kreuzzüge und Mittelalter“. Eine einmalige Zusammenstellung großartiger Prosa, in der sich der Historiker, der Erzähler und der Dramatiker Schiller begegnen.
Autorenporträt
Friedrich von Schiller wurde 1759 in Marbach geboren. Auf Befehl des Herzogs Karl Eugen musste der junge Schiller 1773 in die 'Militär-Pflanzschule' eintreten, wo er ab 1775 Medizin studierte; später wurde er Regimentsmedicus in Stuttgart, das er 1782 nach Arrest und Schreibverbot wegen seines Stückes 'Die Räuber' jedoch fluchtartig verließ. 1789 wurde er zum Professor der Geschichte und Philosophie in Jena ernannt, 1799 ließ er sich endgültig in Weimar nieder. Schiller starb am 9.5.1805 in Weimar.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.10.2007

Friedrich Schiller: Kleinere prosaische Schriften
Inventar menschlicher Eigenschaften
Am 24. Oktober 2007 wird die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar nach ihrer Restaurierung wiedereröffnet. Schon in diesem Frühjahr begann die SZ-Edition „Bibliotheca Anna Amalia”. Die zwölf ausgewählten Bände aus den historischen Beständen der Bibliothek werden jeweils durch ein Nachwort und einen Anhang erschlossen. In dieser Woche erscheinen „Kleinere prosaische Schriften” von Friedrich Schiller. Wir bringen einen Auszug aus den Antworten, die Alexander Kluge gab, als er von Lothar Müller nach der Bedeutung der Kleineren Schriften von Schiller gefragt wurde. SZ
Es hat mich berührt zu lesen, wie Schiller zur Ostermesse 1792 in Jena sich hinsetzt und die Vorrede schreibt zu dieser Sammlung. Es ist ja ein Remix, eine neue Abmischung von Texten, die er im Jahrzehnt zuvor geschrieben hat. Bestimmt hatte er auch ökonomische Gründe, musste Geld verdienen und auch wachsam sein mit dem, was er geschrieben hatte. Es gab kein Copyright, daher der wunderbare erste Satz: „Um dem Nachdruck zuvor zu kommen” – ehe die Nachdrucker mich in die Hand kriegen, mache ich es lieber selbst. Aber das ist nicht alles, es ist da auch noch der Wunsch, sich selbst bekannt zu machen, die Gravitation der eigenen intellektuellen Existenz zur Darstellung zu bringen, öffentlich, vor dem Publikum, das ihn in dieser Sammlung seiner Aufsätze kennenlernen soll: Gerade, weil sie verstreut entstanden sind, zeigen sie die Intensität, mit der ich an verschiedenen Stellen und zu verschiedensten Zeiten gearbeitet habe. Er verteidigt seine Aufsätze wie einen Rohstoff, wie etwas ganz Robustes, und er findet, dass dieses Prinzip der Sammlung des Verstreuten dem Purismus des Gestaltens vorzuziehen sei. Und es ist ja eine eigentümliche Zeit, Ostermesse 1792. Vier Monate vorher ist Mozart gestorben, aber er hat in diesem Todesjahr noch Titus und die Zauberflöte hinterlassen, was in Mitteldeutschland aufgeführt wird, in Weimar, in Leipzig und so weiter. Man muss das einbeziehen, genauso wie man die Französische Revolution einbeziehen muss, die zu diesem Zeitpunkt den König noch nicht umgebracht hat. Noch ist die Invasion der Alliierten in Frankreich nicht vonstattengegangen.
In diesen Schriften ist der Dramatiker drin, es ist der Erzähler drin, der Historiker ganz prominent, und es ist auch etwas Philosophisches darin enthalten. Ich hatte, als ich das las, das Empfinden: Hier ist ein Intellektueller, und man kann ihn daran erkennen, dass er Unterscheidungsvermögen häuft, dass er Lust hat am Unterscheiden, an der Differenz. Da ist er fast Goethe, dem Lebemann, überlegen. Ich will damit Goethe nicht kleinmachen, es kommt mir nur in den Sinn, weil sich Schiller gelegentlich abgrenzt gegen den Lebemann als denjenigen, der sich im Leben wohnlich einrichtet. Hier, bei Schiller, gibt es eine große Unruhe, und das würde ich nicht allein auf den Sturm und Drang zurückführen, sondern auf die Unruhe, die in den neunziger Jahren des achtzehnten Jahrhunderts die Zeitströmung ist.
Schiller lebt und denkt in Spannungen. Wie einer, der im Zirkus, auf dem Trapez, eine große Fallhöhe hat, während er den Raum vom einen zum andern Ort überbrückt. Er hat dabei etwas ungemein Praktisches, Zielgerichtetes: Wir wollen jetzt den Fortschritt aufbauen. Und er hat seinen Enthusiasmus.
Friedrich Schiller Foto: SV Bilder
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
…mehr