Das öffentliche und gemeinsame Gebet des Volkes Gottes gilt mit Recht als eine der Hauptaufgaben der Kirche. Von Anfang an hielten darum die Getauften "an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten" (Apg. 2,42). Die Apostelgeschichte bezeugt an mehreren Stellen das einmütige Beten der Christengemeinde. Urkirchliche Quellen bezeugen, das auch die einzelnen Gläubigen bestimmte Stunden dem Gebet widmeten. Bald wurde es in verschiedenen Gemeinden üblich, besondere Stunden für das gemeinsame Gebet zu bestimmen, so die letzte Stunde des Tages, wenn es Abend wurde und man das Licht anzündete, oder die erste, wenn das herauf dämmernde Tageslicht die Nacht beendete. Im Laufe der Zeit wurden auch verschiedene andere Stunden durch gemeinsames Gebet geheiligt, auf die nach Auffassung der Väter die Apostelgeschichte hinweist. Denn dort findet man die Jünger zur dritten Stunde versammelt. Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und sangen Loblieder. Aus diesen gemeinsam verrichteten Gebeten bildet sich allmählich ein fester Kreis von Gebetszeiten heraus. Dieses "Stundengebet oder das auch durch Lesungen bereichert wurde, ist vor allem Lob- und Bittgebet, und zwar ein Gebet der Kirche und der Gläubigen, mit Christus und zu Christus. Als das Wort, das vom Vater wie der Glanz seiner Herrlichkeit ausgeht, zu uns kam, um den Menschen Gottes Leben mitzuteilen, und der Hohepriester des neuen und ewigen Bundes, Jesus Christus, Menschennatur annahm, hat er in die Verbannung dieser Erde jenen Hymnus mitgebracht, der in den himmlischen Wohnungen durch alle Ewigkeit erklingt. Seitdem erklingt das Gotteslob im Herzen Christi in menschlichen Worten. In menschlichen Worten bringt er Anbetung, Sühne und Fürsprache dem Vater dar, als Haupt der neuen Menschheit, als Mittler zwischen Gott und
den Menschen, im Namen und zum Wohl aller.
den Menschen, im Namen und zum Wohl aller.