Single, weiblich, in den besten Jahren
Seit Jahren bin ich eine begeisterte Leserin der Kolumnen in der Zeitschrift Profil von Elfriede Hammerl, im Vorjahr stieß ich dann auf ihr Buch „Das muss gesagt werden“, eine Sammlung der besten Kolumnen; meine Neugierde auf ihre anderen Bücher war geweckt.
Meine Wahl fiel nun auf „Kleingeldaffäre“.
Klappentext:
Eine Frau hat einen Liebhaber. Der ist…mehrSingle, weiblich, in den besten Jahren
Seit Jahren bin ich eine begeisterte Leserin der Kolumnen in der Zeitschrift Profil von Elfriede Hammerl, im Vorjahr stieß ich dann auf ihr Buch „Das muss gesagt werden“, eine Sammlung der besten Kolumnen; meine Neugierde auf ihre anderen Bücher war geweckt. Meine Wahl fiel nun auf „Kleingeldaffäre“.
Klappentext:
Eine Frau hat einen Liebhaber. Der ist verheiratet und wird das auch bleiben – denn er ist nur durch Heirat reich geworden. Da er nicht gut im Besorgen von Geschenken ist, schenkt er seiner Geliebten Geld, damit sie sich selbst etwas Nettes kaufen kann. Nötig hat sie es nicht, sie ist eine gut situierte, geschiedene Frau in den besten Jahren, hat erwachsene Kinder, viele Freunde und Erfolg im Beruf. Kurzum, sie ist eine unabhängige, selbstbewusste Frau. Sollte man meinen. In ihrem Inneren sieht es jedoch ganz anders aus … Scharfsinnig seziert die Ich-Erzählerin ihre tragikomischen Irrungen in Liebesdingen und reflektiert dabei die Regeln des Begehrens und Begehrtwerdens.
Das Taschenbuch erschien 2011. Auf rund 150 Seiten eröffnet sich einem die Gedankenwelt einer - wie es so schön heißt – Frau in den besten Jahren, die einerseits ihr selbstbestimmtes Leben, ihren beruflichen Erfolg und ihre Single-Freiheit genießt und auch nicht missen will, keinesfalls gegen ein durchschnittliches bürgerliches Leben eintauschen möchte, aber andererseits doch bei aller Anerkennung doch auch Selbstzweifel hat, mit dem Älterwerden hadert und mit Zukunftsängsten kämpft. Wie schreibt sie so treffend: „Alt zu werden ist eine Gemeinheit, wenngleich die einzige Alternative zu einem frühen Tod … kaum noch Zukunft, immer mehr Zeitgenossen dahin … die Schutzhülle zwischen mir und der Ewigkeit wird ständig dünner“.
Ich fand die Ansichten der Protagonistin sehr interessant, ihren Blickwinkel auf das Leben, ihre Einschätzung der Männerwelt, war überrascht über manch Selbstkritisches, aber auch darüber, dass auch das Leben attraktiver und erfolgreicher Frauen manchmal unrund läuft. Insbesondere, wie schwierig es für eine intellektuell und erotisch anspruchsvolle, reife Frau ist, noch einen passenden Partner zu finden. Selbst wenn man sich nicht mit ihr identifizieren kann, mit wechselnden Liebhabern und kurze Affären, so finden sich in dem Buch auch viele Gedanken, die jede Frau mit zunehmendem Alter hat, wenn sie anfängt, sich mit jüngeren Frauen zu vergleichen.
Elfriede Hammerls Schreibstil begeistert mich immer wieder, diese locker-humorvolle Art, in der sie alles auf den Punkt bringt. Ich vermute, dass viel Autobiografisches in diesem Buch steckt. Die Charaktere sind anschaulich dargestellt, aus dem Leben gegriffen, ihre Emotionen und Handlungsweisen gut nachvollziehbar.
„Kleingeldaffäre“ ist unterhaltsam, mit manch einer Weisheit über die Liebe, das Leben und das Älterwerden gespickt. Die eine oder andere Aussage konnte ich auch auf mich beziehen, wie z.B. „Ich liebe ihn nicht als vermeintlich perfekten Menschen, ich sehe seine Fehler, aber sie verleiden ihn mir nicht, DAS ist Liebe.“ Mir hat’s wirklich gut gefallen, ich empfehle es gerne weiter, vor allem Frauen in den besten Jahren!