Einmischen unerwünscht! - signalisieren die Merzthaler ihrem Gast, dem Schriftsteller Carl Wallot, als er, statt wieder abzureisen, sich zu sehr für die Belange ihres Provinzstädtchens zu interessieren beginnt. Der Literaturstar meint die Signale ignorieren zu können - bis ihn seine Schnüffelei in Teufels Küche bringt.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
"Wer's war", ist nicht so wichtig in Hans Werner Kettenbachs neuem Kriminalroman, stellt Tobias Gohlis gleich zu Beginn fest. Viel wichtiger ist die Schilderung der Kleinstadtatmosphäre, die durch den Mord am "Übermenschen" Keppler vergiftet wird. Ins Zentrum rückt dabei der Erzähler, ein "Jungjournalist", der gerne sich hinausträumt in die weite Welt, aber nichts anderes als die perfekte Verkörperung der "Kleinstadtressentiments" ist. Es ist angesichts dieser Zusammenhänge überhaupt kein Problem, so Gohlis, dass alles Kriminalistische und Dramatische im Laufe des Romans schlicht "verpufft". Was Kettenbach nämlich zur Kunst entwickelt hat, sei etwas ganz anderes: die "subtile Unterwanderung der Leservorstellungen", bei der dann auch kein Stereotyp auf dem anderen bleibe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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