Der globale Energieverbrauch steigt unaufhaltsam, er wird sich in den nächsten Jahrzehnten mindestens verdoppeln. Kohle, Öl und Gas müssen den Energiehunger stillen. Die Verbrennung der fossilen Energien setzt gigantische Mengen Kohlendioxid frei und heizt so das natürliche und lebensnotwendige Treibhaus der Erde weiter auf, lässt Gletscher in den Hochgebirgen sowie die Eiskappen auf Grönland und in der westlichen Antarktis schmelzen. Die Pegel der Weltmeere steigen bedrohlich, apokalyptische Naturkatastrophen sind die Folge.
Das schmelzende Süßwasser gefährdet schließlich auch die Zirkulation des Golfstroms. Kommt dieses nordatlantische "Wärme-Förderband" zum Stillstand, wird es in Europa auf lange Zeit erheblich kälter und in anderen Gebieten der Erde wärmer. Das Weltklima würde vollends durcheinandergeraten.
Durch die Projektion heutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse und technischer Möglichkeiten in das Jahr 2055 sowie durch Rückblenden aus dieser - nicht mehr allzu fernen -Zukunft in die Vergangenheit gelingt es dem Autor, ein spannendes und realitätsnahes Szenario zu entwickeln, welches das Ringen der Menschheit mit den Folgen des Klimawandels und den Wettlauf gegen die Zeit in den nächsten fünf Jahrzehnten anschaulich macht.
Dabei geht es insbesondere um folgende Fragen:
- Welche Rolle können erneuerbare Energien für die weltweite Energieversorgung spielen?
- In welchem Maße wird die Kernenergie dazu beitragen müssen, den drastisch steigenden Energiebedarf zu decken?
- Kann Energiesparen den Energieverbrauch nennenswert senken?
- Welche drakonischen Maßnahmen wird die Völkergemeinschaft zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes treffen (müssen) und was sind die Gründe dafür?
Alle heute diskutierten Vorschläge zur Reduzierung der Treibhausgase werden das Klima nicht beruhigen, so die Meinung des Autors. Wir werden aber keine Wahl haben und deswegen sehr unbequeme, unliebsame und teure Wege gehen müssen.
Das schmelzende Süßwasser gefährdet schließlich auch die Zirkulation des Golfstroms. Kommt dieses nordatlantische "Wärme-Förderband" zum Stillstand, wird es in Europa auf lange Zeit erheblich kälter und in anderen Gebieten der Erde wärmer. Das Weltklima würde vollends durcheinandergeraten.
Durch die Projektion heutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse und technischer Möglichkeiten in das Jahr 2055 sowie durch Rückblenden aus dieser - nicht mehr allzu fernen -Zukunft in die Vergangenheit gelingt es dem Autor, ein spannendes und realitätsnahes Szenario zu entwickeln, welches das Ringen der Menschheit mit den Folgen des Klimawandels und den Wettlauf gegen die Zeit in den nächsten fünf Jahrzehnten anschaulich macht.
Dabei geht es insbesondere um folgende Fragen:
- Welche Rolle können erneuerbare Energien für die weltweite Energieversorgung spielen?
- In welchem Maße wird die Kernenergie dazu beitragen müssen, den drastisch steigenden Energiebedarf zu decken?
- Kann Energiesparen den Energieverbrauch nennenswert senken?
- Welche drakonischen Maßnahmen wird die Völkergemeinschaft zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes treffen (müssen) und was sind die Gründe dafür?
Alle heute diskutierten Vorschläge zur Reduzierung der Treibhausgase werden das Klima nicht beruhigen, so die Meinung des Autors. Wir werden aber keine Wahl haben und deswegen sehr unbequeme, unliebsame und teure Wege gehen müssen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.09.2007Klimakatastrophe
Ein Liberaler fordert einen radikalen Wandel der Umweltpolitik
Erzliberaler Unternehmer befürchtet Ökokatastrophe. Dies ist das Spannungsfeld, welches das Buch "Klima 2055" von Lutz Peters so lesenswert - und glaubwürdig - macht. Mehr noch: Es ist so geschrieben, dass man es nicht mehr aus der Hand legen mag, wenn man einmal mit dem Lesen begonnen hat.
Peters erzählt eine Geschichte, die im Jahr 2055 spielt. Den Warnungen der Klimawissenschaftler um die Jahrtausendwende zum Trotz haben die Politiker aus nationalem Egoismus keine hinreichenden Gegenmaßnahmen gegen die globale Erwärmung ergriffen; die Menschheit steht vor dem ökologischen Abgrund. In einer Rückschau wird gezeigt, welche Optionen die Menschheit am Anfang des 21. Jahrhunderts gehabt hätte.
Wohltuend ist die sachlich-unaufgeregte und auch für den Laien verständliche Diktion. Man erfährt Dinge, von denen mancher noch nie etwas gehört haben dürfte. Ein Beispiel: Die globale Erwärmung droht die Permafrost-Böden aufzutauen, die heute noch ein Viertel der Landmasse der Nordhalbkugel bedecken. In ihnen ist so viel Kohlenstoff gebunden, dass sukzessiv Hunderte Milliarden Tonnen Kohlendioxid freigesetzt würden (ein Vielfaches der heutigen jährlichen Emissionen!), von Unmengen des ungleich schädlicheren Methan ganz zu schweigen.
Seit Jahren mit dem Thema vertraut, hat Peters Fakten zusammengetragen und mit einer großen Menge empirischer Daten untermauert. Gestützt durch viele Schaubilder, entsteht so ein allgemeinverständlicher Überblick, wie er seinesgleichen sucht: über die Klima- und Energieprobleme, vor denen wir heute stehen, über die Entwicklung, die uns droht, und über die Möglichkeiten gegenzusteuern.
Reiben werden sich an dem Buch alle: Konservative und Wirtschaftsliberale - insbesondere, wenn sie das Szenario der globalen Erwärmung für Panikmache halten -, weil "einer von ihnen" einem radikalen Wandel in der Energiepolitik das Wort redet; Grüne und Sozialdemokraten, weil Peters aufzeigt, dass sich der Energiehunger der Zukunft nicht näherungsweise mit Energiesparen und noch so effizienter Wind-, Solar- und Bioenergie wird stillen lassen, so dass die Menschheit nur die Wahl hat zwischen zivilisationsbedrohender Erwärmung und einem Ausbau der Kernenergie. Ihnen allen sei das Buch wärmstens empfohlen.
LÜDER GERKEN
Stiftung Ordnungspolitik
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Liberaler fordert einen radikalen Wandel der Umweltpolitik
Erzliberaler Unternehmer befürchtet Ökokatastrophe. Dies ist das Spannungsfeld, welches das Buch "Klima 2055" von Lutz Peters so lesenswert - und glaubwürdig - macht. Mehr noch: Es ist so geschrieben, dass man es nicht mehr aus der Hand legen mag, wenn man einmal mit dem Lesen begonnen hat.
Peters erzählt eine Geschichte, die im Jahr 2055 spielt. Den Warnungen der Klimawissenschaftler um die Jahrtausendwende zum Trotz haben die Politiker aus nationalem Egoismus keine hinreichenden Gegenmaßnahmen gegen die globale Erwärmung ergriffen; die Menschheit steht vor dem ökologischen Abgrund. In einer Rückschau wird gezeigt, welche Optionen die Menschheit am Anfang des 21. Jahrhunderts gehabt hätte.
Wohltuend ist die sachlich-unaufgeregte und auch für den Laien verständliche Diktion. Man erfährt Dinge, von denen mancher noch nie etwas gehört haben dürfte. Ein Beispiel: Die globale Erwärmung droht die Permafrost-Böden aufzutauen, die heute noch ein Viertel der Landmasse der Nordhalbkugel bedecken. In ihnen ist so viel Kohlenstoff gebunden, dass sukzessiv Hunderte Milliarden Tonnen Kohlendioxid freigesetzt würden (ein Vielfaches der heutigen jährlichen Emissionen!), von Unmengen des ungleich schädlicheren Methan ganz zu schweigen.
Seit Jahren mit dem Thema vertraut, hat Peters Fakten zusammengetragen und mit einer großen Menge empirischer Daten untermauert. Gestützt durch viele Schaubilder, entsteht so ein allgemeinverständlicher Überblick, wie er seinesgleichen sucht: über die Klima- und Energieprobleme, vor denen wir heute stehen, über die Entwicklung, die uns droht, und über die Möglichkeiten gegenzusteuern.
Reiben werden sich an dem Buch alle: Konservative und Wirtschaftsliberale - insbesondere, wenn sie das Szenario der globalen Erwärmung für Panikmache halten -, weil "einer von ihnen" einem radikalen Wandel in der Energiepolitik das Wort redet; Grüne und Sozialdemokraten, weil Peters aufzeigt, dass sich der Energiehunger der Zukunft nicht näherungsweise mit Energiesparen und noch so effizienter Wind-, Solar- und Bioenergie wird stillen lassen, so dass die Menschheit nur die Wahl hat zwischen zivilisationsbedrohender Erwärmung und einem Ausbau der Kernenergie. Ihnen allen sei das Buch wärmstens empfohlen.
LÜDER GERKEN
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