Um die Wende des Jahrhunderts waren einige der bedeutendsten Meteoro logen der Zeit bemiiht, die Existenz rezenter Schwankungen des Klimas iiberhaupt in Frage zu stellen: Klima, das war damals eine Summe von ein malig festgelegten GroBen, abhangig nur von der nach Breite, Hohe und Exposition wechselnden Einstrahlung der Sonne sowie von der Land-und Meerverteilung, der Lage zu den Gebirgen, kurz von all den z. T. nur qualitativ festlegbaren GrOBen, die wir als Klima/aktoren zu bezeichnen gewohnt sind. Zwar war die Existenz von Klimaschwankungen in der geo logischen Vergangenheit unbestreitbar: der Wechsel zwischen Eiszeiten und subtropisch warmen Interglazialen, das Vorkommen von tertiaren Baum f10ren nahe dem Nordpol, von mesozoischen Wiistenablagerungen, tropischen Baumsiimpfen sowie Riffkorallen im jiingeren Palaozoikum Mitteleuropas waren unbezweifelbare Zeugen vollig ahweichender Klimahedingungen der Vorzeit. Aber erst die markante Erwarmung der Zeit 1910-40, besonders im europaisch-atlantischen Sektor der Subarktis und Arktis, mit ihren weit reichenden biologischen und wirtschaftlichen Folgen [70] zeigte eindrucks voll, daB sich auch unter unseren Augen Klimaschwankungen groBen Aus maBes abspielen. Die Untersuchung ihrer Ursachen fiihrte zuriick auf groBraumige Schwan kungen der groBen Luftdruck- und Windsysteme der Erdatmosphare, die wir als allgemeine atmospharische Zirkulation zusammenfassen. Die An ordnung ihrer Zellen in den unteren Schichten (bis etwa 2 km Hohe) erwies sich nicht als stationar: die subtropischen Hochdruckzellen andern ihre Position und Intensitat, die Zugbahnen der groBen Zyklonen und Anti zyklonen im Bereich der groBen auBertropischen Weststromung der Atmo sphare unterliegen statistischen Schwankungen, ebenso ihre Intensitat und Haufigkeit [45].
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