Raumklimatische Probleme und bauphysikalische Stressfaktoren aufgrund von Nutzungsänderungen, Übernutzungen oder ungeeigneten Instandsetzungskonzepten beeinträchtigen vielerorts die Nachhaltigkeit denkmalpflegerischer Maßnahmen und verkürzen die Restaurierungsintervalle. Nicht selten betreffen solche Fehlentwicklungen gerade die bedeutendsten, vielfach zum Weltkulturerbe zählenden Bau- und Kunstdenkmäler, da gerade diese in der Regel besonders hohe Besucherzahlen verkraften müssen. Restauratoren, Denkmalpfleger, Bauphysiker und Materialkundler haben in den letzten Jahren an verschiedensten Objekten und an Beispielen aus unterschiedlichen Gattungen Untersuchungs- und Kontrollmethoden entwickelt, die einen sinnvollen und wirksamen Umgang mit diesen Problemen versprechen. Anhand herausragender Beispiele aus China, Kambodscha, Italien, Kroatien, Österreich, Deutschland, der Türkei und der Schweiz werden im interdisziplinären Austausch erzielte Forschungsergebnisse vorgestellt. Das Themenspektrum reicht von Pflege und Erhalt archäologischer Stätten bis zu Instandsetzungskonzepten in der Baudenkmalpflege, vom Umgang mit mikrobiellen Belastungen bis zu Präventivmaßnahmen durch Schutzeinhausungen und von Kirchenheizungen bis zu Außenschutzverglasungen mittelalterlicher Kathedralen. Als Fallbeispiele dienen herausragende Denkmäler wie die Mogao-Grotten in China oder die römischen Katakomben, Giottos Scrovegni-Kapelle in Padua oder die jüngst wiederentdeckte Ausmalung der Sieneser Domkrypta, Schloss Schönbrunn oder Kloster Maulbronn und nicht zuletzt die Georgskirche auf der Insel Reichenau.