Der junge Nate Quarter arbeitet in einer Phraxmine als Lampenanzünder. Der dortige Aufseher schikaniert den Jungen, wo es nur geht. Als er es letztlich auf Nates Leben abgesehen hat, flieht dieser mit einem Luftschiff nach Großtal. Den dort lebenden Minenbesitzer will er über die Missstände in
seiner Mine informieren, wird jedoch von dessen Sekretär abgewimmelt. In einer Phraxkammerfabrik findet…mehrDer junge Nate Quarter arbeitet in einer Phraxmine als Lampenanzünder. Der dortige Aufseher schikaniert den Jungen, wo es nur geht. Als er es letztlich auf Nates Leben abgesehen hat, flieht dieser mit einem Luftschiff nach Großtal. Den dort lebenden Minenbesitzer will er über die Missstände in seiner Mine informieren, wird jedoch von dessen Sekretär abgewimmelt. In einer Phraxkammerfabrik findet er Arbeit und Anerkennung. Doch es kann der Bravste nicht in Frieden Leben, wenn es seinem Nächsten nicht gefällt.
Und auch in anderen Städten des Klippenlandes steht nicht alles zum Besten: Es droht ein Krieg um die Phraxvorkommen auszubrechen, die Wissenschaftler werden unterdrückt und der heilige Wasserfall im Quellgrund ist abgeriegelt.
***Meine Meinung***
Die Klippenlandchroniken werden ja als Kinderbücher angepriesen. Aber wie die Welt am Sonntag so schön sagt: »Die Klippenland-Chroniken« sind nur etwas für hartgesottenere Kinder, die nicht zucken, wenn der liebe Bär von pelzigen Monstern gefressen wird.« Diesem Motto bleibt auch dieser Band treu. Teilweise äußerst drastische Szenen sind anzutreffen, insbesondere die Beschreibung der Schlacht um die Mittelwald-Decks hat es durchaus in sich, mit kriegstypischen Verletzungen wird nicht gespart.
Sprachlich ist es wieder gut verständlich und für das Alter angemessen, jedoch beileibe nicht kindlich geschrieben. Die Beschreibungen der verschiedenen Figuren sind auch dieses Mal wieder phänomenal. Auch ohne die Bilder hat man die diversen Kreaturen lebhaft vor Augen.
Hervorheben muss ich auch die äußerst gelungenen Zeichnungen. Schwarz-weiß gehalten werden hier die wunderlichsten Kreaturen dargestellt, mit einer Fantasie, die seinesgleichen sucht. Die Klippenlandbücher an sich sind schon eine Meisterleistung, die Bilder von Chris Riddell werten sie noch zusätzlich auf.
Mit den jugendlichen Hauptfiguren können sich die Mädchen und Jungen durchaus identifizieren, auch wenn sie teilweise erwachsener handeln, als es ihr Alter vermuten lässt.
Auch dieser Band beinhaltet eine Abenteuergeschichte, die sehr spannend geschrieben ist. Einen kleinen Manko gibt es jedoch: Den letzten Sinnabschnitt hätte man sich sparen können. Ich verrate wohl nicht zuviel, wenn ich sage, dass hier der fliegende Felsen von Sanktaphrax wiederauftaucht, sowie Nates Vorfahren Quint, Twig und Rook, die allen ein Begriff sein dürften, die diese Reihe mitverfolgen. Hier hatte ich das Gefühl, dass krampfhaft ein Bogen geschlagen wurde, um die letzten ungelüfteten Geheimnisse um diese Helden aufzudecken. Das ist aber völlig unnötig, ihr damaliges Verschwinden war eigentlich stimmig und es nicht nötig, darauf noch einmal zurück zu kommen. Die Auflösung war auch nicht ganz stimmig, hier haben es sich die Autoren eindeutig zu leicht gemacht, vermutlich nach dem Motto: Die Kinder werden schon nicht zu genau drüber nachdenken.
Etwas inkonsequent erscheint mir der Schluss - es bleibt ein Hintertürchen für eine Fortsetzung offen.
Jedoch wurde ich insgesamt gut unterhalten, für die an den Haaren herbeigezogenen ca. 100 letzten Seiten muss ich aber einen Stern abziehen.