Diane hat es als Kind nicht leicht, denn ihre Mutter lehnt sie ab. Die Schwester hingegen ist Mutters Liebling. Trotzdem entwickelt sich Diane zu einer starken Persönlichkeit. Sie wird Kardiologin und kümmert sich um kranke Herzen, ganz im Sinne des Dichters Alfred de Musset, der sagte: »Klopf an dein Herz, denn da sitzt dein Genie.« Doch damit entfesselt sie zerstörerische Kräfte.
»Amélie Nothomb ist Kult: Ihre Romane haben Millionenauflagen. In ihren Romanen geht es morbide und makaber zu, jedenfalls nicht moralisch und schon gar nicht brav.«
Diane ist zielstrebig, kühl, direkt. Sie hält nicht viel von Freundschaften und wird von ihren MitschülerInnen mehr aus Furcht als aus Bewunderung respektiert. Nach einer Kindheit mit einer sie ablehnenden und hochgradig eifersüchtigen Mutter, einem gleichgültigen Vater und zwei verwöhnten Geschwistern will sie Kardiologin werden, um anderen Menschen bei ihren Problemen zu helfen und endlich die Anerkennung zu bekommen, die ihr zusteht. Während des Medizinstudiums freundet sie sich mit ihrer Dozentin Olivia an. Die beiden werden unzertrennlich, besonders, da Diane Olivia unbedingt dabei helfen will, ihre Promotion zu erreichen. Beinahe zu spät merkt Diane, dass Olivia nicht die ist, für die sie sie hält. Amélie Nothomb scheint atemlos ein Buch nach dem anderen zu schreiben, sodass man meinen könnte, ihr gingen irgendwann die Ideen aus. Doch sie überrascht immer wieder aufs Neue. Auch dieses Mal strotzt ihre Erzählung nur so vor Skurrilität, Zynismus und Boshaftigkeit. Sie analysiert das menschliche Bedürfnis nach Wertschätzung und Liebe und seziert die Blindheit, die wir an den Tag legen, um nicht zu sehen, wenn uns jemand hintergeht, den wir lieben. Bei ihr liegen sämtliche Gefühle auf dem Seziertisch und werden dabei gnadenlos auseinandergenommen.