Das Leben in der religiösen Landwirtschaftlichen Siedlung im Norden Israels folgt strengen Regeln. Mit fünfundzwanzig Jahren noch unverheiratet zu sein, kommt einem Akt subversiver Rebellion gleich. Aber Jisca kümmern weder die Sorgen der Familie noch die Konvention ihres Umfelds. Triebhaft, beherrscht von erotisch motivierten Phantasien und verdrängter Leidenschaft, ist Jisca wie ein Stachel im Fleisch ihrer orthodoxen Siedlung. Aber das Leben beginnt dort, wo Verbote mißachtet, wo Grenzen überschritten werden. Jisca liebt. Sie liebt leidenschaftlich - am Anfang, als sie noch ein Mädchen ist, stumm, schließlich besessen. Elischa, den früh verwitweten Mann aus dem Nachbarhaus, in dessen Hof das dornige Gestrüpp wuchert wie seine trotzige Trauer um Alma, die bei der Geburt der gemeinsamen Tochter Heda starb. In der Figur Heda tritt das Abgründige dieser von Geborgenheit und Aberglauben gleichermaßen durchdrungenen Lebenswelt besonders deutlich hervor: Jeden Neumond werden ihr die Haare geschoren, damit sie nicht auch, wie die Mutter, einen frühen Tod stirbt. Doch wie Jisca entzieht sich auch Heda, auf ihre Weise. - Almas Geheimnis zu lüften, begibt sich Jisca auf Spurensuche, akribisch, indiskret, unverfroren. Sie verletzt die Tabus ihrer Herkunft, verstößt gegen jedes Maß der Vernunft.Die Welt, in die sie dabei eintaucht - das weltliche, bunte Jerusalem - ist nicht ihre, aber in ihr gelangt sie zu sich selbst.
"Magén verfügt über die seltene Gabe, gerade die kleinen Dinge wahrzunehmen. Überragend ihre lyrisch differenzierende Darstellung. Ihre Naturbeschreibungen zählen zu den schönsten und authentischsten, die ich je gelesen habe. Ihre Vergleiche und Metaphern sind von wundersamer Einzigartigkeit." Jehudit Orian in 'Yediot Aharonot'
"Je tiefer Magén in das Leben der verlorenen Seelen, die sie portraitiert, hinabsteigt, desto höher die literarische und allgemein menschliche Qualität, die ihr Buch erreicht." Moznayim
"Mira Magén kann wunderbar erzählen. Ganz genau beobachtet sie ihre Figuren, und zwischen den Zeilen wird die Atmosphäre des Landes lebendig."'AZ München'
"Je tiefer Magén in das Leben der verlorenen Seelen, die sie portraitiert, hinabsteigt, desto höher die literarische und allgemein menschliche Qualität, die ihr Buch erreicht." Moznayim
"Mira Magén kann wunderbar erzählen. Ganz genau beobachtet sie ihre Figuren, und zwischen den Zeilen wird die Atmosphäre des Landes lebendig."'AZ München'
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
In eine Reihe mit anderen jungen israelischen Schriftstellerinnen - wie Dorit Rabinyan und Judith Kazir - stellt Stefana Sabin die Autorin dieses Romans einer unerfüllten Liebe. Auch sie stellt in den Mittelpunkt ihres Schreibens eine Frau und ihre Gefühle, die in der Spannung von "Anpassung und Rebellion" ihren eigenen Weg finden muss. Wie sie selbst es als Kind einer orthodoxen Familie erlebt hat, schreibt Sabin, siedelt Magén das Leben ihrer Protagonistin Jiska als zwischen religiösen und weltlichen Ansprüchen zerrissen dar. Das Besondere der Darstellung der Jiska, die zugleich Erzählerin der Geschichte ist, sieht die Rezensentin in der Umkehrung des Üblichen, dass ihr die Kraft für ein unabhängiges Leben nämlich nicht aus einer Erfüllung zuwächst, sondern aus einer unerwiderten Liebe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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