Ein Stifts-Kochbuch aus dem Jahr 1899 überliefert Rezepte und gibt gleichzeitig wertvolle Einblicke in Lebenskultur und kulinarische Gepflogenheiten in einem Kloster am Ende des 19. Jahrhunderts. "Gesegnete Mahlzeit!" stammt aus dem Zisterzienserstift Lilienfeld in Niederösterreich und erzählt die Geschichte der mönchischen Mahlzeiten, den Einfluss des Fastens auf den Speiseplan (Fisch-, Eier- und Mehlspeisen), die Organisation des Haushalts im Stift und der Geschirrkammer. Abgerundet wird das Buch durch zahlreiche, oft schon vergessene Rezepte. Klöster galten als Brennpunkte der Kultur. Nach dem Ende des (west)römischen Reichs und der Völkerwanderung waren es die Orte, an denen das Wissen der Antike, damals gleichbedeutend mit Zivilisation, bewahrt wurde. Die Mönche betrieben selbst Acker-, Garten- und Weinbau sowie Viehzucht und studierten die entsprechenden Texte der antiken Schriftsteller. Dies und die Abgeschiedenheit ihres Lebens führten dazu, dass sich gerade in Klöstern eine besonders gute Küche entwickelte. Die an sich strengen Essensregeln taten der Kochkunst keinen Abbruch, weil sie in Ländern mit kaltem Klima gelockert werden mussten. Überdies gehörten zu den Aufgaben eines Abts auch Repräsentationspflichten. So beherbergte gerade das Stift Lilienfeld immer wieder den Kaiser und Mitglieder der kaiserlichen Familie, was sich ebenfalls in den Rezepten spiegelt.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.