Bereits im 13. Jahrhundert gab es in Wien innerhalb der Stadtmauer vier Frauenkonvente, das Augustiner-Chorfrauenstift St. Jakob auf der Hülben, das Prämonstratenserinnenkloster St. Agnes in der Himmelpforte, das Zisterzienserinnenkloster St. Niklas in der Singerstraße als Filialkloster der Niederlassung vor dem Stubentor und das Dominikanerinnenkloster St. Laurenz am Fleischmarkt.Zweiweitere Niederlassungen waren an wichtigen Fernstraßen vor den Toren derStadt angesiedelt: Das Zisterzienserinnenkloster St. Maria bei St. Niklas vor demStubentor als Mutterkloster der Niederlassung in der Singerstraße und das KlosterSt. Maria Magdalena vor dem Schottentor. Im Verlauf des 14. Jahrhunderts wurden dann noch das Klarissenkloster St. Klara und das Büßerinnenhaus St. Hieronymus gegründet.Damit existierten auf engstem Raum zwei vermeintlich gegensätzliche Lebensformen weibliche Religiosität und Öffentlichkeit - nebeneinander. Doch scheinenKlosterleben und Stadtkultur kein unvereinbarer Gegensatz gewesen zu sein,wie die Rekonstruktion der Gründungsbauten und deren Ausstattung sowie dasAlltagsleben der Klosterfrauen zeigen.