Zentrumsnah gelegene, gut erschlossene unter- bzw. nicht mehr betrieblich genutzte Flächen von KMU-Industriebetrieben haben besonders bei einem nachfragebestimmten Immobilienmarkt und hohem Anlagedruck der Investoren ein grosses Potenzial für Projektentwicklungen. Oftmals werden diese "Brachflächen" unwirtschaftlich fremdvermietet oder die Unternehmen halten sie für lange Zeit vor, um Betriebserweiterungen bei Bedarf realisieren zu können. Aus gesamtgesellschaftlicher Sicht und im Hinblick auf die raumplanerischen Ressourcen der Schweiz ist es jedoch ökonomisch, ökologisch und städtebaulich nachhaltig, dieses Potenzial zu aktivieren. Die vorliegende Arbeit will Gründe aufzeigen, weshalb das Entwicklungspotenzial der Bestandsliegenschaften nicht besser genutzt wird. Sie untersucht die zugrundeliegenden Rahmenbedingungen, um ein besseres Verständnis der Interessen und Handlungsmotivation der Eigentümer zu erhalten. Zur besseren Eingrenzung der Fragestellung wird das Segment der KMU-Bestandseigentümer in der Agglomeration Bern betrachtet, da zum einen KMU einen erheblichen Beitrag zur Schweizer Volkswirtschaft leisten und zum anderen hier substanzieller Landbesitz vermutet wird.