»Wozu brauchen Sie mich?«
»Offensichtlich ist es ein ziemlich starkes Feuer. Wenn es Leichen gibt, dürften die stark verbrannt sein. Vielleicht nur noch kalzinierte Knochen und Zähne. Es könnte eine schwierige Bergung werden.«
Tempe Brennan ist forensische Anthropologin und die Frau für die
wirklich schweren Fälle. Wenn von einer Leiche nur noch wenig übrig ist oder eine normale Bergung ohne…mehr»Wozu brauchen Sie mich?«
»Offensichtlich ist es ein ziemlich starkes Feuer. Wenn es Leichen gibt, dürften die stark verbrannt sein. Vielleicht nur noch kalzinierte Knochen und Zähne. Es könnte eine schwierige Bergung werden.«
Tempe Brennan ist forensische Anthropologin und die Frau für die wirklich schweren Fälle. Wenn von einer Leiche nur noch wenig übrig ist oder eine normale Bergung ohne Zerfall nicht möglich ist, dann muss sie ran. Man kann also sagen, dass sie so schon so einiges gesehen hat und nicht leicht zu erschüttern ist, doch der Fall, der in diesem niedergebrannten Haus beginnt, wird sie an ihre Grenzen bringen…
So etwas lese ich sehr gerne, die Arbeit von forensischen Anthropologen fasziniert mich. Was aus kümmerlichen menschlichen Überresten mit ausgefeilten Methoden herausgearbeitet werden kann, fesselt mich jedes Mal aufs Neue. Noch nie zuvor las ich jedoch so präzise und detaillierte Schilderungen, da wird von den Vorarbeiten zur Bergung bis zu den letzten Auswertungen jeder Schritt genau ausgeführt. Die Autorin ist vom Fach, macht im Grunde beruflich genau das, was sie hier ihre Protagonistin tun lässt. Sie weiß, wovon sie schreibt und das merkt man. Womöglich werden andere dies als langatmig empfinden, aber bei mir kommt diese Reihe sofort auf meine Leseliste!
Was man aber sagen muss: Ganz klar ist das hier nichts für empfindliche Leser. Der Fall, der in Quebec und North Carolina spielt und in dessen Zentrum eine obskure Sekte steht, fährt alles auf, was man sich in Sachen Grausamkeit vorstellen kann. Da werden weder Schwangere, noch Säuglinge oder Haustiere verschont. Ganz eindeutig kein Wohlfühlbuch. Man darf auch nicht auf flotte Sprüche und unterhaltsame Abschnitte hoffen. Tempe ist nicht komplett abgebrüht, manche Dinge gehen ihr mehr als an die Nieren, verfolgen sie regelrecht im Schlaf. Das macht sie sehr menschlich und sympathisch.
Fazit: Sehr spannend und voller detaillierter Schilderungen. Heftig, aber faszinierend.