»Leben ist die Normalität. Leben ist der Wahnsinn.«September im Argen-Tal. Ein Eisblock fällt aus heiterem Himmel und beschleunigt die Zeit. Und Harper, eine dunkle Dame mit pinkem Lippenstift, lockt mit nicht ganz lauteren Methoden drei junge Leute nach Wiese-Boa, wo zwischen Erdhügelhäusern ein Geheimnis begraben liegt: Tabitha, die einst ihre Wut in Stanniol gepackt und als Gothic Girl Novalis zitiert hat. Hanno, der ohne Hände den Teufel an die Wand malt und mit seinem Mini-Pony Karotten namens Heribert und Stanislaus knabbert. Und Ex-Pressesprecher Carl-Regen, der zu viel trinkt und sich mit seinem Prototyp von Sohn in den Winterschlaf begeben will. Die drei machen sich auf den Weg und finden gemeinsam mit Harper Antworten - auch auf Fragen, die sie sich gar nicht gestellt hatten ...Zwischen Melancholie und Malerei, Ballett und Headbangen, Scherbenfischen und Zerbadeten ... In Miriam H. Auers neuem Roman geht es um Kinder. Um Kinder, von denen kaum jemand weiß. Um verlorene,innere und tobende Kinder, um Namen und ihre Bedeutung und nicht zuletzt um eine lebenswerte Zukunft von waschechten Antihelden in einer Welt voller Trugbilder und Kontrollinstanzen ...»Man hat sie langsam satt, diese unterschwellige Eis-Promotion: 'Wenn ihr an ihn glaubt, dann kommt der Eisblock auch zu euch.' Die verkauft Freigeister für dumm. 'Und dann dürft ihr ihn berühren, den Unvergänglichen.' Und viele kommen gerne, um ihn zu sehen. Lassen sich gerne zählen. Wollen ihn endlich anfassen.Noch ist nichts darüber nach außen gedrungen, was mit einer Person geschieht, die der KI - und somit indirekt dem Eisblock - nicht die Hand zum Abgleich auflegt. Ich bin mir sicher, dass die Schlagzeilen irgendwann kommen werden. 'Weil der Brocken kein Gesicht hat, siehst du nicht, dass er diktatorische Züge angenommen hat', meine ich zu Hanno. Er küsst mich lange und flüstert mir dabei etwas in den Mund: 'In drei Tagen kommt der Unvergängliche wieder ...' Ich kenne ihn gut genug, um vermuten zu können, was er vorhat. Hanno Windgarms Waghalsigkeit ist nur den anderen bis jetzt verborgen geblieben. Aber mein Mann hat Mut. Er bittet mich, mir keine Sorgen zu machen. 'Tabitha, wir werden das Kind schon schaukeln.'«
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