Hannah wird 1946 im kriegsverwüsteten Kassel geboren. Doch nicht nur die Stadt ist verwüstet. Die Beziehungen zwischen den Menschen sind es ebenso. In Hannahs Familie bündeln sich die Herausforderungen der Nachkriegszeit und des Kalten Krieges wie durch ein Brennglas. Vater und Großvater sind Kommunisten, der vergötterte Großvater mütterlicherseits und die Familie der geliebten Patentante sind während der Nazidiktatur überzeugte Anhänger Hitlers. Sigrid Kumpe-Rook zeichnet nüchtern und mit scharfem Blick eine Familiengeschichte nach, wie sie im Nachkriegsdeutschland wohl in vielen Elternhäusern zu finden war. Und dennoch wird klar, dass die Rettung aus schwer geschädigten Familien immer eine individuelle Geschichte ist. - Stefanie Jerz Mit Hannah ist Sigrid Kumpe-Rook eine Figur gelungen, die zeitlos ist, was den Roman ins Hier und Jetzt holt. Hannah sucht ihren Weg zwischen Menschen, die die Vergangenheit vergessen wollen und keine Orientierung bieten. Ein packendes, berührendes, aufrüttelndes Leseerlebnis. - Ayla Rolffs
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