Wer kennt sie nicht: Jägerschnitzel, Kalter Hund, Karlsbader Schnitte oder Tote Oma? Für jüngere Leser werden das sicher „böhmische Dörfer“ sein, aber die Älteren werden sich sofort erinnern: das waren doch Gerichte aus ihrer Kindheit und Jugend, besonders wenn man in der DDR groß geworden
ist.
Nach den schweren Anfangsjahren hielt in den 60er Jahren auch im Osten moderne Haushalttechnik…mehrWer kennt sie nicht: Jägerschnitzel, Kalter Hund, Karlsbader Schnitte oder Tote Oma? Für jüngere Leser werden das sicher „böhmische Dörfer“ sein, aber die Älteren werden sich sofort erinnern: das waren doch Gerichte aus ihrer Kindheit und Jugend, besonders wenn man in der DDR groß geworden ist.
Nach den schweren Anfangsjahren hielt in den 60er Jahren auch im Osten moderne Haushalttechnik Einzug. Küchenmaschine, Kühlschrank oder Mixer … sie erlaubten den Hausfrauen neue Kreativität in der Küche. Auch im Fernsehen wurde plötzlich gekocht und gebrutzelt. Es war wie ein kleines DDR-Wirtschaftswunder.
Die bekannte Autorin Ute Scheffler hat nun in „Koche mit Liebe …“ Kultrezepte aus den Sechziger zusammengetragen, die sie in vier Kapitel „Heiß“, „Kalt“, „Süß“ und „Flüssig“ unterteilt hat. Wir lernen jedoch nicht nur „Soljanka à la Kurt Drummer“, „Pikante Nierchen“ oder „Großmutters Schlupfkuchen“ kennen, sondern unternehmen gleichzeitig eine Zeitreise in die wilden 60er Jahre.
Neben den Rezepten, die meist für vier Personen berechnet sind, finden sich auch zahlreiche Zeitdokumente wie fast vergessene Anzeigen aus der DDR-Werbung (z.B. „Koche mit Liebe, würze mit Bino!“). Gemeinsam mit humorvollen Vignetten aus dem Archiv des BuchVerlages für die Frau illustrieren sie das ungewöhnliche Rezeptbuch.
Die Rezepte sind kurz, aber ausreichend ausführlich erläutert, sodass das eigene Probieren kinderleicht ist. Und sicher werden die Kinder oder Enkelkinder ebenfalls Gefallen an diesen kultigen Rezepten finden. Darauf einen Knickebein-Shake.
Fazit: „Koche mit Liebe …“ ist ein heiteres und nostalgisches Rezeptbuch, das aufgrund der großen Nachfrage nun bereits in der 2., überarbeiteten Auflage erschienen ist.
Manfred Orlick