Hilfreiche Ratschläge oder Kriegspropaganda? Kriegskochbücher des ErstenWeltkriegs sind beides.Siegesgewiss und unvorbereitet marschierten die Deutschen 1914 in einenKrieg. Schon nach kurzer Zeit wurden die Lebensmittel im Land knapp.Kochbücher mit Sparrezepten und innovativen Ideen wollten den Hausfrauenhelfen, mit Wenigem zu kochen. Wie backt man einen Kuchen ohne Mehl?Sind Brennesseln Unkraut oder Gemüse? Experimentierfreudig geben sichdie Kriegskochbücher nur in der Küche. Mit Durchhalteparolen appellierensie an die Moral der Zivilbevölkerung und sind so Teil der Kriegspropaganda.Das Buch stellt drei Kriegskochbücher aus Bayern vor: das Bayerische Kriegskochbüchleinaus München, das Kriegskochbüchlein von Marie Buchmeieraus Regensburg und die Kriegs-Kochkurse von Amelie Sprenger aus Würzburg.Die drei Rezeptsammlungen unterscheiden sich regional und sozial. Siestehen für die Vielfalt des Königreichs Bayern zur Kaiserzeit.Als Faksimile werden die drei Kriegskochbücher wieder lebendig. SeitensynoptischeEditionen der Frakturtexte, Gesamtregister und Glossar erschließendie Quellen. Ein Nachwort vergleicht die Texte und stellt sie in einenkulturhistorischen Zusammenhang.