Was Michael Pollan sagt wird gehört. So sieht es zumindest das Time Magazine, das den Professor für Journalistik und schreibenden Mitarbeiter der New York Times 2010 unter die hundert einflussreichsten Menschen der Welt gewählt hat. Es sind die Schnittstellen zwischen Natur und Kultur, die Pollan
interessieren und die er in seinen populärwissenschaftlichen Sachbüchern genauer unter die Lupe nimmt.…mehrWas Michael Pollan sagt wird gehört. So sieht es zumindest das Time Magazine, das den Professor für Journalistik und schreibenden Mitarbeiter der New York Times 2010 unter die hundert einflussreichsten Menschen der Welt gewählt hat. Es sind die Schnittstellen zwischen Natur und Kultur, die Pollan interessieren und die er in seinen populärwissenschaftlichen Sachbüchern genauer unter die Lupe nimmt. Und wenn man sich seine Veröffentlichungen anschaut, kann man folgern, dass ihm ganz besonders das Thema Ernährung am Herzen liegt.
Den ersten Kontakt mit Michael Pollans Food-Philosophie hatte ich bei der Lektüre seines Buches „Essen Sie nichts, was Ihre Großmutter nicht als Essen erkannt hätte. Goldene Regeln für gute Ernährung“. Die Vorbehalte gegen die industrielle Verarbeitung unserer Lebensmittel, die in diesem Titel durchscheinen, teile ich, weshalb mich auch seine neueste Veröffentlichung „Kochen: Eine Naturgeschichte der Transformation“ sehr interessiert hat.
Kochen ist für Pollan ein essentieller Bestandteil der menschlichen Entwicklung, und er nähert sich diesem Thema über die vier Elemente des Lebens: Feuer, Wasser, Luft, Erde und ihren Einsatz bei der Nahrungszubereitung. Um tiefer in die Materie einzutauchen, sucht er sich Küchenmeister, deren Techniken auf diesen Säulen ruhen. Die Verarbeitung von Fleisch durch Grillen (Feuer) und Schmoren (Wasser), die Herstellung des täglichen Brotes (Luft) sowie die Fermentierung/Vergärung von Feldfrüchten (Erde) durch den Einsatz von Bakterien. Diese Grundtechniken werden ausführlich und aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet und vermitteln dem interessierten Leser ein fundiertes theoretisches Wissen.
Zu jeder Technik gibt es ein Rezept (und das bei einer Gesamtseitenzahl von knapp 500 Seiten), aber Pollans „Kochen“ ist ja auch kein Rezeptbuch, sondern eher eine Mischung aus Philosophie, Historie, Naturwissenschaft und Kulturwissenschaft. Dem Autor liegt vor allem daran, seinen Lesern Informationen an die Hand zu geben, um Interesse an den „Lebens“mitteln und den Hintergründen bei deren Zubereitung zu wecken und dadurch den bewussten Umgang damit zu fördern.
Und da mittlerweile Kochsendungen im TV Hochkonjunktur haben und noch immer steigende Zuschauerzahlen vermelden, sollte es für diese Thematik wahrlich genügend Interessenten geben. Michael Pollans „Kochen“ ist ein Grundlagenwerk für jeden Koch und jeden Esser – nachdrücklich empfohlen!