Köln ist die schönste Stadt der Welt. Sagen jedenfalls die Kölner. Zumindest gibt es keine andere Stadt, die von ihren Einwohnern so oft besungen und von Auswärtigen so oft belacht wird.Robert Griess, Kabarettist, Vagabund und seit 30 Jahren Wahlkölner, legt eine satirische Abrechnung mit der rheinischen Metropole vor, die sich liest wie eine Einführung in die kölsche Seele: ein Crash-Kurs für Alteingesessene und Besucher.Beim Zug durch die Gemeinde geht es einmal um den rheinischen Globus und zurück: Vom Sonnenkollektoren-Bezirk Beverly Sülz durch die alt-hippe Südstadt bis zum Plattenbau-Ghetto Chorweiler, von den Lebenskünstlern in Ehrenfeld zu den Überlebenskünstlern in Kalk, vom Nippeser Original bis zum Mülheimer Immi.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.02.2017Stumpfsinn, Stumpfsinn, du mein Vergnügen
Man muss sich das Leben eines Comedian oder Kabarettisten in Köln als ein paradiesisches vorstellen. An Kleinkunstbühnen herrscht kein Mangel, an Festen mit festem Bühnenprogramm auch nicht. Die offizielle Karnevalssaison dauert mit ihren allabendlichen Veranstaltungen ein munteres Vierteljahr. Und erst die Fernsehsender! Aus den Studios von WDR und RTL laufen Comedy-Shows und Serien wie vom laufenden Band. Das alles macht Köln zum gelobten Land für Spaßmacher jeder Coleur. Der Kölner lacht obendrein gern mit. Bei allem. Besonders über sich selbst. Kein Kalauer ist zu platt, kein Wortspiel zu steif, als dass es nicht als des Humors letzter Schluss umgehend die Runde machte. Was auch für die vielen, vielen in launigen bis flapsigen Worten verfassten Bücher über Köln, die Kölner, Kölsch, Klüngel und, klar doch, den Karneval gilt: gehen immer. Steht dann noch ein am Rhein bekannter Kabarettist auf dem Cover, ist der Weg zum Bestseller gemacht. Zumindest in ausgewählten Kölner Buchhandlungen. Von denen gibt es in Köln-Sülz einige, wie Robert Griess schreibt. "Beverly Sülz" nennt er das Viertel zwischen Universität und Grüngürtel, mithin im besten, begehrten, betuchten Kölner Südwesten, als dessen intimer Kenner er sich outet. Was der laut Autorenporträt nebenberuflich als "Vagabund" tätige Kabarettist über das "Bionade-Ghetto", "Boheme-Veedel", "Boomtown" und "Prenzlauer Berg von Köln" betitelte Sülz zu sagen hat, kann man sich dank ins Buch gedruckter QR-Codes, die zu Audio-Files führen, von ihm selbst vorlesen lassen. Wie auch ein Lied zum Mitschunkeln mit dem unvergleichlichen Titel "Mer han de Kölner Dom". "Der kürzeste Weg in die kölsche Seele führt über den Rausch", steht an anderer Stelle. Mit diesem Buch dauert es auch nicht lange.
ksi
"Köln" von Robert Griess. Mit Fotos von Jochen Manz. Aus der Reihe: "Satirisches Handgepäck." Michael Müller Verlag, Erlangen 2016. 176 Seiten. Gebunden, 12,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Man muss sich das Leben eines Comedian oder Kabarettisten in Köln als ein paradiesisches vorstellen. An Kleinkunstbühnen herrscht kein Mangel, an Festen mit festem Bühnenprogramm auch nicht. Die offizielle Karnevalssaison dauert mit ihren allabendlichen Veranstaltungen ein munteres Vierteljahr. Und erst die Fernsehsender! Aus den Studios von WDR und RTL laufen Comedy-Shows und Serien wie vom laufenden Band. Das alles macht Köln zum gelobten Land für Spaßmacher jeder Coleur. Der Kölner lacht obendrein gern mit. Bei allem. Besonders über sich selbst. Kein Kalauer ist zu platt, kein Wortspiel zu steif, als dass es nicht als des Humors letzter Schluss umgehend die Runde machte. Was auch für die vielen, vielen in launigen bis flapsigen Worten verfassten Bücher über Köln, die Kölner, Kölsch, Klüngel und, klar doch, den Karneval gilt: gehen immer. Steht dann noch ein am Rhein bekannter Kabarettist auf dem Cover, ist der Weg zum Bestseller gemacht. Zumindest in ausgewählten Kölner Buchhandlungen. Von denen gibt es in Köln-Sülz einige, wie Robert Griess schreibt. "Beverly Sülz" nennt er das Viertel zwischen Universität und Grüngürtel, mithin im besten, begehrten, betuchten Kölner Südwesten, als dessen intimer Kenner er sich outet. Was der laut Autorenporträt nebenberuflich als "Vagabund" tätige Kabarettist über das "Bionade-Ghetto", "Boheme-Veedel", "Boomtown" und "Prenzlauer Berg von Köln" betitelte Sülz zu sagen hat, kann man sich dank ins Buch gedruckter QR-Codes, die zu Audio-Files führen, von ihm selbst vorlesen lassen. Wie auch ein Lied zum Mitschunkeln mit dem unvergleichlichen Titel "Mer han de Kölner Dom". "Der kürzeste Weg in die kölsche Seele führt über den Rausch", steht an anderer Stelle. Mit diesem Buch dauert es auch nicht lange.
ksi
"Köln" von Robert Griess. Mit Fotos von Jochen Manz. Aus der Reihe: "Satirisches Handgepäck." Michael Müller Verlag, Erlangen 2016. 176 Seiten. Gebunden, 12,90 Euro.
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Wenn ein Klasse-Kabarettist wie Robert Griess einen Köln-Führer schreibt, kann man sicher sein, dass das keine selbstbesoffene Lobhudelei für die nach Meinung der Kölner 'schönste Stadt der Welt' wird. Der gebürtige Bonner (50), seit 30 Jahren hier zu Hause, hat jede Menge Sarkasmen in seinem 'Satirischen Handgepäck', das in seiner streng subjektiven Drastik amüsant für Einheimische und nützlich für Touristen ist. Kölnische Rundschau »'Der kürzeste Weg in die kölsche Seele führt über den Rausch', steht an anderer Stelle. Mit diesem Buch dauert es auch nicht lange.« FAZ »Wie man im Stadtdschungel überleben kann und wie man irgendwann doch seine Liebe zur Wahlheimat am Rhein entdeckt - dazu gibt der Kabarettist und Wahlkölner Robert Griess satirisch gefärbte Tipps. Der Band von Robert Griess ist ein unterhaltsames wie hilfreiches Büchlein.« Westdeutsche Zeitung »Was ist nun dieses Buch? Es ist, so scheint mir, ein wunderbares Handgepäck für Köln-Besucher. Da wird alles geliefert: Tipps für den Umgang mit dieser Stadt, Klüngel fürAnfänger und für Fortgeschrittene, Erklärungen zum Leben in Köln, Hilfestellungen zur Kölschen Mundart - alles verpackt in kleine Geschichten. Illustriert wird es durch zahlreiche Bilder - Fotos aller möglichen und unmöglichen Orte.« RheinZeiger »Griess durch die Stadt wie in die 'Abgründe der kölschen Seele' zu folgen, macht viel Spaß. Als 'Satirisches Handgepäck' gehört es in jede Reisetasche. Aber vor allem dürfte es Eingeborenen und Imis viel Freude machen. Wer Spaß versteht, kann das Buch auch als erstklassiges Stadtmarketing sehen: 'Köln ist das Crystal Meth unter den Städten', schreibt Griess. 'Vorsicht: Es besteht die Gefahr, dass du nie wieder weg willst.'.« Kölner Stadt-Anzeiger