Die Gesamtanlage der Kölner Kirche St. Ursula wird von der Doppelfunktion als Gotteshaus des Damenstifts und als Schatzhaus für Reliquien geprägt: So ist die Verehrung der hl. Ursula und der 11.000 Jungfrauen, die in Köln der Überlieferung nach 452 das Martyrium erlitten, verknüpft mit der großen Zahl an Reliquien, die im 12. Jh. im Bereich der Basilika planmäßig ausgegraben wurden. Herausragendes Denkmal der Reliquienverehrung ist die goldene Kammer mit ihrer Ausstattung: Das den gesamten Raum umschließende Schrankwerk aus goldgefasstem Holz nimmt einen unübertroffen großen Bestand an Reliquienschädeln und -gebein sowie -büsten auf, die bis in die Scheitel des Gewölbes in Reihen geometrisch, teilweise auch zu Inschriften, geordnet sind. Die besondere Bedeutung des Reliquienschatzes legte eine eigene Würdigung mit diesem Kunstführer nahe.