König Dawit der Erbauer, dessen Leben und Regierungszeit der Verfasser Konstantine Gamsachurdia als Romanstoff auswählte, ist eine der überragenden Persönlichkeiten der georgischen Geschichte, die nachhaltigen Einfluss auf den Werdegang des Staates ausgeübt und ihn bis heute nicht verloren hat. Er herrschte von 1089 bis 1125 und war der Sohn des Königs Giorgi II. Als er in jungen Jahren den Thron bestieg, übernahm er ein schweres Erbe. Im Innern seines Reichs führten sich die Seldschuken als Herren auf, und die Wirtschaft, das gesellschaftliche Leben und die Kultur des Landes waren völlig…mehr
König Dawit der Erbauer, dessen Leben und Regierungszeit der Verfasser Konstantine Gamsachurdia als Romanstoff auswählte, ist eine der überragenden Persönlichkeiten der georgischen Geschichte, die nachhaltigen Einfluss auf den Werdegang des Staates ausgeübt und ihn bis heute nicht verloren hat. Er herrschte von 1089 bis 1125 und war der Sohn des Königs Giorgi II. Als er in jungen Jahren den Thron bestieg, übernahm er ein schweres Erbe. Im Innern seines Reichs führten sich die Seldschuken als Herren auf, und die Wirtschaft, das gesellschaftliche Leben und die Kultur des Landes waren völlig zerrüttet. Nachdem er diese vertrieben und viele weitere Schlachten siegreich beendet hatte, ging er in die Geschichte ein und wurde zur Symbolfigur für die Einheit des Landes. Unter seiner Führung war Georgien im vorderasiatischen Raum zu einer beachtlichen politischen Macht geworden. König Dawit war ein hochgebildeter Mensch, er kannte das georgische Schrifttum und war in der antiken Literaturund in orientalischen Werken bewandert. Sein gesamtes Wirken schuf die Grundlagen für den weiteren kulturellen Fortschritt des mittelalterlichen Georgiens. Er leitete eine Epoche ein, die gern als "Goldenes Zeitalter" in die Geschichte Georgiens bezeichnet wird. Das Land wurde zur politisch einflussreichsten und militärisch stärksten Macht in Vorderasien mit einer blühenden Wirtschaft und einer gewaltigen kulturellen und geistigen Ausstrahlungskraft.Der Herrscher knüpfte an die nie in Vergessenheit geratenen Traditionen des frühen georgischen Staatswesen des 2. Jahrtausends vor Christi an und trug wesentlich dazu bei, dass der georgische Staat in seiner viertausendjährigen Geschichte seine Eigenständigkeit bis in die Gegenwart bewahren konnte.
Konstantine Gamsachurdia (geb. 3. Mai 1893 in Abascha, Mingrelien; verst. 17. Juli 1975) war ein georgischer Schriftsteller. Er gilt als Klassiker der georgischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Er wurde als Sohn des adeligen Gutsbesitzers Simon Gamsachurdia geboren, hatte zwei ältere Brüder, Viktor und Alexander. 1911 legte er das Abitur am Georgischen Gymnasium in Kutaissi ab. Von 1912 bis 1918 studierte er in Deutschland. Zunächst an der Königsberger Albertina, dann an der Universität Leipzig und schließlich an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, wo er auch promovierte. Vorübergehend lebte er als Übersetzer in München, hatte Kontakt zum Kreis um Thomas Mann, der ihm zur Freilassung aus dem Gefangenenlager in Traunstein verhalf, wohin er nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges verbracht worden war. Seine ersten Gedichte überhaupt erschienen auf Deutsch. Im Jahr 1918 rückte er in den Vorstand der Gründungsgesellschaft der Staatlichen Universität Tiflis auf. Von 1920 bis 1924 war Gamsachurdia dort außerordentlicher Professor für deutsche Literatur, gründete die Zeitschrift Prometheus. 1918 und 1919 war er Erster Sekretär an der Botschaft der Demokratischen Republik Georgien in Berlin, 1920 Gesandter Georgiens in Italien. Nach der Besetzung Georgiens durch Sowjetrussland 1921, schloss sich Gamsachurdia der georgischen Befreiungsbewegung an, war bis 1930 einer ihrer Wortführer. 1923 lebte er ein Jahr in Paris. 1924 und 1925 sowie 1926 bis 1928 wurde er von der sowjetischen Geheimpolizei GPU inhaftiert. In den 1930er Jahren erhielt er die Unterstützung des 1. Sekretärs des ZK der KP Georgiens und späteren Geheimdienstchefs der Sowjetunion Lawrenti Beria und sollte dafür einen "sozialistischen" Roman verfassen. Sein Roman Die Entführung des Monds spielt sich vor dem Hintergrund der Kollektivierung in Abchasien ab. 1937 half ihm Beria, als Gamsachurdia in Zusammenhang mit Trotzkismus-Vorwürfen inhaftiert worden war. 1938 erschien der Anfang seines Romanvorhabens Der Anführer, das von den Kindheitsjahren Stalins handeln sollte, und wurde daraufhin verboten. Gamsachurdia kam, eingeladen von seiner befreundeten Übersetzerin Gertrud Pätsch, zu Besuch in die DDR. Er war verheiratet, hatte einen Sohn Swiad (1939-1993) und eine Tochter (Tamara). Der Sohn war von Mai 1991 bis Januar 1992 der erste Präsident Georgiens. Gamsachurdia verfasste Romane und Erzählungen, die immer wieder von Konflikten zwischen politischer Macht, Individuum und georgischen Tugenden (Kartweloba) berichten. Zu den bekanntesten zählen der Roman Die rechte Hand des großen Meisters (1939), der die Auseinandersetzung zwischen einem König und seinem Kathedralen-Baumeister im 11. Jahrhundert schildert, und die Tetralogie David der Erbauer (1942-1961), in dem es um die reformerischen Leistungen des gleichnamigen Königs im 12. Jahrhundert geht. Der Autor betätigte sich in diesen Werken als Historiker (da keine Forschungsliteratur vorlag) und Romancier. Daneben behandelt dieses Buch eines der Hauptmotive in den Werken Gamsachurdias, das Ringen eines Künstlers mit der Macht in einer Autokratie, die ihn repressiert und zugleich fördert. Gamsachurdia wurde Begründer einer georgischen Schule der Goethe-Forschung, übersetzte 1928 Goethes Die Leiden des jungen Werthers ins Georgische, schrieb einen Goetheroman. In Deutschland veröffentlichte Gamsachurdia vor dem Ersten Weltkrieg 30 Artikel und einzelne Gedichte. Er wurde zum Mitglied der Georgischen Akademie der Wissenschaften berufen. 1965 erhielt er den georgischen Schota-Rustaweli-Staatspreis für Literatur.
Inhaltsangabe
(Kapitelfolge)Der Kämpfer mit den zwei Schwertern - Besprechung eines Weisen und eines Wirren - Muhamed Grdseli - Zaghwlistawi - Kudsha - Dreier Hoffnung - Geguti - Erinnerungen zur Dämmerstunde - Wahrsager - Das eingestürzte Schloss - Noch eine seltsame Nachricht - Wer wagt es, einem Löwen, selbst wenn er einäugig ist, zu sagen, er schiele? - Kaiserin Mariam - Die Schönste oder die Grausamste? - Der Bischof mit dem Huf - Choreschan - Im Garten des Pan - "Gürte dich mit dem Schwert!" - Die Diamantkette - "Du bist der Rebgarten." - "Niemanden sollst du lieben!" - Der dreiunddreißigste Diamant - Skythia - Der argwöhnische Sohn Liparits - Zchenburti - Ein Spruch der Falaschen - Das Schreiben - Der faustkämpfende Hirt - Togortak und Togorta - "Für die Reisenden ..." - Ein Happen für den Habicht oder ein Mahl für die Saatkrähe? - Die Aphrodite von Sedaseni - "Misstrauen?" - Drei einzelne Haare - "Ein Wurm bin ich und kein Mensch!" - Der König der Betterlarmen und Elenden - "Für die Besänftigung der Eristawen ..." - Die Sure des Korans - Eristawi Schaman - " ... und die Liebe ist eine Unterhaltung für den Bekümmerten" - Das doppelte Kreuz - Die Schlangenbeschwörer - Zweier Tod - Arbeiter aus Klardsheti - "Teuflische Erscheinungen" - Die Epitimie - Der Schneemann - Grund und Boden - Wie die Scheide das Schwert abwies - Der Ruf des Hirschs - Natscharmagewi - Pathos erdomen - Der Adler und die Lockspeise.Anhang: Nachwort von Heinz Fähnrich - Worterklärungen - Weiterführende Literatur des Übersetzers - Georgische Literatur im Buchverlag König.
(Kapitelfolge)Der Kämpfer mit den zwei Schwertern - Besprechung eines Weisen und eines Wirren - Muhamed Grdseli - Zaghwlistawi - Kudsha - Dreier Hoffnung - Geguti - Erinnerungen zur Dämmerstunde - Wahrsager - Das eingestürzte Schloss - Noch eine seltsame Nachricht - Wer wagt es, einem Löwen, selbst wenn er einäugig ist, zu sagen, er schiele? - Kaiserin Mariam - Die Schönste oder die Grausamste? - Der Bischof mit dem Huf - Choreschan - Im Garten des Pan - "Gürte dich mit dem Schwert!" - Die Diamantkette - "Du bist der Rebgarten." - "Niemanden sollst du lieben!" - Der dreiunddreißigste Diamant - Skythia - Der argwöhnische Sohn Liparits - Zchenburti - Ein Spruch der Falaschen - Das Schreiben - Der faustkämpfende Hirt - Togortak und Togorta - "Für die Reisenden ..." - Ein Happen für den Habicht oder ein Mahl für die Saatkrähe? - Die Aphrodite von Sedaseni - "Misstrauen?" - Drei einzelne Haare - "Ein Wurm bin ich und kein Mensch!" - Der König der Betterlarmen und Elenden - "Für die Besänftigung der Eristawen ..." - Die Sure des Korans - Eristawi Schaman - " ... und die Liebe ist eine Unterhaltung für den Bekümmerten" - Das doppelte Kreuz - Die Schlangenbeschwörer - Zweier Tod - Arbeiter aus Klardsheti - "Teuflische Erscheinungen" - Die Epitimie - Der Schneemann - Grund und Boden - Wie die Scheide das Schwert abwies - Der Ruf des Hirschs - Natscharmagewi - Pathos erdomen - Der Adler und die Lockspeise.Anhang: Nachwort von Heinz Fähnrich - Worterklärungen - Weiterführende Literatur des Übersetzers - Georgische Literatur im Buchverlag König.
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