Traurig wirkt das Schicksal des Staufers Heinrich: Nach Aufstieg und Niedergang vom Kaiser abgesetzt, vom Papst exkommuniziert, von den Fürsten verlassen, vom Vater eingekerkert, vom Feind bewacht, schließlich außer Landes gebracht; vergessen und erniedrigt, starb Heinrich nach mehreren Jahren Haft im Alter von erst 31 Jahren! Als ob dies nicht genug wäre, scheint die Erniedrigung, die er zu Lebzeiten erlitten hat, noch über seinen Tod hinaus durch die Klammern um die Zählung des Namens ihre Fortsetzung zu finden. Die genauen Umstände seines Todes sind nicht eindeutig geklärt. Dies lässt dem Dichter weitere Freiheit und gibt ihm die Möglichkeit, die historische Person Heinrichs und das historische Geschehen von einer anderen Warte aus zu betrachten: Es geht um den Menschen in seinem Elend, in seiner Begrenztheit, in seiner Schwachheit und in seinem Ausgeliefert-Sein, wie auch in seiner schädlichen Fixierung auf sich selbst und seine eitlen Träume. Es geht aber auch um innere Größe, Liebe, Barmherzigkeit, um Glaube, Hoffnung und Liebe, um ein inneres Königtum auch im größten Elend. - Das sind die Themen des vorliegenden Dramas mit seinen Kämpfen zwischen Liebe und Hass, Demut und Stolz, Himmel und Hölle.