Der antike Mythos erzählt eine tragische Geschichte: Ödipus ist König von Theben. Als Kind hat man ihn ausgesetzt. Als junger Mann erschlug er unwissend seinen Vater und nahm er seine Mutter zur Frau. Sophokles' Meisterwerk macht daraus ein Musterstück kriminalistischer Literatur. Denn die gesamte Handlung liegt dem Drama voraus und König Ödipus selbst bringt unablässig fragend Schritt für Schritt die eigene Schuld und die Wahrheit ans Licht, die schließlich seinen Sturz herbeiführt. Nicht zuletzt durch Sigmund Freuds berühmte Umdeutung im 'Ödipus-Komplex' ist der Stoff bis heute lebendig.
Der antike Mythos erzählt eine tragische Geschichte: Ödipus ist König von Theben. Als Kind hat man ihn ausgesetzt. Als junger Mann erschlug er unwissend seinen Vater und nahm er seine Mutter zur Frau. Sophokles' Meisterwerk macht daraus ein Musterstück kriminalistischer Literatur. Denn die gesamte Handlung liegt dem Drama voraus und König Ödipus selbst bringt unablässig fragend Schritt für Schritt die eigene Schuld und die Wahrheit ans Licht, die schließlich seinen Sturz herbeiführt. Nicht zuletzt durch Sigmund Freuds berühmte Umdeutung im 'Ödipus-Komplex' ist der Stoff bis heute lebendig.
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Autorenporträt
Sophokles wurde 496 v. Chr. im attischen Demos Kolonos als Sohn eines wohlhabenden Unternehmers geboren. Er genoss eine sehr gute Erziehung und Ausbildung, verkehrte in Intellektuellenkreisen, übernahm bald verschiedene politische Ämter und wirkte im kulturellen und politischen Leben Athens mit.
Bereits als 25-jähriger gewann Sophokles die Dionysien, ein Wettstreit zwischen Dichtern im Dionysostheater, mit seiner Tetralogie Triptolemos . Auch seine weiteren Stücke wie Antigone , Philoktet und Ödipus wurden zu großen Erfolgen. Von seinem äußerst umfangreichen Werk sind leider nur sieben Tragödien überliefert. Sophokles gilt als Neuerfinder der attischen Tragödie: er führte den dritten Schauspieler ein, die Schauspieler für seine Stücke wurden passend zur Rolle ausgewählt, er erhöhte die Zahl der Chorsänger von 12 auf 15 und integrierte den Chor in das Stück, und außerdem wurde zum ersten Mal die Handlung durch Bühnenbilder verdeutlicht. Durch diese Neurungen wurde das Schaus
piel lebendiger, spannender und dramatischer. Erstmals bei Sophokles wird der Mensch als Individuum mit all seinen Fehlern und die Götter nicht mehr nur verehrend dargestellt. Er gilt als Meister der tragischen Ironie, der gedanklichen Tiefe und sprachlichen Ausdruckskraft.
Im Alter von etwa neunzig Jahren ist Sophokles 406 oder 405 v. Chr. gestorben. Kurz nach seinem Tod wurde ihm zu Ehren eine Statue im Dionysostheater aufgestellt.
Foto: Sailko
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