Königin Viktoria kam 1837 auf den britischen Thron. In dieser Zeit hatte Großbritannien als erste Nation den Übergang in das industrielle Zeitalter zu bewältigen. Der ab 1832 eingeleitete Prozess de Wahlrechtserweiterung und die Formierung moderner Parteien führten allmäglich zu einer Neudefinition der Rolle der Monarchie. Viktorias eigenwillige Charakterzüge ließen sie für die sich entwickelnde Rolle einer konstitutionellen Monarchin jedoch wenig geeignet erscheinen. Es war ihr Ehemann, Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha, der Viktorias Parteinahme zu Gunsten von Melbourne und der regierenden Whigs nach ihrer Hochzeit 1840 unterband, der aber die Monarchie keineswegs auf unpolitische Funktionen reduziert sehen wollte. Albert wurde durch sein von Viktoria unterstütztes aktives Eingreifen in die britische Politik bald als der ungekrönte König Großbritanniens an der Seite Viktorias angesehen.