Das Kind zu lieben, es für das Leben zu erziehen, und, wenn es erwachsen ist, seinen eigenen Weg gehen zu lassen, ist die Aufgabe jeder Mutter. Was aber geschieht, wenn dieses Kind minderjähriger Thronfolger ist und die Mutter bis zu seiner Volljährigkeit Regentin wird? Ein Vorfall, der sich durch die Laune des Schicksals von 1559 bis 1661 dreimal nacheinander in Frankreich wiederholte. Die Historikerin Anka Muhlstein geht dieser Frage anhand der Lebensgeschichte dreier französischer Königinnen nach: Katharinas von Medici (1519 - 1589), Marias von Medici (1573 - 1642) und Annas von Österreich (1601 - 1666).
Maria von Medici haßte ihren Sohn und intrigierte gegen ihn. Im Gegensatz dazu steht Katharina, die als Mutter und Politikerin ihre Fähigkeiten uneingeschränkt in den Dienst ihrer Söhne Karls IX. und Heinrichs III. und des Staates stellte. Anna von Österreich, die spanische Königstochter, verbindet die Eigenschaften einer lieben Mutter mit der einer verständnisvollen Regentin, verachtet von
ihrem Mann, Ludwig XIII., und verleumdet von späteren Historikern. Tatsächlich übergab sie ihrem ältesten Sohn ein befriedetes, einheitliches Reich und schuf die Grundlagen, die Ludwig XIV. zum "Sonnenkönig" werden ließen.
Anka Muhlstein beschreibt eine der wichtigsten Epochen der französisch-europäischen Geschichte, die Zeit der Religions- und Bürgerkriege, unter einem besonderen, neuen Blickwinkel.
Maria von Medici haßte ihren Sohn und intrigierte gegen ihn. Im Gegensatz dazu steht Katharina, die als Mutter und Politikerin ihre Fähigkeiten uneingeschränkt in den Dienst ihrer Söhne Karls IX. und Heinrichs III. und des Staates stellte. Anna von Österreich, die spanische Königstochter, verbindet die Eigenschaften einer lieben Mutter mit der einer verständnisvollen Regentin, verachtet von
ihrem Mann, Ludwig XIII., und verleumdet von späteren Historikern. Tatsächlich übergab sie ihrem ältesten Sohn ein befriedetes, einheitliches Reich und schuf die Grundlagen, die Ludwig XIV. zum "Sonnenkönig" werden ließen.
Anka Muhlstein beschreibt eine der wichtigsten Epochen der französisch-europäischen Geschichte, die Zeit der Religions- und Bürgerkriege, unter einem besonderen, neuen Blickwinkel.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Anka Muhlsteins "Königinnen auf Zeit" hat Rezensent Hans Pleschinski rundum überzeugt. Ebenso "spannend" wie "lehrreich" findet er die Sammelbiografie, in der die französische Historikern Katharina von Medici, Maria von Medici und Anna von Österreich Revue passieren lässt, drei herausragende Frauengestalten der europäischen Geschichte also, die für ihre minderjährigen Söhne regierten. Wie Pleschinski berichtet, wurde den Regentinnen vom Leben nichts geschenkt. Nichtsdestoweniger hätten sie es verstanden sich zu behaupten, wobei sie in der Wahl ihrer Methoden nicht zimperlich waren. "Die Fulminanz, der Pomp und Jammer ungeschützter Leben der Spätrenaissance und des Frühbarock", so Pleschinski, "treten dem Leser aus dem Buch schauerlich verführerisch entgegen." Insgesamt würdigt er Muhlsteins Buch als einen "seltenen Genuss", zeige es doch, "was weibliche Herrschaft bedeuten kann".
© Perlentaucher Medien GmbH
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