An der synoptischen Frage scheiden sich die Geister - insbesondere an der Frage nach dem Material, das Matthäus- und Lukasevangelium über das Markusevangelium hinaus gemeinsam überliefern, klassisch: "Q". Die Arbeit verschafft hier neue Einsichten: Sie analysiert die Traditio duplex als Textkorpus - fragt dabei aber nicht nur nach Kohärenz, sondern auch nach einem eigenständigen Profil gegenüber den anderen Jesustraditionen, vor allem im Markusevangelium. Aussagekräftige Parameter dafür sind die sozialen Kategorien der Texte. Hinter diesen - sozialgeschichtlich kontextualisierten - Zuschreibungen erscheint ein origineller Entwurf von Identifikationsangeboten: hungrige Gotteskinder, alternative Königsboten, verkannte Propheten, verantwortungsvolle Gottessklaven und andere mehr.