Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie ist es den Epikureern möglich, Freundschaft und Hedonismus zu vereinbaren? Aufgabe der Arbeit ist es zu zeigen, inwiefern dieser Konflikt aufgelöst werden kann, so dass Epikureer in der Theorie genauso wahre Freunde sein können, wie sie es in der Praxis doch so zahlreich und beispielhaft bewiesen haben. Freundschaft ist seit Beginn der Philosophiegeschichte ein viel beachtetes und diskutiertes Thema. Während die Vorsokratiker Freundschaft als kosmologisches Prinzip verstanden, stellt Aristoteles wiederum das Verhältnis von Freundschaft, Gerechtigkeit und Autarkie als Baustein eines glücklichen Lebens ins Zentrum seiner Untersuchung. In der Verknüpfung von Freundschaft und Eudaimonia schließen sich daraufhin einerseits stoische Vorstellungen an, Freundschaft sei nur denen zuzubilligen, welche - ohne Blick auf den Nutzen - die Tugend als das höchste Gut halten, und anderseits epikureische Überlegungen, Freundschaft sei aufgrund des sich ergebenden Nutzens zu erstreben, um dann möglicherweise um seiner selbst willen zu bestehen. Obwohl sich also die antiken Philosophenschulen darin unterschieden, dass sie den Ursprung der Freundschaft und die Motivation dazu unterschiedlich definieren, so herrscht doch weitgehend darüber Übereinstimmung, dass wahre Freundschaft nur um ihrer selbst willen bzw. aus altruistischen Gründen als eine solche auch bezeichnet werden darf. Wenn Epikureer aber versuchen, eine altruistische Freundschaft mit ihrer hedonistischen Lehre und dem nutzenorientierten Denken zusammenzuspannen, so tritt hier zwangsläufig ein scheinbar unüberwindbarer Konflikt auf.
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