Charakterisiert man die Körperlichkeit des Menschen durch den Doppelaspekt von Leib Sein und Körper Haben, so ist mit dieser Charakterisierung zugleich eine Antwort auf die Frage nach der conditio humana gegeben: In der Distanziertheit des Körper Habens sind die Möglichkeit wie auch der Zwang zur Reflexion und Formung des Daseins als soziale Person fundiert. Im Körper Haben, in den vielfältigen Modalitäten der Wahrnehmung, Kontrolle und Gestaltung seines Körpers, ist der Mensch nicht nur Körper, sondern verkörpert er sich: eine historisch gewachsene, sozial erlernte und persönlich abgewandelte…mehr
Charakterisiert man die Körperlichkeit des Menschen durch den Doppelaspekt von Leib Sein und Körper Haben, so ist mit dieser Charakterisierung zugleich eine Antwort auf die Frage nach der conditio humana gegeben: In der Distanziertheit des Körper Habens sind die Möglichkeit wie auch der Zwang zur Reflexion und Formung des Daseins als soziale Person fundiert. Im Körper Haben, in den vielfältigen Modalitäten der Wahrnehmung, Kontrolle und Gestaltung seines Körpers, ist der Mensch nicht nur Körper, sondern verkörpert er sich: eine historisch gewachsene, sozial erlernte und persönlich abgewandelte Art und Weise, in Erscheinung zu treten, sich zu verhalten, auf die Umwelt einzuwirken, sein Leben zu führen.In den drei thematischen Sektionen Der Körper als Werk, Mediale Reflexionen und An den Grenzen der Sozialwelt untersuchen die Autoren des Bandes historische und zeitgenössische Formen, Techniken und Regime des Körper Habens. Sie rekonstruieren die Aufwertung des Körpers zum 'letztbedeutsamen' Bewährungsfeld der Person, seine Einformung in medientechnische Beobachtungsordnungen sowie seine Endlichkeit als Manifestation gesellschaftlicher Außengrenzen.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Hans-Georg Soeffner ist Professor emer. für Allgemeine Soziologie an der Universität Konstanz, seit 2007 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Senior Fellow und Vorstandsmitglied am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen sowie Senior Fellow am DFG Exzellenzcluster 212 'Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und der Moderne'. Publikationen u.a.: Auslegung des Alltags - Der Alltag der Auslegung. Zur wissenssoziologischen Konzeption einer sozialwissenschaftlichen Hermeneutik, 2. durchgesehene und ergänzte Auflage, Konstanz 2004; Zeitbilder. Versuche über Glück, Lebensstil, Gewalt und Schuld, Frankfurt a. M. 2005; Symbolische Formung. Eine Soziologie des Symbols und des Rituals, Weilerswist 2010.
Inhaltsangabe
InhaltMichael R. Müller, Hans-Georg Soeffner und Anne SonnenmoserKörper, Gesellschaft, Person. Zur EinleitungDer Körper als WerkHans-Georg Soeffner, Lust zur Nicht-Lust. Erlösung vom Innerweltlichenund innerweltliche Erlösung - Transformationen der AskesePatrick Oelze, Chirurgische Spektakel. Öffentliches Operieren inder Frühen Neuzeit (17. und 18. Jahrhundert)Ada Borkenhagen, Die Inszenierung des Selbst mit dem SkalpellGabriele Klein, Körper - Subjekt - Moderne. Tanzästhetische ÜbersetzungenMediale ReflexionenMichael R. Müller, Das Körperbild als SelbstbildSabina Misoch, Körper-Haben und Leib-Sein in virtuellen RäumenAnne Sonnenmoser, Der Mensch als Schauspieler. Von einer anthropologischenMetapher zum gesellschaftlichen PostulatAn den Grenzen der SozialweltAnne Honer, Problem-Körper. Einige physische Aspekte der Pflegevon DemenzkrankenBritta Duelke, Dead Body Business. Von Leibverlust und 'Körper-Haben'Hubert Knoblauch und Antje Kahl, Der gespaltene Leichnam.Die zwei Seiten des Todes, die Obduktion und der KörperGesa Lindemann, Gesellschaftliche Grenzregime und soziale Differenzierung
InhaltMichael R. Müller, Hans-Georg Soeffner und Anne SonnenmoserKörper, Gesellschaft, Person. Zur EinleitungDer Körper als WerkHans-Georg Soeffner, Lust zur Nicht-Lust. Erlösung vom Innerweltlichenund innerweltliche Erlösung - Transformationen der AskesePatrick Oelze, Chirurgische Spektakel. Öffentliches Operieren inder Frühen Neuzeit (17. und 18. Jahrhundert)Ada Borkenhagen, Die Inszenierung des Selbst mit dem SkalpellGabriele Klein, Körper - Subjekt - Moderne. Tanzästhetische ÜbersetzungenMediale ReflexionenMichael R. Müller, Das Körperbild als SelbstbildSabina Misoch, Körper-Haben und Leib-Sein in virtuellen RäumenAnne Sonnenmoser, Der Mensch als Schauspieler. Von einer anthropologischenMetapher zum gesellschaftlichen PostulatAn den Grenzen der SozialweltAnne Honer, Problem-Körper. Einige physische Aspekte der Pflegevon DemenzkrankenBritta Duelke, Dead Body Business. Von Leibverlust und 'Körper-Haben'Hubert Knoblauch und Antje Kahl, Der gespaltene Leichnam.Die zwei Seiten des Todes, die Obduktion und der KörperGesa Lindemann, Gesellschaftliche Grenzregime und soziale Differenzierung
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