Kerstin Discher nimmt auf Basis einer narrativen Analyse die Sichtweise junger Erwachsener auf den sozialstaatlichen Aktivierungsdiskurs in den Blick. Anhand biografischer Fallgeschichten verdeutlicht sie, wie junge Erwachsene im beruflichen Übergang auf die Anforderung der Employability - der Beschäftigungsfähigkeit im aktivierenden Sozialstaat - antworten. Der eigene Körper zeigt sich in den Narrationen dabei als bedeutsames Medium, den sozialstaatlichen und gesellschaftlichen Aktivierungsanforderungen zu begegnen. Die Studie ergänzt damit nicht nur die gesellschaftstheoretischen Debatten um Aktivierung und Employability um eine körpertheoretische Perspektive, sondern zeigt darüber auch die Relevanz des Körpers als Reflexionskategorie für (sozial)pädagogische Handlungsfelder auf.
"... Neben der Würdigung der wichtigen Ergebnisse der Arbeit, kann übergreifend festgestellt werden, dass die Studie den empirischen Zusammenhang von individueller Körperlichkeit in Bezug auf den gesellschaftlichen Anspruch auf Employability theoretisch außerordentlich produktiv ausgearbeitet hat. In dieser Hinsicht erweist sie sich als grundlagentheoretischer sowie körpersystematischer Beitrag nicht nur für das Feld der Sozialen Arbeit, sondern auch für sozial- und erziehungswissenschaftliche Zusammenhänge." (Sylvia Wehren, in: Erziehungswissenschaftliche Revue - EWR, klinkhardt.de, Jg. 20, Heft 3, 2021)