Mit Körper, Psyche und Tabu als zentralen, titelgebenden Begriffen verdeutlicht die Präsentation ideengeschichtliche, inhaltliche und gestalterische Zusammenhänge zwischen dem Wiener Aktionismus und den künstlerischen Entwicklungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Werken von Günster Brus, Otto Muehl, Hermann Nitsch und Rudolf Schwarzkogler, den Skandalkünstlern der 1960er-Jahre, werden Arbeiten ihrer ebenfalls umstrittenen Kollegen vom Jahrhundertanfang - von Gustav Klimt über Richard Gerstl, Oskar Kokoschka und Koloman Moser bis zu Anton Romako, Max Oppenheimer und Egon Schiele - gegenübergestellt. Wie im Wien der frühen Moderne kennzeichnet auch in der Zeit um 1960 eine revolutionäre Aufbruchsstimmung sowohl das gesellschaftliche wie auch das kulturelle und künstlerische Leben. Darstellungskonventionen und Kunstgattungen wurden neu bestimmt, der Glaube an die Mit- und Umgestaltung der Gesellschaft durch Kunst beflügelte die Utopien und radikalen Provokationen gegen traditionelle Ordnungen.