Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,0, Universität Potsdam, Veranstaltung: Geschlechterbinarität - Geschlechterdifferenz, Sprache: Deutsch, Abstract: Den Ausgangspunkt der Arbeit bildet ein von Foucault herausgegebenes Tagebuch eines im Frankreich des 19. Jahrhunderts lebenden Hermaphroditen, der/die Opfer des herrschenden Sexualitätsdispositivs wird. In der Einleitung mit dem Titel "Das wahre Geschlecht" erläutert Foucault kurz, inwiefern sich der medizinisch-juridische Diskurs im 18./19. Jahrhundert hinsichtlich des Geschlechts geändert hat und welche Konsequenzen daraus dem Individuum entstehen. Ein noch kürzerer Abschnitt bezieht sich auf den speziellen Fall von Herculine Barbin, dem Verfasser/ der Verfasserin des Tagebuchs. Foucaults Interpretation von Barbins Aufzeichnungen wurden wiederum von Judith Butler aufgegriffen, die sich in einem Kapitel in "Das Unbehagen der Geschlechter" kritisch mit Foucaults Sichtweise auseinandersetzt und ihm vorwirft, seiner eigenen Theorie zu widersprechen. Nach dieser wird Sexualität erst durch Macht und Wissen produziert, d. h. es gibt nichts dem Diskurs Vorgängiges bzw. Äußeres. Butler zufolge beschreibt Foucault jedoch Herculines Leben in genau diesen Strukturen, indem er dem juridisch-medizinischen Diskurs eine "Welt der Lüste" entgegensetzt. Ich werde beide Lesarten vorstellen und vergleichen. Ich werde ebenfalls versuchen, die theoretischen Hintergründe der jeweiligen Interpretationen aufzuzeigen, um Zusammenhänge deutlich zu machen. Dabei werde ich mich sowohl auf Christine Hauskellers Betrachtung bezüglich beider Lesarten beziehen, als auch Hinrich Fink-Eitels Perspektive berücksichtigen, derzufolge Foucaults Machttheorie ebenfalls einen Widerspruch darstellt.
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