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Der menschliche Körper wird in den Kulturwissenschaften und dort insbesondere in der Geschlechterforschung als eine Größe verstanden, die nicht jenseits ihrer diskursiven Konstruktion wahrgenommen werden kann. Künstlerische Werke sind die herausragenden Reflexionsorte, an denen die Körperdiskurse einer bestimmten Kultur beleuchtet werden. Dabei variieren Semantik und Wertungen je nach historischem Diskurszusammenhang, in dem Körper, ihre Zustände, ihr Begehren und ihre kulturelle Wahrnehmung zum Gegenstand werden. Die literaturwissenschaftlichen Beiträge des hier vorgestellten Bandes…mehr

Produktbeschreibung
Der menschliche Körper wird in den Kulturwissenschaften und dort insbesondere in der Geschlechterforschung als eine Größe verstanden, die nicht jenseits ihrer diskursiven Konstruktion wahrgenommen werden kann. Künstlerische Werke sind die herausragenden Reflexionsorte, an denen die Körperdiskurse einer bestimmten Kultur beleuchtet werden. Dabei variieren Semantik und Wertungen je nach historischem Diskurszusammenhang, in dem Körper, ihre Zustände, ihr Begehren und ihre kulturelle Wahrnehmung zum Gegenstand werden. Die literaturwissenschaftlichen Beiträge des hier vorgestellten Bandes untersuchen die künstlerische Reflexion über Körper am Beispiel deutschsprachiger Liedtexte, wie sie sich im 20. Jahrhundert vom Chanson der Weimarer Republik über die Popmusik, den Punk und das politische Lied bis hin zum Rap entwickelt haben. INHALT: Thomas Ernst und Corinna Schlicht: Körperdiskurse in deutschsprachigen Liedtexten von der Weimarer Republik bis zur Gegenwart. Eine Einleitung; Pia Eisenblätter: Sexualität, Schönheit, Selbstbestimmung – Körperdiskurse in Liedtexten der Weimarer Republik; Christian Steltz: Wenn Hure nicht gleich Hure und Lude nicht gleich Lude ist – Anmerkungen zu anti-bürgerlichen Liedern von Bushido und Brecht; Nina Kaiser: „Gedanken werden sterilisiert – Worte durch Zensur kastriert.“ Körperrepression in Liedtexten von Punkbands der DDR; Corinna Schlicht: „Du musst dir alles geben.“ Hedonistische Daseinsbejahung als Gegendiskurs in den Liedern Konstantin Weckers; Linda Leskau: Superpunk. Zur Subversion der Normalität; Thomas Stachelhaus: Hungrige Herzen, gierige Körper und flüchtige Bindungen in Songtexten der jüngsten Gegenwart; Jan Franzen: Wirklich alles „Easy“? Die Konstruktion weiblicher Körperbilder in der Musik Cros und ihre popularkulturelle Rezeption; Fabian Wolbring: „Rap ist Männersache!“ – Hypermaskulinität und ,männliches‘ Sprechen im deutschsprachigen Rap; Dr. Corinna Schlicht (Jg. 1970) ist derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen. Sie hat Germanistik und Philosophie studiert. Seit 1997 Lehr- und Forschungstätigkeiten an verschiedenen Universitäten (u.a. in Duisburg, Nijmegen und Paderborn). 2003 promovierte sie über die pragerdeutsche Schriftstellerin Lenka Reinerová. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Romantik, Literarische Moderne, Gegenwartsliteratur und Gender Studies, sie hat Veröffentlichungen vorgelegt u.a. zu Heinrich von Kleist, E.T.A. Hoffmann, Thomas Bernhard, Terézia Mora und Dani Levy. 2012 erschien (zus. mit Eva Marsch) ihr Sammelband „Von Geschichten, die ausziehen, das Leben zu erkunden. Einblicke in Julia Francks Erzählwelten“, 2013 die Monographie „Arthur Schnitzler“ sowie (zus. mit Thomas Stachelhaus) der Sammelband „Grenzgänge: Die Filme Tom Tykwers“. Mehr Informationen unter www.uni-due.de/germanistik/schlicht. Dr. Thomas Ernst (Jg. 1974) ist seit 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Duisburg-Essen. Er hat Germanistik und Philosophie in Duisburg, Bochum, Berlin und Leuven studiert, war 2005 Gastwissenschaftler an der Columbia University of New York, promovierte 2008 an der Universität Trier, anschließend arbeitete er als Postdoktorand an der Université du Luxembourg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Literatur-, Kultur- und Medientheorien sowie deutschsprachige, interkulturelle und multilinguale Literaturen und die Neuen Medien, seine letzten Buchveröffentlichungen sind „Popliteratur“ (2001/2005/2014), „Literatur und Subversion“ (2013) sowie „Verortungen der Interkulturalität“ (Mithg., 2012) und „Guy Helminger. Ein Sprachanatom bei der Arbeit“ (2014). Mehr Informationen unter www.thomasernst.net.