Das Buch arbeitet die Bedeutung von Körperpolitiken für die Genealogie der liberalen Demokratie in Deutschland von 1848 bis 1933 heraus. Auf der Basis einer historischen Analyse medizinischer Diskurse wird gezeigt, wie Wissensregime über Körper, Leben, Gesundheit und Krankheit Vorstellungen von Demokratie, Politik, demokratische Partizipation, politische Gemeinschaft und politische Subjekte geprägt haben. Auf dieser Grundlage widmet sich das Buch abschließend der Frage, wie radikaldemokratietheoretische Ansätze der Gegenwart durch eine körpertheoretische Perspektive erweitert werden können.
»Der Band [verhandelt] die fundamentale und aktuelle Frage, wie Wissensregime die Bedingungen strukturieren, unter denen wir als Menschen ein Leben führen (können). Das sind Überlegungen, die jenseits routinemäßig eingespielter Wissensformen disziplinüberschreitende Denkbewegungen erfordern und uns somit auch die eigenen Selbstverständlichkeiten hinterfragen lassen. Und genau dafür lohnt die Lektüre des vorliegenden Buches.« Birgit Stammberger, Soziopolis, 12.03.2024 »Ludwig ist es gelungen, ein machtkritisches 'Denkgebäude' zu entwerfen, um das Selbstverständliche zu hinterfragen - denn alles, was mit Körpern zu tun hat, ist nicht naturgegeben. Eine äußerst wertvolle Arbeit, die nicht allein erkenntnisreich für die Politische Theorie ist, sondern auch für Medizin- und Wissenschaftsgeschichte, (Schwarze) feministische, post- und dekoloniale Theorie und Praxis und nicht zuletzt auch für die Disability Studies.« Sabine Könninger, FEMINA POLITICA, 1/2024