Ziel dieser Arbeit ist es, die Beziehung zwischen den in der Bildungseinrichtung San José umgesetzten Maßnahmen zur schulischen Koexistenz und deren Beziehung zur Konfliktlösung zu erklären. Die Untersuchung wurde mit einer qualitativen Methodik durchgeführt, mit einem ethnomethodologischen Ansatz, der auf halbstrukturierten Interviews und Umfragen basiert. Ausgangspunkt waren konzeptionelle Fragen, die mit dem Ziel formuliert wurden, das Vorwissen der Schüler über das Thema zu erfassen. Sie wurden zu den Vorschriften über die schulische Koexistenz, zu ihrer Anwendbarkeit in der Einrichtung, zum Koexistenz-Handbuch, zum Umgang mit Konflikten und zum Unterschied zwischen Gewalt und Konflikt befragt, wobei zu berücksichtigen ist, dass diese Einrichtung unter das System der strafrechtlichen Verantwortung für Jugendliche in Kolumbien fällt. Die Schlussfolgerung ist, dass es keine klare Differenzierung in der Konzeption und den Regeln für das Zusammenleben in der Schule gibt, sowohl bei den Schülern als auch bei einigen Lehrern, und dass die Lösung von Konflikten auf der Grundlage des Handbuchs für das Zusammenleben als Strafmaßnahme und nicht als Reflexions- oder Wiederherstellungsmaßnahme erfolgt.