Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach seinem Erstlingserfolg Reservoir Dogs entzog sich der Regisseur Quentin Tarantino dem Rummel um seine Person und ging nach Amsterdam, wo er das Drehbuch für Pulp Fiction schrieb. Bereits bis zu diesem Punkt liest sich die Geschichte von Quentin Tarantino wie eine Version des "American Dream": Vom filmsüchtigen Jungen in Kalifornien, der als Platzanweiser in einem Pornokino und als Mitarbeiter in einer Videothek, wo er sich ein "enzyklopädisches Filmwissen" aneignete, arbeitete, zum hoffnungsvollen Regisseur des unabhängigen Films mitReservoir Dogs. Aber was Quentin Tarantino mit seinen 500 Seiten Drehbuch aus Amsterdam mitbrachte, übertraf alles Dagewesene und machte ihn zu einem der bekanntesten Regisseure der Welt. Pulp Fiction brach nicht nur durch seineverschachtelten Zeitebenen mit dem klassischen Kino, sondern auch durch die Erzählung: Der Film führt eine verwirrende, unerwartete Fülle an Dingen ein, die - auf den ersten Blick - für die Handlung keinen Sinn zu machen scheinen und ein bizarres Eigenleben führen. Ein Aktenkoffer, sonst Insigne einer spießigen Arbeitswelt, entscheidet über Leben und Tod. Waffen, sonst Insignien der Macht, diskreditieren ihre Träger, werden sinnlos brutal eingesetzt, gehen "von selbst" los und verfehlen aus kürzester Distanz ihr Ziel. Die Droge ist nicht mehr nur Symbol der Zerstörung, sondern auch Symbol des Innenlebens und entscheidende Instanz über Subjekt - und Objektstatus der Konsumenten. Eine billige Taschenuhr verwandelt den unbesiegbaren Helden in ein kleines Kind.1994 feierte Pulp Fiction bei den Filmfestspielen in Cannes Premiere und gewann dort sogleich die Goldene Palme. Mit einem Oscar in der Kategorie Best original screenplay stieg Quentin Tarantino endgültig in die Riege der Starregisseure auf.Pulp Fiction avancierte seitdem zu einem Kultfilm und wird als einer "der wichtigsten Gangsterfilme der 90er Jahre" angesehen. Neben den agierenden Hauptpersonen existieren aber noch andere, unauffällige "Protagonisten" im Film, die, bedingt durch ihren Status als Requisiten, in eine Randexistenz gedrängt werden.In der vorliegenden Arbeit soll anhand des Films Pulp Fiction veranschaulicht werden, inwiefern Dingen ein konkreter Einfluss auf Handlungszusammenhänge zugesprochen werden kann. Gerade Pulp Fiction ist für eine Untersuchung in diesem Kontextprädestiniert. [...]
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