Selten genug kann man als Verfasser eines Geleitworts mit voller Oberzeugung einem Buch bescheinigen, es prasentiere der Fachwelt wirklich etwas Neues. Dieses hier ist ein solches Buch; denn sowohl das Argumentationsdesign als auch das Darstellungsverfahren sind hochgradig innovativ. S. Junger versucht nichts weniger, als eine universelle Phanomenologie zu begrunden, die sowohl sich selbst, als auch die behandelten Konzepte Kognition, Kommunikation und Kultur hinsichtlich ihrer Bedingungsverhaltnisse wie ihrer Wechselwirkungen zu bestimmen in der Lage ist. Dabei setzt die Beschaftigung mit diesen Themen nicht wie ublich bei einer Aufarbeitung und gelegentlichen Korrektur vorliegender Theoriebestande an. Vielmehr beginnen die Oberlegungen auf einer Ebene, die noch grundsatzlicher ist als Theorien von Kognition, Kommunikation und Kultur, namlich auf der Ebene einer Theorie der Theorie. Kultur ist bei diesem Einstieg deshalb so relevant, weil sie insofern den konzeptuellen Limes vonTheorie uberhaupt bildet, als eine Theorie der Kultur nicht mehr zwischen der Theorie und ihrem Gegenstand trennen kann. Kultur gibt es nur da, wo es einen Diskurs von Kultur gibt, und jede Theorie von Kultur ist Teil des Vollzugs von Kultur. Die Beschreibung von Kultur setzt zugleich eine Kultur der Beschreibung voraus und vollzieht sie. Die integrative Beschreibung von Kultur, die Junger vorlegt, wird durch eine Konzeption realisiert, die differenzlogisch und ordnungstheoretisch Zusammenhange zwischen Bewusstsein, Interaktion, Kommunikation, Gesellschaft und Kultur im Hinblick auf ein einheitliches generatives Prinzip modelliert.
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