Gelungener Ruhrgebiets-Krimi mit einer ungewöhnlichen Ermittlerin und tiefen Einblicken in die Kunstszene
Bei seinem Debüt schickt der Autor Thomas Salzmann mit der Essener Hauptkommissarin Frederike Stier eine eher ungewöhnliche Ermittlerin mit Ecken und Kanten ins Rennen, die mich bei ihrem
ersten Auftritt gleich überzeugen konnte und zugleich reichlich Potential für weitere Auftritte…mehrGelungener Ruhrgebiets-Krimi mit einer ungewöhnlichen Ermittlerin und tiefen Einblicken in die Kunstszene
Bei seinem Debüt schickt der Autor Thomas Salzmann mit der Essener Hauptkommissarin Frederike Stier eine eher ungewöhnliche Ermittlerin mit Ecken und Kanten ins Rennen, die mich bei ihrem ersten Auftritt gleich überzeugen konnte und zugleich reichlich Potential für weitere Auftritte angedeutet hat.
Frederike Stier ist Anfang 60, durch ihre Herzprobleme gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe und nach einem länger zurückliegenden Vorfall auch nicht besonders hoch angesehen im Kollegenkreis. Auch Julian Potthoff, ihr direkter Vorgesetzter, würde sie lieber heute als morgen in den Ruhestand schicken. Als auf dem Weltkulturerbe Zeche Zollverein die Leiche des Aktionskünstlers Claude Freistein am Fuße der Rolltreppe zur Kohlenwäsche gefunden wird, spürt Frederike, das dies ihr letzter großer Fall werden könnte. Und so stürzt sie sich zusammen mit ihrem Partner Kevin Kowalczyk mit Feuereifer in die Ermittlungen.
Neben einer spannenden und gut aufgebauten Geschichte bietet dieser Kriminalroman auch noch tiefe Einblicke in die Kunstszene, die von einer intensiven und gründlichen Recherchearbeit zeugen. Mit einem packenden Schreibstil und fein dosiertem Humor, der bisweilen auch ziemlich gallig ausfällt, treibt der Autor das Geschehen voran und lässt es schließlich in einem klassischen Schowdown münden, der neben reichlich Spannung auch eine überzeugende Auflösung bietet. Die Hauptfigur hat es mir dabei mit ihrer zuweilen ziemlich abweisenden Art zunächst nicht wirklich leicht gemacht, sie zu mögen. Doch je intensiver ich hinter ihre ruppige Fassade blicken durfte, hat sich dies immer stärker geändert, bis sie mir dann doch ziemlich ans Herz gewachsen ist. Aber auch die übrigen Protagonisten sind gut gezeichnet und durchgehend vielschichtig angelegt.
Ein gelungenes Debüt, das mich insgesamt gut und spannned unterhalten konnte, für weitere Fälle mit Frederike Stier, die im Nachwort auch schon angekündigt werden, aber auch noch ein wenig Luft nach oben lässt.