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«Das beste Sachbuch des Jahres.» TIME Die Entdeckung Amerikas war für das Leben auf unserem Planeten das folgenreichste Ereignis seit dem Aussterben der Dinosaurier. Denn: Millionen Jahre waren die Hemisphären weitgehend voneinander isoliert gewesen. Mit Kolumbus traten sie in einen Austausch. Menschen und Pflanzen, Tiere und Krankheiten gelangten per Schiff in neue Lebensräume und schufen eine Welt, in der nichts blieb, wie es einmal gewesen war. Das hatte auch gravierende politische Konsequenzen: Der «kolumbische Austausch» trug mehr als alles andere dazu bei, dass Europa zur Weltmacht…mehr

Produktbeschreibung
«Das beste Sachbuch des Jahres.» TIME
Die Entdeckung Amerikas war für das Leben auf unserem Planeten das folgenreichste Ereignis seit dem Aussterben der Dinosaurier. Denn: Millionen Jahre waren die Hemisphären weitgehend voneinander isoliert gewesen. Mit Kolumbus traten sie in einen Austausch. Menschen und Pflanzen, Tiere und Krankheiten gelangten per Schiff in neue Lebensräume und schufen eine Welt, in der nichts blieb, wie es einmal gewesen war. Das hatte auch gravierende politische Konsequenzen: Der «kolumbische Austausch» trug mehr als alles andere dazu bei, dass Europa zur Weltmacht aufstieg und China verdrängte. Charles C. Mann zeichnet ein spannendes Panorama dieser Vorgänge, das Kontinente und Jahrhunderte umfasst. Ein großartiges Lesevergnügen für alle Wissensdurstigen!
«Herausragend.» The New York Times
«Ein faszinierendes und vielschichtiges Buch, das auf vorbildliche Weise sprechende Fakten mit gutem Geschichtenerzählen vereint.» The Washington Post
Autorenporträt
Charles C. Mann, geboren 1955, ist ein preisgekrönter Wissenschaftsjournalist und arbeitet als Korrespondent für The Atlantic, Science und Wired; daneben hat er u. a. für GEO, stern, die New York Times, Vanity Fair und die Washington Post geschrieben sowie für den TV-Sender HBO und die Serie Law & Order. Sein Buch 1491 - New Revelations of the Americas Before Columbus verkaufte sich in den USA eine halbe Million Mal und wurde von der National Academy of Sciences als bestes Buch des Jahres ausgezeichnet.
Rezensionen
"Mitreißend." -- DER SPIEGEL

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.10.2013

Der Mensch gerät ins Homogenozän

Faktenreich, gut erzählt und quer durch viele Disziplinen: Charles C. Mann wägt Kosten und Nutzen des globalen Austauschs, der mit der Entdeckung der Neuen Welt durch Kolumbus in Fahrt kam.

Von Thomas Weber

Als Kolumbus 1492 auf der Insel Hispaniola landete, begann eine der folgenreichsten Umwälzungen der Weltgeschichte. Der so genannte "kolumbische Austausch" - ein Begriff, der 1972 von Alfred Crosby geprägt wurde und zunächst kein sonderlich großes Echo fand -, der enorme Austausch von Pflanzen, Tieren und Menschen zwischen den östlichen und westlichen Hemisphären, änderte innerhalb von wenigen Jahrzehnten das Angesicht der Welt. Die ökologischen Lebensgemeinschaften änderten sich ebenso grundlegend wie die Lebensgewohnheiten zahlloser Menschen.

Vierzig Jahre nach Crosbys Pionierwerk beleuchtet der amerikanische Wissenschaftsjournalist Charles C. Mann diese Epoche im Lichte aktueller Erkenntnisse neu. Mann münzt den Begriff "Homogenozän" für diese Epoche, in der Natur und Kultur einem globalen Angleichungsprozess unterworfen werden. Er lässt für Mann Pangaea wiedererstehen, den Superkontinent, der vor 150 Millionen Jahren alle heutigen Kontinente vereinigte. In seinem umfangreichen, mit faszinierenden Fakten vollgepackten und nie langweiligen Buch entwirft Mann ein panoramisches Bild dieser Epoche und der Mechanismen, die den Angleichungsprozess antreiben.

Mann führt den Leser temporeich durch die letzten fünfhundert Jahre und durch alle Weltteile. Dabei bewegt er sich ebenso rasant auch über disziplinäre Grenzen hinweg. Biologen, Anthropologen, Ökonomen, Soziologen, Chemiker oder Archäologen kommen bei ihm zu Wort, ebenso wie brasilianische und laotische Kleinbauern, Fischer und Kleinunternehmer. Aus all diesen Quellen rekonstruiert er die Wege von Silber, Tabak, Kautschuk, Zuckerrohr, der Kartoffel oder Mais. Bananen kamen mit einer Zwischenstation in Afrika aus Südostasien nach Amerika, das für die asiatische Küche so unentbehrliche Chili stammt aus Südamerika, und das Zuckerrohr wurde wohl erstmals auf Neuguinea angebaut und breitete sich zunächst in Südasien und nach Kolumbus' Reise dann in der Karibik und Südamerika aus.

Mann bemüht sich um eine ausgewogene Darstellung von Kosten und Nutzen dieses weltumspannenden Warenverkehrs. Zahllose Menschen wurden unfreiwillig in neue Erdteile verfrachtet und als Sklaven brutal ausgebeutet, und Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose, Diphterie, Typhus, Scharlach oder die Pocken löschten im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert bis zu drei Viertel der Bevölkerung in der Neuen Welt aus. Die Kosten können offensichtlich sein, wie im Falle dieser verheerenden Epidemien, aber viele Beispiele führen zu weniger eindeutigen Schlussfolgerungen.

So war es die Kartoffel, die neben Eisen und fossilen Brennstoffen die Umwälzungen der industriellen Revolution ermöglichte. Im Vergleich zu Weizen bringen Kartoffeln einen viermal höheren Ertrag pro Fläche. Sie waren damit seit dem achtzehnten Jahrhundert zu einem großen Maß dafür verantwortlich, dass akute Hungersnöte immer seltener wurden und die Menschen weniger anfällig gegen Erkrankungen waren. Die Bevölkerung konnte daher nachhaltig wachsen und diente als Ressource für die industrielle Revolution.

Doch das Beispiel von Irland hält natürlich auch eine Warnung bereit - die Kartoffel verführte zu großflächigen Monokulturen, die oft nur mit einer Sorte bepflanzt wurden und damit ungemein anfällig gegen Schädlinge sein konnten. Die Kraut- und Knollenfäule ist dafür verantwortlich, dass Irland das einzige europäische Land ist, das heute weniger Einwohner hat als vor zweihundert Jahren. Die Ankunft von Mais und der Süßkartoffel aus der Neuen Welt war eine der großen Umwälzungen in Chinas Geschichte. Diese beiden Pflanzen konnten anders als Reis in den trockenen, höher gelegenen Gebieten angebaut werden. Bauern zogen in Scharen in diese Gebiete, die Bevölkerung wuchs kräftig, aber die Entwaldung, die mit dieser Besiedelung einherging, führte zu gewaltiger Erosion und schließlich zu katastrophalen Überschwemmungen, die zahllose Opfer forderten.

Wenn es um naturwissenschaftlich fundierte Themen geht, ist Manns Darstellung über fast jeden Zweifel erhaben - kleine Fehler, wie etwa die Behauptung, Landwirte würden Kartoffeln durch Zerschneiden vermehren, können bei einem Buch dieses Umfangs und dieser Faktendichte auch einem langjährigen Mitarbeiter des führenden Wissenschaftsmagazins "Science" verziehen werden. Seine Schilderung bewegt sich aber auf einem weniger festen Boden, wenn er sich den sozialen, kulturellen und politischen Folgen der Globalisierung widmet.

Die ambivalenten wirtschaftlichen Folgen schildert er korrekt - die Vorteile sind diffus und verteilen sich rund um den Globus, während die Lasten intensiv und lokal erfahren werden. Aber ob die weltweite Verbreitung von Ledersitzgruppen, Smartphones oder Kühlschränken tatsächlich ein kulturelles Homogenozän bedeuten, ist zweifelhaft. Die tatsächliche Situation ist weitaus ambivalenter, als Mann sie darstellt. Nirgendwo ist der Alltag nahtlos um eine politische oder technologische Moderne organisiert.

Mann wählt am Ende seines Buches die Philippinen, um seine These vom Identitätsverlust im Homogenozän zu illustrieren. Aber wie kaum eine andere Region repräsentiert Südostasien eine Situation, in der Individuen sich beständig im Bezug auf globale Entwicklungen und - oft wandelbare und politisch instrumentalisierte - lokale Traditionen positionieren müssen. Das Ergebnis dieser Prozesse ist auf jeden Fall so komplex, dass weder bedenkenloser Modernisierungsjubel noch reines Bedauern über Traditionsverlust zu rechtfertigen sind.

Aber trotz dieser kleinen Einwände ist Charles Manns fesselnd geschriebenes Buch allen zu empfehlen, die verstehen wollen, wie die moderne Welt mit all ihren Herausforderungen, Möglichkeiten und Widersprüchen entstanden ist.

Charles C. Mann: "Kolumbus' Erbe". Wie Menschen, Tiere, Pflanzen die Ozeane überquerten und die Welt von heute schufen.

Rowohlt Verlag, Reinbek 2013. 768 S., geb., 34,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.10.2013

Faul war nur der blinde Passagier
Ein Blick in die Laderäume und ins Gepäck von Kolumbus und anderen Entdeckern: Charles C. Mann belegt in seiner
Tiefenrecherche „Kolumbus’ Erbe“, wie die heutige Welt auch von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen geschaffen wurde
VON HARALD EGGEBRECHT
Wenn man in diesem Buch liest, verändert sich der Blick auf die Welt. Aus der alles in allem doch heroischen Atlantiküberquerung des Christobal Colón wird nicht nur ein fragwürdiges Abenteuer, der amerikanische Sachbuchautor Charles C. Mann, Jahrgang 1955, berichtet auch, was die Entdecker ahnungslos mitbrachten unter ihren Stiefeln und an ihren Gewändern, in ihrem Atem und ihren Gewohnheiten, das die neue Welt sofort und viel gründlicher veränderte und globalisierte als irgendwelche bewusste Politik. Mann erzählt in vier großen Kapiteln – Atlantikreisen, Pazifikreisen, Europa in der Welt, Afrika in der Welt– vom explodierenden Tabakanbau in Virgina und wie europäische Malaria-Erregern die fatale Entwicklung der Sklaverei in Virginia und den anderen amerikanischen Südstaaten beförderten, von der ruinösen Wirkung des unter grauenvollen Bedingungen geschürften bolivianischen Silbers nicht nur für das spanische Reich auf der Atlantikseite, sondern auf der Pazifikseite auch für die chinesische Ming-Dynastie – beide erledigten sich im verführerischen Glanz des Metalls durch kriegerische Abenteuer selbst. Mann entwirft ein Panorama der unentwegten universalen ökologischen Veränderung und Vereinheitlichung durch den mehr oder weniger unwillkürlichen Austausch von Fauna und Flora, wie sie mit der Entdeckung Amerikas begann und sich noch immer weiter fortsetzt. Seit 1493 wird so, überspitzt gesagt, das ökologisch wieder zusammengeführt, was vor etwa 150 Millionen Jahren kontinental getrennt worden war: die eine große Erdmasse Pangäa.
  Der Kernbegriff ist für Mann der des „kolumbischen Austauschs“ („Columbian Exchange“), den der bedeutende amerikanischen Historiker und Geograf Alfred W. Crosby geprägt hat. Mann skizziert Crosbys These, warum es nicht nur in Europa, sondern in Amerika, Australien und Südafrika so viele Europäer gibt: „Zwar räumt er ein, dass Europa häufig besser ausgebildete Soldaten und modernere Waffen aufzubieten hatte als seine Gegner, doch langfristig war sein Vorteil biologischer, nicht technischer Natur.“ Es war eben jener Austausch auch von Tieren und Pflanzen, der mit Kolumbus einsetzte und so „Mais nach Afrika, die Süßkartoffel nach Ostasien, Pferd und Apfel nach Amerika und Rhabarber und Eukalyptus nach Europa“ brachte; „und in ihrem Gefolge fanden auch weniger vertraute Organismen wie Insekten, Gräser, Bakterien und Viren neue Verbreitungsgebiete“. 
  Mann erzählt nicht eine Geschichte, sondern eine gewaltige Menge ungeheuerlicher Geschichten. Alle sind wahr, belegt, ob nun von der Entstehung des Kautschukbooms und den Kämpfen um den GummiUrstoff die Rede ist oder vom Versuch, die berühmten philippinischen Reisterrassen von Ifugao zu retten, die von einheimischen Würmern, importierten Schnecken und Landflucht bedroht sind. Das Ungeheuerliche sind die Paradoxa und Widersprüche, die diesen Geschichten von, harmlos gesagt, Handel und Wandel innewohnen, die sie treiben und strukturieren und ihnen neben ihren erfolgreichen Teilen und Erzählsträngen immer auch einen unabdingbaren Anteil von manchmal fürchterlicher Vergeblichkeit mitgeben.
  Zum Beispiel die Aufstiegssaga der Kartoffel zum neben Mais, Reis, Weizen und Zuckerrohr fünftwichtigsten Nahrungsmittel der Welt: Sie stammt ursprünglich aus Peru, wo heute das internationale Kartoffelinstitut seinen Sitz hat, gelangt nach Spanien und England, wird bald für ganz Europa jene Wunderwaffe, mit der die immer neuen Hungersnöte, die dort alle Länder bis weit ins 18. Jahrhundert quälten und deren Bevölkerungen stets aufs Neue katastrophal dezimierten, endlich gelindert, ja sogar besiegt werden konnten.
  Dass der Pirat Francis Drake die Wunderknolle aus Amerika mitgebracht habe, verweist Mann ins Reich der Legende. Aber auch diese berichtet er als zumindest pittoreskes Detail im großen Kartoffelepos. Er schildert, wie der Erdapfelsegen sich auf die Äcker auswirkt, indem deren Böden durch Auslaugung immer ärmer werden, und wie deshalb ein neues Fieber des „kolumbischen Austauschs“ alle befällt.
  Wieder findet man – Alexander von Humboldt ist der erste, der eine Probe nach Paris schickt – die Lösung in Peru, den ersten systematisch eingesetzten Dünger der Welt: Guano, den schon jahrhundertelang die Bauern in den Anden benutzten. Mitte des 19. Jahrhunderts fahren Flotten aus Europa um die Wette nach Südamerika, um den getrockneten Kot von Tölpeln, Kormoranen und Chilepelikanen, der seit Jahrtausenden auf den vorgelagerten Chincha-Inseln sich angesammelt hat, abzutransportieren. Der Abbau des Düngers geschieht unter grausigen Konditionen, die man Verbrechern, Deserteuren und schließlich unter Täuschung angelockten Sklavenheeren aus China zumutet ohne Rücksicht auf Verluste. Später ersetzt künstlicher Dünger den fast bis zu kriegerischen Auseinandersetzungen umkämpften Guano.
  Doch gleichsam als Fluch solch böser Taten fährt eines Tages ein blinder Passagier über den Atlantik mit, die Kartoffelfäule, die binnen Kurzem die europäischen Ernten vernichtet und besonders in Irland zur „Großen Hungersnot“ führt, die gut eine Million Tote forderte und Millionen Überlebende zur Auswanderung trieb: „Heute würde eine vergleichbare Katastrophe in den Vereinigten Staaten fast 40 Millionen Menschen das Leben kosten.“
  Der Kartoffelfäule folgt die chemische Keule, mit der dem feindlichen Pilz zugesetzt wird, der aber mit Mutation immer neue Resistenz erwirbt, ähnlich dem zweiten weltweiten Übel, dem Kartoffelkäfer. So entsteht jener „agroindustrielle Komplex“, den alle kennen, fürchten und der trotz aller ökologischen Warnungen unentwegt fortbesteht. Er beruht „auf drei Grundpfeilern: verbesserten Pflanzen, Hochleistungsdünger und industriell hergestellten Pestiziden“.
  Dieser aufregende „Tatsachenroman“ (in bester angelsächsischer Sachbuchmanier geschrieben und von Hainer Kober dementsprechend übersetzt) ist kein anklagendes besserwisserisches Untergangsszenario, sondern eine genaue, sorgfältige Schilderung jener Dynamik der unweigerlichen Vernetzung und Angleichung von Landschaften, Kulturen und Erdteilen im Zeitalter des „Homogenozäns“. Charles C. Mann zeigt, dass die Menschen trotz aller Missstände und Fehlentwicklungen in einer „fragmentierten Bewusstseinstätigkeit“ leben, sonst würden sie nicht, wie er selbst auch, Gärten anlegen. „Gärten sind zwar Orte ständiger Veränderung, aber die Veränderungen betreffen nur die Gärtner – deshalb vermitteln sie Heimatgefühle.“ Am Ende muss man dennoch an Georg Christoph Lichtenberg denken, der in seinen „Sudelbüchern“ notiert hat: „Der Amerikaner, der den Kolumbus zuerst entdeckte, machte eine böse Entdeckung.“
Charles C. Mann: Kolumbus’ Erbe. Wie Menschen, Tiere, Pflanzen die Ozeane überquerten und die Welt von heute schufen. Aus dem Englischen von Hainer Kober. Rowohlt Verlag, Reinbek 2013. 808 Seiten, 34,95 Euro. E-Book 29,99 Euro.
Dass der Pirat Francis Drake die
Kartoffel aus Amerika
brachte, ist wohl eine Legende
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Die Lektüre von Charles C. Manns neuem Buch "Kolumbus' Erbe" verändert den Blick auf die Welt, meint Rezensent Harald Eggebrecht. Denn der amerikanische Sachbuchautor erzähle in diesem brillant geschriebenen, spannenden "Tatsachenroman" von der ständigen universalen ökologischen Veränderungen und Vereinheitlichung durch den Austausch von Fauna und Flora, der mit der Entdeckung Amerikas begann. Eggebrecht erfährt, wie neben unzähligen Insekten, Bakterien und Viren etwa der Mais nach Asien, die Süßkartoffel nach Ostasien oder Pferde und Äpfel nach Amerika gelangten oder wie unter den schlimmsten Bedingungen getrockneter Kot von Kormoranen und Pelikanen als Dünger von Südamerika nach Europa transportiert wurde. Fasziniert liest der Rezensent auch, wie in Folge der Importe die Kartoffelfäule etwa eine Million Tote in Europa forderte. Ein sorgfältig recherchiertes Buch über die Vernetzung und Angleichung von Landschaften, Kulturen und Erdteilen, urteilt der Kritiker, der hier "ungeheuerliche", aber wahre Geschichten gelesen hat.

© Perlentaucher Medien GmbH
Wenn man in diesem Buch liest, verändert sich der Blick auf die Welt. Süddeutsche Zeitung