1492 stechen drei Schiffe in See. Ihre Mission: die sagenhaften Schätze Indiens für Spanien gewinnen. Nach vielen Tagen auf unbekanntem Gewässer glauben sie sich am Ziel. Doch ist es nicht Asien, wie Kolumbus, Kommandant der kleinen Flotte, meint - hinter ihrer Entdeckung verbirgt sich ein neuer Kontinent. Und schon wenige Jahre später ist hier nichts mehr, wie es war ... Um die großen Entdeckungsfahrten des Christoph Kolumbus ranken sich viele Rätsel und Geheimnisse. Maja Nielsen setzt sich in diesem Buch auf die Spur des berühmten Entdeckers und zeichnet mithilfe seines Nachfahren Cristóbal Colón XX. das spannende Bild einer bewegten Zeit.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.03.2013Auf der Jagd nach Gold
Die Eroberungsfahrten des Christoph Kolumbus
„Wo liegt die Wahrheit? Wer war Christoph Kolumbus? Ein Aufschneider? Ein skrupelloser Geschäftemacher? Trotz allem ein großer Seefahrer?“ Die Autorin Maja Nielsen beantwortet in ihrem neuen Sachbuch Kolumbus , aus ihrer bei Gerstenberg erscheinenden Reihe „Abenteuer“, diese Frage nicht. Der Leser soll die Möglichkeit haben, sich selbst ein Urteil zu bilden, und darum nimmt sie ihn mit auf Kolumbus’ historische Reisen. Als er am 12.Oktober 1492 auf der Karibikinsel Guanahani landet – er tauft sie San Salvador, – hat er nicht nur eine gefährliche Seefahrt auf der Suche nach Indien und den unermesslichen sagenhaften Goldschätzen dort hinter sich, sondern auch lange Jahre zähen Verhandelns, zuerst mit der portugiesischen, dann mit der spanischen Krone. Bis ihm endlich Königin Isabell gegen den Rat ihrer erfahrenen Admirale die nötigen Mittel bewilligt. Ihre Bedingungen, die Goldschätze der Krone zuzuführen, er fordert im Gegenzug den Titel eines Admirals des Weltmeeres, will Vizekönig über alle Ländereien werden, die er entdeckt, „ und von allen Schätzen Indiens den zehnten Teil“ als Lohn erhalten.
Diese erste Reise Kolumbus’ brachte ihm all die ersehnten Reichtümer und Ehrungen und sofort den Auftrag einer zweiten Fahrt, um weiteres Gold für die Krone zu erobern und dazu die Christianisierung der Heiden voranzutreiben, ein Unternehmen mit grausamen Folgen. Denn war das erste Zusammentreffen der Ureinwohnern,– die völlig arglos in den Weißen Abgesandte des Himmels sehen– noch geprägt von Freundschaft und Bewunderung, führte bald die Brutalität und Gier der Eroberer zur Versklavung und Ausrottung, 10 Millionen Indios fanden den Tod. „Die Christen mit ihren Pferden, Schwertern und Lanzen verübten Metzeleien und unerhörte Grausamkeiten an ihnen. Sie verschonten nicht einmal Kinder und Greise“, schrieb der Augenzeuge Bartolome de Las Casa.
Doch neben den historischen Quellen, Abbildungen, Fotos und Kästen mit Geschichtsfakten, kommt auch ein Nachfahre der Eroberers Cristobal Colon XX., geboren 1949 zu Wort. Er sieht die Leistung seines Vorfahren darin, eine große Idee unbeirrt durchgesetzt zu haben und engagiert sich selbst in einer Stiftung für Panama.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Maja Nielsen : Kolumbus. Seefahrer, Entdecker, Abenteurer. Gerstenberg 2013. 62 S., 12,95 Euro.
Innerhalb von zwölf Jahren unternimmt Kolumbus von Spanien aus vier Reisen in die Karibik.
ILLUSTRATION AUS MAJA NIELSEN
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Die Eroberungsfahrten des Christoph Kolumbus
„Wo liegt die Wahrheit? Wer war Christoph Kolumbus? Ein Aufschneider? Ein skrupelloser Geschäftemacher? Trotz allem ein großer Seefahrer?“ Die Autorin Maja Nielsen beantwortet in ihrem neuen Sachbuch Kolumbus , aus ihrer bei Gerstenberg erscheinenden Reihe „Abenteuer“, diese Frage nicht. Der Leser soll die Möglichkeit haben, sich selbst ein Urteil zu bilden, und darum nimmt sie ihn mit auf Kolumbus’ historische Reisen. Als er am 12.Oktober 1492 auf der Karibikinsel Guanahani landet – er tauft sie San Salvador, – hat er nicht nur eine gefährliche Seefahrt auf der Suche nach Indien und den unermesslichen sagenhaften Goldschätzen dort hinter sich, sondern auch lange Jahre zähen Verhandelns, zuerst mit der portugiesischen, dann mit der spanischen Krone. Bis ihm endlich Königin Isabell gegen den Rat ihrer erfahrenen Admirale die nötigen Mittel bewilligt. Ihre Bedingungen, die Goldschätze der Krone zuzuführen, er fordert im Gegenzug den Titel eines Admirals des Weltmeeres, will Vizekönig über alle Ländereien werden, die er entdeckt, „ und von allen Schätzen Indiens den zehnten Teil“ als Lohn erhalten.
Diese erste Reise Kolumbus’ brachte ihm all die ersehnten Reichtümer und Ehrungen und sofort den Auftrag einer zweiten Fahrt, um weiteres Gold für die Krone zu erobern und dazu die Christianisierung der Heiden voranzutreiben, ein Unternehmen mit grausamen Folgen. Denn war das erste Zusammentreffen der Ureinwohnern,– die völlig arglos in den Weißen Abgesandte des Himmels sehen– noch geprägt von Freundschaft und Bewunderung, führte bald die Brutalität und Gier der Eroberer zur Versklavung und Ausrottung, 10 Millionen Indios fanden den Tod. „Die Christen mit ihren Pferden, Schwertern und Lanzen verübten Metzeleien und unerhörte Grausamkeiten an ihnen. Sie verschonten nicht einmal Kinder und Greise“, schrieb der Augenzeuge Bartolome de Las Casa.
Doch neben den historischen Quellen, Abbildungen, Fotos und Kästen mit Geschichtsfakten, kommt auch ein Nachfahre der Eroberers Cristobal Colon XX., geboren 1949 zu Wort. Er sieht die Leistung seines Vorfahren darin, eine große Idee unbeirrt durchgesetzt zu haben und engagiert sich selbst in einer Stiftung für Panama.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Maja Nielsen : Kolumbus. Seefahrer, Entdecker, Abenteurer. Gerstenberg 2013. 62 S., 12,95 Euro.
Innerhalb von zwölf Jahren unternimmt Kolumbus von Spanien aus vier Reisen in die Karibik.
ILLUSTRATION AUS MAJA NIELSEN
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.04.2013LIES DOCH MAL
Entdecker: Christoph Kolumbus hat nur ein Ziel: Er will einen Weg übers Meer nach Indien finden. Endlich gibt ihm Königin Isabella von Spanien die Chance seines Lebens: Im Jahr 1492 sticht Kolumbus mit drei Schiffen, der Santa Maria, der Pinta und der Niña, in See. Für Spanien soll er die Schätze Indiens erobern. Nach vielen Wochen auf dem Meer glaubt Kolumbus sich am Ziel. Doch wie wir heute wissen, hat er nicht Indien, sondern Amerika entdeckt. Und leider führt die Gier nach dem Gold auch dazu, dass viele Ureinwohner Amerikas getötet und ihre Kulturen zerstört werden. Dennoch war Kolumbus ein toller Seemann. Sein Nachfahre, Christobal Colón XX, sagt: "Man muss sich klarmachen, dass er über keine Seekarten verfügte. Er zeichnete sie selbst. Das ist ungeheuer schwierig und zeigt seine Größe als Seemann und Navigator."
steff.
Maja Nielsen: "Kolumbus - Seefahrer, Entdecker, Abenteurer". Gerstenberg Verlag. 62 Seiten, 12,95 Euro. Ab 10 Jahre. Auch als Hörbuch.
Freiheit: New York im Jahr 1943. Linus hat die Schuhe und den Job von seinem älteren Bruder geerbt, der in den Krieg gezogen ist. Jetzt trägt Linus Obst und Gemüse aus. Alle zwei Wochen liefert er eine Kiste Apfelsinen an "Mister Orange", bei dem es ganz anders aussieht als bei Linus zu Hause. "Mister Orange" ist der Maler Piet Mondrian, der tatsächlich in New York gelebt hat und nach einer neuen Art zu malen suchte, bei der Farbe, Form und Rhythmus zusammenpassen sollten. Linus und der Maler freunden sich an. Und als Linus traurig ist, weil ihm klar wird, wie sehr sein Bruder im Krieg in Gefahr ist, erklärt Mondrian ihm, dass die Soldaten für eine Zukunft kämpfen, in der die Menschen frei sind, sich auszumalen, was sie wollen. Und wie wichtig das ist, weil alles, was entsteht, aus der Phantasie entspringt. Für Linus eröffnet sich eine neue Welt.
steff.
Truus Matti: "Apfelsinen für Mister Orange". Gerstenberg Verlag. 173 Seiten, 12,95 Euro. Ab 10 Jahre
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Entdecker: Christoph Kolumbus hat nur ein Ziel: Er will einen Weg übers Meer nach Indien finden. Endlich gibt ihm Königin Isabella von Spanien die Chance seines Lebens: Im Jahr 1492 sticht Kolumbus mit drei Schiffen, der Santa Maria, der Pinta und der Niña, in See. Für Spanien soll er die Schätze Indiens erobern. Nach vielen Wochen auf dem Meer glaubt Kolumbus sich am Ziel. Doch wie wir heute wissen, hat er nicht Indien, sondern Amerika entdeckt. Und leider führt die Gier nach dem Gold auch dazu, dass viele Ureinwohner Amerikas getötet und ihre Kulturen zerstört werden. Dennoch war Kolumbus ein toller Seemann. Sein Nachfahre, Christobal Colón XX, sagt: "Man muss sich klarmachen, dass er über keine Seekarten verfügte. Er zeichnete sie selbst. Das ist ungeheuer schwierig und zeigt seine Größe als Seemann und Navigator."
steff.
Maja Nielsen: "Kolumbus - Seefahrer, Entdecker, Abenteurer". Gerstenberg Verlag. 62 Seiten, 12,95 Euro. Ab 10 Jahre. Auch als Hörbuch.
Freiheit: New York im Jahr 1943. Linus hat die Schuhe und den Job von seinem älteren Bruder geerbt, der in den Krieg gezogen ist. Jetzt trägt Linus Obst und Gemüse aus. Alle zwei Wochen liefert er eine Kiste Apfelsinen an "Mister Orange", bei dem es ganz anders aussieht als bei Linus zu Hause. "Mister Orange" ist der Maler Piet Mondrian, der tatsächlich in New York gelebt hat und nach einer neuen Art zu malen suchte, bei der Farbe, Form und Rhythmus zusammenpassen sollten. Linus und der Maler freunden sich an. Und als Linus traurig ist, weil ihm klar wird, wie sehr sein Bruder im Krieg in Gefahr ist, erklärt Mondrian ihm, dass die Soldaten für eine Zukunft kämpfen, in der die Menschen frei sind, sich auszumalen, was sie wollen. Und wie wichtig das ist, weil alles, was entsteht, aus der Phantasie entspringt. Für Linus eröffnet sich eine neue Welt.
steff.
Truus Matti: "Apfelsinen für Mister Orange". Gerstenberg Verlag. 173 Seiten, 12,95 Euro. Ab 10 Jahre
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