In gut dreißig Jahren, von 1975 bis heute, hat Peter Bichsel über 300 Kolumnen geschrieben, Geschichten aus dem Alltag und über den Alltag, Momentaufnahmen, Begegnungen, unbotmäßige Einmischungen, Zwischenrufe, Erinnerungen, Liebeserklärungen. Zum 70. Geburtstag seines Autors legt der Suhrkamp Verlag alle Kolumnen in einem Band vor.
"Ich habe meine Heimat dort, wo ich die Aktualität einschätzen kann. Nur zu Hause ist die Aktualität hautnah", sagt Bichsel, um an anderer Stelle den Wunsch zu äußern, "irgendwo zu sein, wo ich die Leute nicht verstehe, im Tessin, in Italien, irgendwo in Finnland, irgendwo in Portugal". Denn: Dort "würde ich zum Zuhörer, nicht zum Versteher, nur zum Zuhörer".
Peter Bichsel liebt es, vom Leben zu erzählen und von den Leuten, die Zeit anzuhalten, in der Ecke zu sitzen oder im Abteil einer Bahn, zu träumen und zu beobachten, zuzuhören und seine Geschichten zu erfinden, in denen uns, und immer wieder aufs neue, seine Welt erscheint: die Welt eines Poeten.
"Ich habe meine Heimat dort, wo ich die Aktualität einschätzen kann. Nur zu Hause ist die Aktualität hautnah", sagt Bichsel, um an anderer Stelle den Wunsch zu äußern, "irgendwo zu sein, wo ich die Leute nicht verstehe, im Tessin, in Italien, irgendwo in Finnland, irgendwo in Portugal". Denn: Dort "würde ich zum Zuhörer, nicht zum Versteher, nur zum Zuhörer".
Peter Bichsel liebt es, vom Leben zu erzählen und von den Leuten, die Zeit anzuhalten, in der Ecke zu sitzen oder im Abteil einer Bahn, zu träumen und zu beobachten, zuzuhören und seine Geschichten zu erfinden, in denen uns, und immer wieder aufs neue, seine Welt erscheint: die Welt eines Poeten.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Der Schweizer Peter Bichsel hat das Genre der Zeitungskolumne auf ein höheres Niveau gehoben, seine Kolumnen seien Literatur, schwärmt Beatrice von Matt. Sie weisen durchaus Ähnlichkeiten mit Bichsels Erzählungen auf, hat Matt herausgefunden, aber er trage in ihnen ein "offizielleres Gesicht" zur Schau und beschränke sich auf öffentliche Schauplätze wie Züge oder Kneipen. Leider fehlten in den Kolumnen Bichsels "Kerle von Frauen" fast völlig, bedauert die Rezensentin. Mit dabei sei aber stets Bichsel selbst, als Beobachter seiner Umgebung, als Denker und Zweifler, der sich selbst auch nie ausnehme. Bichsels Kolumnenstil ist unfeierlich, so minimalistisch wie möglich, findet Matt, was die Leserphantasie erst recht ankurbele. Es handelt sich für Matt um ein "Phantasieren mit Zuwendung", denn Bichsel porträtiert den gewöhnlichen Alltag, die gewöhnlichen Leute. Oder er berichtet von Erinnerungen und Geschichten, die er gelesen hat. So gibt es in seinen Texten wiederkehrende Figuren wie den Großvater, aber auch literarische Väter wie Robert Walser, Dürrenmatt, Frisch, Glauser u.a. Nur das Politische habe sich aus Bichsels Kolumnen verflüchtigt, stellt von Matt ohne jedes Bedauern fest.
© Perlentaucher Medien GmbH
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